Ein HAMMER - der wahre Geist von WISHBONE ASH !!!
2007 wurde mit "First Light" die bei einer Auktion in London zufällig wieder aufgetauchte Erstfassung des Debüt-Albums von Wishbone Ash veröffentlicht, das auch zwei bisher unveröffentlichte Songs sowie alternative Versionen der Songs "Alone" und "Error of my way" enthält. Die Band hatte 1969 noch vor Ihr Debütalbum bei einer -mittlerweile nicht mehr existierenden- BRITISCHEN Plattenfirma zu veröffentlichen, und wenn man dieses "Mastertape", roh und ungeschliffen wie es ist, hört, kann man nur bedauern dass dies nicht auch gelang und diese phantastische Band mit Ihrem damaligen enormen Entwicklungspotential kurzfristig den vermeintlich besseren Major-deal beim Ami-Label MCA bekam. DORT wurden Sie dann den amerikanischen mainstream-soundvorstellungen unterworfen und ihre Musik kommerziell glattgeschliffen. Dank dem Urgesteins-Fan "Dr. John", der nach kurzer Absprache mit Andy Powell dieses Mastertape -wie vorliegend "First Light" betitelt- ersteigerte, dürfen wir nun alle in den Genuß der wirklich ALLERersten Wishbone Ash kommen. Und die hat es in sich - das ist wirklich nicht zuviel versprochen. Man mag sich gar nicht ausmalen was aus der Band geworden wäre wenn sie sich nicht gleich 10 Jahre an MCA gebunden hätte und stattdessen auch Ihre Folgealben bei einem englischen Label, im britischen Rock-Stil also, veröffentlicht hätte.
Wenn man "First Light" ansieht und nun denkt "kenn ich ja alles schon, was sollen mir diese alten Lieder denn Neues bringen?" dann ist man hier ganz schön schief gewickelt. Mich hat es alleine schon vom sound her glatt vom Hocker gehauen. Dieses Album ist wie ein Goldschatz in meiner Sammlung. Jedem, der für sich in Anspruch nimmt eine Ahnung von guter Rockmusik zu haben, dem sei unbedingt diese -viel längere- Version von HANDY ans Musikerherz gelegt: hier trommelt sich Steve Upton wie der Teufel die Seele aus dem Leib, da werf´ ich "In-a-gadda-da-vida" glatt in die Tonne.
Für das leider fehlende "Phönix" bekommen wir auf "First Light" zwei bisher unbekannte songs aus dieser Zeit serviert die uns von MCA all die Jahre vorenthalten wurden. Auch allein das von Andy gesungene "Roads of day to day" wartet mit enormen Überraschungen auf: Immer wenn man denkt "wow, was war das jetzt?", dann wird dieser Effekt kurze Zeit später erneut von einem tempiwechsel/break oder zusätzlichem, sich steigernden Gitarrensoli getoppt. Überhaupt ist das ganze Werk eine einzige Achterbahnfahrt, noch abwechslungsreicher als das MCA-Album! Ich könnte hier endlos weiterschwärmen, aber dann kauft sich die CD am Ende ja "Jeder"...- und eigentlich wollte ich "First Light" doch am allerliebsten für mich alleine behalten und auch gar nicht rezensieren ;-) ;-)
>Somit ende ich mit dem Schlussatz "Findet es einfach selber heraus, dann habt Ihr Euch dies edle Schätzchen auch verdient"!