Ein überzeugendes Orchesterwerk seiner großen Hits und mehr!
Er hat sich seinen Traum erfüllt, seine Welthits in symphonischen Gewand neu erklingen zu lassen.
Komme soeben aus Leipzig zurück, wo ich das große Vergnügen hatte Albert Hammond, seine Band und das Leipziger Symphonie Orchester gemeinsam live zu erleben.
Es war ein großer Abend, mit tollen Liedern und Melodien, die da in zwei Stunden, voller Perfektion, im Rahmen der Albumdebüts "In Symphony" präsentiert wurden.
Das Album selbst wurde zwar nicht mit den Leipziger Symphonikern aufgenommen, dafür aber mit den besten Session-Orchestermusikern aus London, in den ehrwürdigen Abbey Road Studios. Zusätzliche Aufnahmen mit Bandmusikern und Backgroundchor fanden auch noch in New York statt.
Das Werk mit zehn seiner großen Hits und zwei mir bisher noch vollkommen unbekannten Nummern kann sich hören lassen und ist nicht, wie sonst schon mal üblich bei solchen Projekten, zu schmalzig oder verkitscht produziert, sondern kommt mit der großen Garde richtig gut und keinesfalls überproduziert rüber.
Unfassbar welche positive Energie Albert Hammond mit Anfang 70 noch versprüht und es auch live schafft diese auf sein Publikum zu übertragen und seine Konzerte immer, egal ob Songbook, oder Orchester, zu einem wahren Vergnügen und einer Reise quer durch die Musikgeschichte werden zu lassen.
Auf all seine großen Hits ("It never rains in Southern California", "The Free Electric Band", "When I need you", etc.) auf "In Symphony" will ich hier nicht näher eingehen, sondern nur die zwei mir bis dato noch unbekannten Stücke näher kommentieren.
"Alejate" ist ein wunderschöner Hammond-Song, der in Spanisch gesungen, mir bereits auf dem Konzert Gänsehaut verursacht hat. Celine Dion hat ihn unter dem englischen Titel "Just walk away" 1995 auf einem Album und als Hitsingle veröffentlicht.
Mit "Estrellita" macht Albert Hammond etwas was er sonst nie macht und auch gar nicht nötig hat: Er covert einen uralten Song eines mexikanischen Komponisten von 1912, den er schon als Kind auf Gibraltar sehr gerne gesungen hat. Ein Onkel hat die glockenhelle Kinderstimme Hammonds damals auf Tonband aufgenommen, dieses dann Alberts Vater gegeben und dieser hat es vor seinem Tod seinem Sohn weitergegeben. Der hat es hoch in Ehren gehalten und nun in 2016 singt er somit gealtert mit sich selbst als Kind im Duett, mit Orchesterbegleitung – tolle Idee, perfekt umgesetzt!
Noch eine augenzwinkernde Anmerkung zum Schluss: Der wunderbare Song "99 Miles from L.A.", der auch im Konzert gespielt wurde, fehlt leider auf dem Album und das obwohl in den Albumcredits zu lesen ist das Alberts Co-Produzent Rob Mathes darauf Gitarre gespielt haben soll …!?