Ein hoher Preis für ein freies Leben
Dieses Buch erzählt die Geschichte von Cathy und Rose, die von klein auf unzertrennlich sind. Dabei könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Cathy lebt nur für die Schule und ihre Bücher, während Roses Temperament kaum zu zügeln ist. Rose möchte heiraten und und ein behütetes Leben mit einem Mann und vielen Kindern führen, während Cathy Eigenständigkeit anstrebt und unabhängig bleiben will. Ungewollt wird Cathy schwanger, doch dieses passt nicht in ihre Zukunftspläne. Rose, inzwischen verheiratet, nimmt das Kind und gibt es, auch vor ihrem Mann Brian, als das ihre aus. Und dann verschwindet Cathy ganz plötzlich, niemand weiß, wohin.
Leah, der nach dem Abitur und abgebrochenen Studium noch nicht klar ist, was sie machen soll, reist 60 Jahre später nach Dublin, um eine Stelle als Au-Pair anzutreten. Sie lernt den Shaun kennen, der sich liebevoll um seine demente Großmutter kümmert. Diese erwähnt immer wieder eine Cathy und Leah und Shaun beschließen, in der Vergangenheit nachzuforschen. Dabei stoßen sie auf eine unglaublich dramatische Geschichte von zwei Freundinnen, die für ihre Vorstellungen von ihrem Leben teuer bezahlen mussten.
Dieser Roman führt den Leser in die 1960er und 70er Jahre in ein von der katholischen Kirche regiertes Irland. Mädchen, die nicht der Norm der Kirche entsprachen, wurden in die Magdalenenheime gesperrt, in denen sie als Büßerinnen schwer arbeiten, schlecht verpflegt und drastisch bestraft wurden. Das letzte dieser Heime wurde erst 1996 geschlossen. Mir war bisher nicht bekannt, das bis in die 1990er Jahre die Allmacht der Kirche allgegenwärtig war.
Diese fesselnde und flüssig geschriebene Geschichte hat mich teilweise tief erschüttert. Obwohl sie fiktiv ist, könnte sie wirklich so geschehen sein.
Mein Fazit:
Ein Roman, der noch lange in mir nachklingen wird. 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.