berührende Tiergeschichte
Buchinhalt:
Ivan ist ein Silberrücken – ein stattliches Gorillamännchen. Einst als Baby von Menschen aufgezogen lebt er heute in einer Zirkus-Mall an einer Autobahnausfahrt irgendwo in den USA, als die in die Jahre gekommene Attraktion. Doch er ist nicht allein: neben dem Gorilla gibt es auch noch die Elefantendame Stella und Bob, einen streunenden Hund.
Ivan hat sich mehr oder minder mit seinem Dasein abgefunden, doch als Mack, der Zirkusbesitzer, das Elefantenjunge Ruby kauft, um die Geschäfte anzukurbeln, ändert sich die Lage dramatisch. Ivan verspricht der sterbenden Stella, sich um das Junge zu kümmern und dank seiner „künstlerischen Ader“ und Julia, der Tochter des Tierpflegers, versucht der Silberrücken, endlich seiner Bestimmung zu folgen. Und die ist, seine Familie zu beschützen...
Persönlicher Eindruck:
Die auf einer wahren Begebenheit beruhende Tiergeschichte zieht den Leser bereits nach wenigen Augenblicken in ihren Bann. Zu verdanken hat sie das dem sanften Protagonisten: Ivan als Ich-Erzähler besticht durch eine ganz eigene Sicht der Menschenwelt, in die er zur Hälfte ja irgendwie gehört. Nicht wirklich Mensch, aber auch nicht ganz Berggorilla kommt er Stück für Stück aus seiner Lethargie, nachdem er bei seiner Gorillaehre versprochen hat, dem Elefantenbaby Ruby ein besseres Zuhause zu verschaffen.
Schön fand ich die Verbindung, die er zu dem Mädchen Julia hat. Beide malen für ihr Leben gerne und so ein Hobby verbindet – Julia ist der Schlüssel zum Erfolg von Ivans Plan. Julia versteht den Gorilla, wie es wahrscheinlich Kinder am besten können.
Traurig und beklemmend fand ich weniger die Zustände, in denen Ivan bisher lebte, sondern viel mehr die Zustände, die ihn dorthin gebracht hatten. Menschen können grausam sein – auch wenn sie es dann wieder gut meinen. Wir sind schon eine seltsame, nicht zu verstehende Spezies, da muß ich Straßenhund Bob recht geben.
Der Roman hat einen ganz eigenen Stil. Die einzelnen Kapitel sind mitunter sehr kurz und erinnern irgendwie an ein Tagebuch – als ob Ivan sein Leben dokumentiert. Dazwischen finden sich vereinzelt Zeichnungen, die das Gelesene nochmal bildlich darstellen. Eigentlich ist es ein Kinderbuch, aber es regt alle Altersstufen zum Nachdenken an und ist man schließlich am Ende angekommen, wünscht man sich, noch weiter und weiter lesen zu können.
„Ich bin Ivan, ein Gorilla. Das ist nicht so einfach, wie es aussieht.“. Wo er Recht hat, hat er recht…. Ich hab ihn gerne begleitet und mehr als einmal hatte ich feuchte Augen beim Lesen. Ein tolles Buch, das ich jedem unbedingt weiter empfehlen möchte!