Sieben schlechte Bewertungen - wie kann das sein?
Sieben Menschen vergeben hier einen beziehungsweise zwei Sterne. Da kann ich nur den Kopf schütteln. Warum machen sie das?
Hier einige Vermutungen:
- eigentlich wollten sie das neueste Helene-Fischer-Album finden, haben sich aber verklickt und beim Reinhören festgestellt, dass sie hier zufälligerweise auf anspruchsvolle Musik gestoßen sind?
- diese Menschen bewerten generell alles schlecht, was mit dem Attribut "Operette" versehen ist?
- ihren gefällt eventuell nicht die Besetzung, oder die Musik von Paul Abraham oder weil es von der Seebühne in Mörbisch dargeboten wird, die ja bekanntlich in Österreich und nicht in Deutschland ist?
- es ist nur eine CD ohne Dialoge
- das Booklet ist zu einfach strukturiert? Oder etwa doch zu aufreizend?
Wir werden es bedauerlicherweise niemals erfahren!
Was der interessierte Käufer jedoch erfährt, ist eine Gesamtbewertung mit insgesamt drei Sternen bei jpc. Verdientermaßen? Mitnichten! Denn die Feigheit der einzelnen Bewerter liegt ja darin, schön in ihrer Anonymität zu bleiben und bloß nichts darüber preisgeben, was sie überhaupt dazu bewogen hat, nur ein oder höchsten zwei Sterne zu vergeben. Kann man also diese anonymen Bewertungen ernst nehmen? Natürlich nicht! Ich habe die Aufführung von "Viktoria und ihr Husar" gesehen. Und dafür kann es nur ein Urteil geben: Chapeau! Um Abrahams Musik wurde lange Zeit ein riesiger Bogen gemacht - gut so, dass dieser Komponist endlich so etwas wie eine Renaissance erlebt - nicht nur mit dieser schwungvollen Aufführung in Mörbisch, die musikalisch und darstellerisch keine Wünsche offen lässt -, auch unter anderem an der Komischen Oper in Berlin mit "Ball im Savoy" oder "Roxy und ihr Wunderteam".
Die hier vorliegende Operetten-Aufnahme ist auf jeden Fall sehr zu empfehlen. Und wer die Aufführung in Mörbisch verpasst haben sollte, es gibt davon eine DVD-Aufnahme!