Wasser ist tödlich....
Buchinhalt:
In der Zukunft Die Erde ist vom Meer überschwemmt, der Ozean wimmelt von gefährlichen Kreaturen. Die letzten Überlebenden leben auf einer kleinen Insel, regiert vom Königshaus Wallow und bei jeder Flut dem Tod nahe. Denn kommt diese, müssen die Menschen auf einer kleinen Plattform stehend Schutz suchen, alles andere ist überflutet. Coe ist eine davon, ein Mädchen, das niederste Tätigkeiten ausüben und sich täglich gegen Schikanen wehren muß. Ihr einziger Freund: Tiam. Dann stirbt der König und plötzlich steht Coes Welt Kopf. Gibt es doch noch ein Refugium für die Menschen? Coe deckt nach und nach eine Wahrheit auf, die schlimmer ist, als jegliche Vorstellungskraft….
Persönlicher Eindruck:
Dystopien mit gänzlich überfluteter Welt gibt es mehrere, aber diese hier ist besonders düster. Die Vorstellung, sich alle paar Stunden stehend inmitten einer Menschenmasse auf einer kleinen Plattform im Ozean zu retten versuchen, treibt einem kalte Schauer über den Rücken.
Coe als Protagonistin wirkt trotz ihrer Verletzung und ihrem schweren Stand innerhalb der Gruppe tough und lässt sich nicht unterkriegen. Sie ist die einzige, die Lesen kann und schon mehrfach den Kritzlern, gefährlichen Fischen und den größten Feinden der Überlebenden, entkommen ist.
Mit Tiam, der bei der „Formation“ neben ihr steht und mit Fern, einem kleinen Mädchen, verbindet sie mehr, obwohl sie immer wieder betont, dass man sich besser mit keinem anfreunden sollte – dafür leben andere eventuell zu kurz.
Die Beschreibung des Settings ist auch ohne Karte der Insel gut nachvollziehbar, wobei ich nicht wirklich festmachen konnte, wie weit das Schloss / der Turm und die Plattform auseinander liegen. Einmal hat man den Eindruck, man muß ein ganzes Stück laufen, dann wiederum scheint alles in nächster Nähe zu sein. Wie auch immer, die Grundstimmung ist beklemmend und düster.
Als mit dem Tod des Herrschers plötzlich Star als zweite weibliche Hauptfigur auftritt und Coe eine Konkurrentin um Tiams Gunst bekommt, wir des spannend. Die Meuterei, die nach dem Wegbrechen der Führungsfigur ausbricht, lenkt die Geschichte in eine packende Richtung, in der man mehr über die Ursachen der Überflutung und über das „Königshaus“ erfährt.
Schließlich sieht man sich mit einer Wahrheit konfrontiert, die erschreckender nicht sein kann – ein absoluter Höhepunkt im sich steigernden Spannungsbogen.
Was ich schade fand, ist der Schluß. Er wirkt im Vergleich zum Rest hoppla-hopp und überstürzt, hier hätte ich mir mehr Tiefe und Erklärung gewünscht. Im Grunde geht es mehr als offen aus, so dass man als Leser sich den Rest einfach denken und seine eigene Fantasie spielen lassen muß. Schade, aber das wirkt, als wollte man jetzt schnell fertig sein.
Alles in allem eine spannende Dystopie /Utopie, mit und spannenden Aha-Effekten, am Schluß geizt sie aber etwas mit Handlung.