Bombast oder Genialität ?
Brian ist ein Phänomen und eigentlich mit keinem anderen Komponisten vergleichbar. Sein Leben und sein Schaffen sind schon einigermaßen erstaunlich. Interessierte seien auf die (englischsprachige) Homepage der Havergal Brian Society verwiesen (http://www.havergalbrian.org ).Wer großorchestrale englische Musik des 20. Jh mag, sich vielleicht auch für einen eher weniger bekannten Zweig interessiert, hat mit dieser rekordverdächtigen Einspielung einen sehr guten Einstieg in Brians Musik, die sich oft erst nach mehrmaligem Hören (zumindest bei mir) erschließt. Nicht umsonst haben sich in den letzten Jahrzehnten viele namhafte Künstler, für Brian interessiert. Es gibt viele interessante Aufnahmen einiger seiner Sinfonien, des tollen Violinkonzerts, von den schmissigen Ouvertüren, seiner Klaviermusik u a.m. .
Geht es um Bombast? Ich meine Brian wollte mit diesem Werk, an dem er viele Jahre arbeitete, die ganze Welt der Musik zusammenfassen - sehr subjektiv, polistilistisch (Gregorianik?, Strauss?, Mahler?, Stravinsky? Berlioz?, Schönberg?), manchmal apokaklyptisch, immer hoch interessant und begeisternd. Um zu verstehen, was eigentlich passiert, sei auf zwei Youtube-Videos verwiesen, die ein paar Minuten dieser Life-Einspielung zeigen
(http://www.youtube.com/watch?v=6ugAH0R7S_w&feature=relmfu sowie: http://www.youtube.com/watch?v=4oMxbxI3l18&feature=relmfu).
Ach ja: Auch wenn die Aufnahmetechnik der Life-Einspielung "nur" sehr gut und nicht hervorragend ist, so reicht sie allemal zum Austesten der eigenen Anlage, was Bassfundament (Orgel), Dynamik (Tutti von 800 Musikern), Feinzeichnung und Räumlichkeit betrifft (Soli, räumlich getrennte Orchestergruppen). Eine besondere Scheibe für die, die schon (fast) alles haben oder einfach neugierig sind:
Kurz: hochinteressant und begeisternd!