Albtraumhafte Schiffsreise
Handlung
Stell dir vor, du erhältst die Chance an der Jungfernfahrt eines exklusiven Kreuzfahrtschiffes teilzunehmen. Neben ein paar schönen Tagen mit der Aussicht, das Nordlicht zu bestaunen, bietet dir diese Reise die Karrierechance, auf die du so lange gewartet hast. Klingt traumhaft? Für Laura Blacklock entwickelt sich diese Ausgangssituation allerdings zu einer wahren Schreckensodyssee, als sie während er ersten Nacht auf See eine furchtbare Beobachtung macht. In der Nachbarkabine wurde ein schreckliches Verbrechen begangen. Aber was tust du, wenn dir niemand glaubt und es keinerlei sichtbare Anzeichen für ein Verbrechen zu geben scheint? Wem an Bord kannst du trauen? Und bist du dir sicher, dass du auch gesehen hast, was du glaubst gesehen zu haben?
Meine Meinung
Die Ausgangslage der Handlung war nach meinem Geschmack sehr vielversprechend und wurde meiner Meinung nach auch fesselnd und unterhaltsam umgesetzt. Bei der bloßen Vorstellung, dass ich in eine solche Situation geraten könnte, stellen sich mir alle Nackenhaare auf. Selbst wenn man zunächst gemeinsam mit dem Sicherheitschef des Kreuzfahrtschiffes an der Verlässlichkeit von Lo’s Aussage zweifeln möchte, folgt ein seltsames und beunruhigendes Ereignis auf das nächste. Nach und nach steigert sich die Spannung, während Lo mehr oder weniger auf sich alleine gestellt versucht herauszufinden, was auf dem Kreuzfahrtschiff vor sich geht und wer eventuell als Täter in Frage kommt. Dabei muss sie sich zunächst einmal mit der Frage auseinandersetzen, wer denn eigentlich das potenzielle Opfer sein könnte. Denn niemand außer ihr scheint die Frau gesehen zu haben, die Lo an ihrem ersten Abend auf dem Schiff in der Kabine neben ihrer eigenen angetroffen hat. Mir jedenfalls ging es genau wie Lo, ich wollte wissen, was da vor sich geht und konnte nachvollziehen, dass sie mit ihren Bemühungen die Wahrheit herauszufinden nicht lockerlassen wollte. Die junge Journalistin, die erst kurz vor der Kreuzfahrt einen Einbruch in ihre Wohnung zu verkraften hatte, war mir relativ schnell sympathisch, sodass ich wirklich hoffte, dass die ganze Geschichte einigermaßen gut für sie ausgehen wird. Durch die Erzählung der Geschichte aus Lo’s Perspektive wird man auch relativ schnell mit hineingezogen in den Horror, zu der sich die Kreuzfahrt entwickelt. Man ärgert sich gemeinsam mit Lo darüber, dass ihr niemand zu glauben scheint, dass sie als labile Persönlichkeit abgetan wird und zweifelt mir ihr gemeinsam zeitweise daran, ob sie nicht doch überreagiert.
„Woman in Cabin 10“ ist eine spannende Lektüre, die bis zur letzten Seite noch mit Überraschungen aufwarten kann und die ich mit einem Votum von fünf Sternen wärmstens weiterempfehle.