Erste Konzerte
Lawrence Foster hat ein Händchen für Talente. Und er weiß, dass junge, attraktive Solisten ein Konzert nicht nur musikalisch aufwerten. Vor zwanzig Jahren waren es Lise de la Salle und Arabella Steinbacher, heute ist es z.B. Alexandra Conunova, die in seinen Konzerten brilliert. Meist hält die Zusammenarbeit an, und es kommen wunderbare CD-Produktionen heraus. In seiner Zeit beim Gulbenkian sind einige tolle Aufnahmen entstanden. So auch die vorliegende Scheibe. Lise de la Salle ist ein begnadeter Frühstarter. Sie widmet sich hier den Erstlingen berühmter Komponisten, die selbst, außer vielleicht Liszt, noch jung waren, als sie die Stücke schrieben. Jugend ist in der Musik ein sehr hohes Pfand. De la Salles Spiel klingt filigran und unbeschwert. Das macht die Platte interessant. Mit Gábor Boldoczki hat man für die Trompetensoli bei Schostakowitsch einen Spitzenmann dazu geholt, der schon 2006 als Solist etabliert war. Foster leitet das Orchester immer im Sinne der Solisten.
Die Stücke hört man gelegentlich im Konzertsaal. Liszt etwas öfter, die anderen beiden Konzerte seltener. Insofern ist deren Repertoirewert nicht ganz so hoch. Das Booklet mit französisch/englisch/deutschem Text ist von einem Fotografen und einem Dramaturgen geschrieben. Angenehm und kein Fachchinesisch. Leider wenig Fotos.
Die Platte ist die Entdeckung einer jungen Künstlerin am Beginn ihrer Karriere, und eine Einladung, ihre Konzerte zu besuchen.