In A Churchyard By A River ...
Angefangen hatte alles gegen Ende der Sixties, als ich zum ersten Mal ein Stück von Pink Floyd hörte. Es lief im Radio, und es hieß ,,The Nile Song'', und ich dachte nur ,,Mein Gott, was haben die 'ne Power ...'' Das paßte so garnicht zu dem, was die Kumpels aus der Schule so von ,,Ummagumma'' erzählten, Tenor: ,,Eine völlig abgedrehte, abgefahrene, psychedelische Musik einer äußerst mysteriösen Band''. Aber dies hier war doch knallharter Rock.
Jedenfalls klang das absolut klasse. Also kaufte ich mir ,,More'', den Soundtrack zu dem gleichnamigen Barbet-Schroeder-Film, ein Hippie-Drama, das ich erst viele Jahre später zu sehen bekam, und ebenso empfehlenswert ist.
,,Cirrus Minor'' strahlt als Opener eine unglaubliche Ruhe aus. Angefangen mit dem Vogelgezwitscher, dem leisen, langsamen Gesang von Roger Waters und der hypnotischen Orgel von Rick Wright ist es eine Einladung zur Meditation.
Aber auch instrumentale Blues-Sequenzen, bizarre Psychedelia, Flamenco-Gitarren und Bongos machen die dritte Pink Floyd-Scheibe total spannend.
Brachial wird es nur bei oben genanntem ,,Nile Song'' und seinem kleinen Bruder ,,Ibiza Bar'', den wohl brutalsten Nummern des gesamten Floyd-Katalogs.
Ergo: ,,More'' ist mehr als eine Ansammlung großartiger Kompositionen, nämlich die musikalische Beschreibung eines Lebensgefühls und somit ein Soundtrack, der auch ohne Kenntnis des Films bestens funktioniert.