Seltsamer Film
Als ich Stalker das erste Mal sah, war ich schwer enttäuscht, weil ich Tarkowski nicht kannte und eine werkgetreue Verfilmung des Romans ("Picknick am Wegesrand", Strugatzki-Brüder) erwartet hatte. Aber der Roman ist keine Vorlage, sondern Inspiration. (Wie er auch das wunderbare PC-Spiel S.T.A.L.K.E.R. inspiriert hat). Für diesen hochoriginellen Film – wie überhaupt für Tarkowski – muss man offen und geduldig sein. Stalker bietet faszinierende Bilder, die man nie mehr vergisst. Die einzigartige Atmosphäre ist gleichzeitig mysteriös und meditativ.
Versteht jemand diesen Film? Also ich nicht. Ist das schlimm? Nun, es mag unbefriedigend sein, wenn man gewohnt ist, dass Filme am Ende ihre Rätsel auflösen. Es kann aber auch anregend sein.
Ein Führer (der Stalker), ein Wissenschaftler, ein Dichter und der Zuschauer, sie alle bewegen sich traumwandlerisch durch "die Zone"*.
Man kann versuchen, Stalker zu deuten, aber der Film bleibt mysteriös – wie unsere Träume.
// *Der Drehort war tatsächlich gefährlich, ein altes Chemieindustrie-Gebiet, verseucht. Er machte etliche in Cast und Crew einschließlich des Regisseurs und seiner Ehefrau totkrank, sie starben schlussendlich an den Folgen.
// (Diese Kritik beruht auf der Blu-ray, die Teil der Box "The Andrei Tarkovsky Collection" ist (Curzon Artificial Eye, 2017)).