Wie gehabt - der Fan weiß, was ihn erwartet
Der 55jährige Gitarrist aus Bochum gilt seit vielen Jahren als der „deutsche Ritchie Blackmore“. Das liegt nun nicht daran, dass sein Spiel mit dem des großen Hard-Rock-Gitarrenmagiers, der seit Jahren selbst diesem Metier abgeschworen hat, zu verwechseln wäre, denn der sustainreiche Sound von Pell ist durchaus individuell, sondern daran, dass Pell dem Musikideal von Blackmore nacheifert. Klassischer Hardrock, Heldentenor, lange Gitarrensolos, atmosphärische Keyboards, druckvolle Drums, eingängige Hooklines, natürlich auch gefühlvolle Rockballaden („Lost In Love“, „Forever Free“) – der Fan weiß, was ihn erwartet. Pell kann auf eine eingespielte Combo zurückgreifen (u.a. Sänger Johnny Gioeli), mit Bobby Rondinelli ist seit 2013 ein früherer Rainbow-Drummer an Bord. Ein kurzweiliges Album, auch Song mit 8 Minuten Länge langweilen nicht. Dass die Zugabe „All Along The Watchtower“ die wohl ewig gültige Referenz von Jimi Hendrix nicht verdrängen kann, überrascht nicht, stört aber auch nicht