Nichts geht je verloren
Kürzlich sagte Albrecht Mayer bei einem Kammerkonzert, dass es ihn immer wieder freue, wenn er ein Werk entdeckt, was nicht schon auf Youtube zu finden ist. Bei vielen seiner Aufnahmen hat er Konzerte oder Stücke, die für andere Instrumente geschrieben worden sind, für die Oboe oder das Englischhorn umschreiben lassen. Dieses Mal hat er selten gespielte Konzerte, die direkt für seine Blasrohre komponiert worden sind, eingespielt.
Es sind alles Werke aus der Zeit der Wiener Klassik. Leicht zu hörende, meist fröhliche Musik, flott zu spielen, dazwischen träumerische Adagios und Kadenzen. Alles meist anspruchsvoll für den Solisten, mit schönen Orchesterbegleitungen und effektvollen Mannheimer Manieren. Manchmal fragt man sich, wie der Künstler wohl gerade atmet.
Oboenkonzerte werden selten im Rahmen der Sinfoniekonzerte angeboten. Das Kozeluch-Konzert, wohl die Eingängigste der vier Aufnahmen, konnte ich von ihm schon im Konzert erleben. Aber das war es dann auch schon. Gegen die Übermacht der Tasten- und Bogenschinder haben die Bläser keine große Chance auf breite Resonanz.
Mayer und die KAP bieten eine hohe künstlerische Qualität inklusive einer exzellenten Aufnahmetechnik. Begleitmusik für fast jeden Anlass, vom lauen Sommerabend bis zum sonntäglichen Mittagmahl.