Nicht so übel!
In der, vorwiegend deutschsprachigen, Presse wurde "Rubberband" ganz fürchterlich zer/verrissen. - In Publikationen aus dem englischsprachigen Ausland war die Kritik eigentlich eher ausgewogen, zwischen gut und schlecht, eben.
Miles hat damals (1985) das Material des Albums verworfen, wohl auf dem Weg zu dem großartigen "Tutu". Hervorragende Künstler und Genies wie Miles können sich das leisten.
Ich finde die Musik eigetlich recht gut, wenn man sich in die damalige Zeit und deren Vibes versetzen kann oder das will. Damals kamen überall Drumcomputer auf, und Synthesizer jeglicher Spielart waren en vogue. Miles in seiner Genialität experimentierte. Auch wenn das heute etwas strange klingen mag. Wenn man sich auf die Platte einlässt (klingt analog richtig gut...) dann hört man die wunderbare, posthume Trompete von Miles über allem schweben und ihren Weg suchen.
Natürlich hat Davis ganz andere Meisterwerke geschaffen. Dieses Album hier zählt aber dennoch zu seinem Gesamtwerk und ist es durchaus wert, gehört zu werden. Wenn man sich aktuelle "Trompetenkünstler" aus dem deutschen Raum anhört, weiß man, was man an Miles hatte.