Eine grandiose Leistung eines phänomenalen Pianisten!
Pianist Dick Hyman ist und bleibt "ein seltenes Ereignis"! Der umtriebige New Yorker, heute 96 Jahre jung (geboren 1927) gilt nach Aussagen seiner illustren Kollegin Marian McPartland als der Jazzmusiker mit dem grössten Repertoire. Mehr als 20'000 Kompositionen soll er auswendig in seinem Computergehirn gespeichert haben. Von den frühesten Anfängen des Jazz bis zur Musik der Gegenwart dokumentiert hier sein opus magnum auf 5 CDs und einer DVD die Geschichte des Jazzpianos. Absolut verblüffend, wie sich Hyman mit seinem empathischen Einfühlungsvermögen jeden, aber wirklich jeden Klavierstil von Scott Joplin über Teddy Wilson, Ellington, Garner, Monk bis zu Jarrett und gar Cecil Taylor quasi perfekt aneignen kann. Mehr als 50 der massgebenden Stilisten und Neuerer der Jazzgeschichte lässt hier Hyman Revue passieren. Einige mag man vermissen: Ray Bryant, John Lewis, Ahmad Jamal, Clare Fischer, Paul Bley, Richie Beirach u.a. mussten über die Klinge springen, wohl aus Platzgründen. Und, Hyman will nicht imitieren, nicht kopieren, sondern durchaus liebe- und lustvoll aufzeigen, vergleichen und vermitteln in einem quasi didaktischen Ansatz, aber ohne jedes Lehrer- und Besserwissengehabe, aber hochkompetent und anwaltschaftlich dazu. Doch Hyman hat neben dem Talent, aufzuzeigen, durchaus auch seinen eigenen Stil kreiert, eine erfrischend eklektische Kombination aus Teddy Wilson und Versatzstücken aus dem Bebop von Bud Powell