Hervorheben möchte ich die Einblicke in die Kolonialzeit
Die Story beginnt mit einer Szene von häuslicher Gewalt, um dann abrupt an den Fundort einer Leiche zu wechseln. Ein Afrikaner wird tot gegenüber dem Linden-Museum, in dem gerade eine Ausstellung zur deutschen Kolonialgeschichte gezeigt wird, aufgefunden. Direkt neben der Leiche ein mit Blut gemaltes Hakenkreuz.
Die Ermittler Neven Rohlfing und Sabrina Eisele, ermitteln mit Hochdruck in, wie es so schön heißt, alle Richtungen, denn das Motiv für den Mord ist unklar. Eifersucht, Rassismus oder Gier sind mögliche Motive, aber auch die Schatten der deutschen Vergangenheit bergen Geheimnisse, die der eine oder andere lieber auf ewig vergessen wüsste. Als das BKA den Fall übernimmt, wird Rohlfing ausgebremst und aus fadenscheinigen Gründen suspendiert.
Doch der Fall lässt ihn nicht los und er ermittelt auf eigene Faust weiter.
War ich anfangs etwas skeptisch durch den abrupten Szenenwechsel, oft stören Wechsel aus heiterem Himmel den Lesefluss, durfte ich schon bald feststellen, dass der Autor diese Szenenwechsel gut genutzt hat, um die Spannung weiter aufzubauen und die Neugier aufrechtzuerhalten.
Neven Rohlfing und Sabrina Eisele sind noch kein richtiges Team, während Rohlfing sich auf die Aufklärung des Falls fokussiert und dabei gern auch mal Anweisungen seiner Chefin ignoriert, wenn es der Sache dient, hat Sabrina immer noch ihre eigene Karriere im Hinterkopf, für die sie auch auf einen Flirt mit dem BKA Ermittler Lohse eingeht, der den Fall übernommen hat.
Die Beiden werden sicherlich noch für das eine oder anderen interessanten Zwischenspielen in weiteren gemeinsamen zu lösenden Fällen sorgen.
Hervorheben möchte ich noch die Einschübe, die einen kurzen Einblick in die Kolonialzeit bieten, wer denkt denn heute noch an die Gräueltaten, die zwischen Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den deutschen Kolonien begangen wurden?