Fortsetzung nicht so gut wie das Original....doch
Zum 40jährigen Jubiläum von Jethro Tull’s Prog-Rock-Meisterwerk veröffentlicht Ian Anderson Teil 2. Eingespielt wurde die CD allerdings nicht mit seiner Stamm-Band, was zu Verärgerung führte. Martin Barre ist daher mit eigener Band und Tull-Repertoire auf Tour. Florian Opahle, seit Jahren Andersons Partner bei dessen Solo-Aktivitäten, spielt eine adäquate Gitarre, wenn auch die eigene Note fehlt. Der 70er-Jahre Klangcharakter wird durch den Einsatz von Hammond-Orgel, Akkordeon, Glockenspiel oder viel akustischer Gitarre beibehalten, zeitgemäß wurden die Songlängen und Soli gestrafft. Die Faszination des Originals wird daher nicht ganz erreicht, die Prog-Anteile sind reduziert. Anderson führt das Konzept aber raffiniert weiter: Was wäre aus dem Schüler Gerald Bostock, dem vermeintlichen Textlieferanten, geworden? Er bietet hier verschiedenste Varianten an, vom Banker über Prediger bis Penner. Andersons charismatische Stimme, seit Jahren angegriffen, kann hier überzeugen, sein Flötenspiel ist seit langem gereift. Zwar wird das berühmte Thema kurz angedeutet, Anderson komponierte jedoch eigenständige neue Songs im Geiste der glorreichen Vergangenheit. Tull-Fans können bedenkenlos zugreifen und sich auf die anstehende Tour mit Part 1 und 2 freuen!