Stones live besser denn je und seltene Raritäten!
Ich hab damals die Originale ergattern können. Die wurden unter keinem gängigen Label herausgegeben, sondern waren mit " realized somehere over the rainbow" der Swinging Pig Records unterschrieben. Die Stones haben gegen diese Veröffentlichung prozessiert, weil die CDs vor dem Erscheinen der Flashpoint auf dem Markt waren.
Beachtlich sind tatsächlich die Versionen mit den Gastmusikern. Die Version von "Little red rooster" mir Eric Clapton ist die beste, die die Stones je aufgenommen haben, das Solo von Clapton schön und virtuos. Auch "Salt of the earth" mit Axl and Izzy sind cool. Frech dabei vom Jagger die beiden mit dem Spruch anzukündigen: "They came over to get their tatoos touched up".
Eine gute Blues-Einsprengselung ist das Lied "Boogie Chillen" mit Jonny Lee Hooker".
Schöne Versionen sind "2000 Lightyears from home", da klingen die Stones wie Pink Floyd. "Bitch", darin passt das Abgehackte, sie bringen das Harte, etwas Eindeutiges rüber. Das Lied ist musikalisch simpel, aber zwingend, wenn man sich darauf einlassen mag... dieser Eindruck wird von den Hintergrund-Bläsern so treffend unterstützt, dass diese im Vordergrund sind, toll.
Ebenso die damaligen neuen Songs des "SteelWheelsAlbums" haben die Stones in erstaunlich studionaher Version rübergebracht. Gespielt wurde auf diesem Konzert auch "Harlem Shuffle" und "Undercover of the night", die beide gegen die Studioversionen abfallen. "Paint it Black" und "Brown sugar" sind nahezu besser als die Studio-Versionen., Paint it Black live besser denn je.
Den Stones-Gitarrenzickzack dämpfen die Background- Sänger, allen voran Lisa Fisher.
Beachtenswert ist die 7-Minuten-Version von "Satisfaction" und dann noch als Zugabe "Jumpin Jack Flash" 6 Minuten lang zu geben, da muss Atlantic City übergekocht sein - dramaturgisch gelungen!
Fazit: Die überarbeitete Version präsentiert die Stones in absoluter Bestform! 1989/90 waren die Stones auf ihrem Live-Zenit. Wie ein reifer, alter Rotwein, den man Schluck für Schluck geniessen sollte, wer sich diesen Genuss entgehen lässt, ist selber schuld.
Guido Nicolaus Poliwoda