Weiter so ... aber bitte ohne Thielemann!
Danke erstmal Orfeo für ihr unermüdliches Veröffentlichen von ungeschnittenen authentischen Live-Aufnahmen. Hoffentlich kommt da noch einiges, vielleicht auch mal aus den Archiven anderer Opernhäuser (Hamburg, Deutsche Oper, Staatsoper unter den Linden, Köln, etc ...).
Einiges aus der Jubiläumsedition 150 Jahre Wiener Staatoper ist schon bekannt (Böhms ausgezeichneter 1955 Wozzeck und seine 1965 Elektra, Karajans 1962 Fidelio und 1977 Figaro) anderes brandneu (Welser Mösts Tristan, Thielemanns Ariadne, Nelsons Eugene Onegin, etc.).
Um nicht alles zu besprechen nur einiges:
Ariadne auf Naxos: Ein weiteres Mal sitze ich da und verstehe nicht im Geringsten die Hype um diesen höchst problematischen und überbewerteten Dirigenten ... wer Böhm, Kempe (!), Sawallisch, Solti, (Petrenko, Weigle, Nagano) etc. kennt der weiss was Thielemann nicht fähig ist aus dieser Oper rauszuholen! Schludrig, breit, ohne spitze Struktur und Feuer ... Im Übrigen ist keiner der Sänger den Besetzungen der erstgenannten Einspielungen (Della Casa, Seefried, Geszty, ...) ebenbürtig. Sehr mittelmäßig, was auch immer das Feuilleton dazu schrieb anno 2013 ...
Tristan und Isolde: Welser-Möst dirigiert bestmöglich unspektakulär aber hochsensibel und erlaubt den durchgehend erstklassigen Sängern eine atemberaubende Vorstellung. Mehr braucht es nicht, schöner geht es kaum!! Welser-Möst ist sicher der bessere Thielemann!
Un ballo in maschera : Seltsam warum Orfeo hier nicht stattdessen die viel bessere Aufführung Abbado-Pavarotti von 1988 gegeben hat ...
2 CDs "Legendary Voices of the Wiener Staatsoper" : Ausschnitte (Fliegender Hölländer mit Varady und Grundheber!) die hoffen lassen das Orfeo noch eine Reihe weiterer Veröffentlichungen von Gesamtaufnahmen aus dem Archiv der Wiener Staatsoper herausbringen wird!