Schöne Songs, wenig inspiriert, mit schlechtem Sound
Es ist immer dasselbe: Da produziert eine erfrischend neue Rockband drei Alben mit musikalisch ausgeklügelter, dennoch aber gefälliger und eingängiger, sehr gut gemachter Rockmusik - Signs of Life, Carneval of Rust, Twilight Theater (die CD Revolution Roulette kenne ich bisher noch nicht) -, da folgt nach 11 Jahren Bestehen der Band ein deutlich flacheres Album mit gefälligen, oft auch schönen, gut gespielten und gesungenen, aber leider auffällig uninspirierten, bisweilen sogar flachen Songs, die sehr stark ins Poppige abgleiten und deutlich erkennbar auf Radiotauglichkeit, d. h. das Abgespieltwerden im austauschbaren Dudelfunk, ausgelegt sind. Vergleicht man "Jealous Gods" mit den oben genannten Alben, kann man freundlicherweise auch sagen, dass PotF mal wieder etwas Anderes machen wollten - und. ja: Das haben sie gut gemacht, und in den, zumindest den deutschen, Dudelfunk werden sie es nicht schaffen, weil die Musik dafür einfach noch zu gut ist.
Ich bin mit dieser CD erst nach und nach, vor allem nach Besuch eines Live-Konzerts, warm geworden, aber die musikalische Qualität reicht insgesamt nicht an die anderen Alben heran.
Richtig mies ist aber die Abmischung: Alles ist laut, klingt nach Durchhörbarkeit (Autoradio, MP3-Mist), zu starke Höhen, unnatürliche Stimmfärbung. Das ist nun wirklich das Schlimmste an dieser CD.
Dennoch: Wer Poets of the Fall mag, wird sich nach und nach auch mit dieser CD arrangieren. Besonders gefallen mir "Jealous Gods", "Daze" und "Love will come to you". Wer die Band neu kennen lernen will, sollte vielleicht erst einmal in die oben genannten Alben reinhören.