Danish String Quartet - Prism IV
Danish String Quartet - Prism IV
Mit Werken von:
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
, Ludwig van Beethoven (1770-1827)
, Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Mitwirkende:
Danish String Quartet
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
-
Johann Sebastian Bach: Präludium & Fuge BWV 861 aus WTK I
+Ludwig van Beethoven: Streichquartett Nr. 15 a-moll op. 132
+Felix Mendelssohn: Streichquartett Nr. 2 a-moll op. 13
- Künstler: Danish String Quartet
- Label: ECM, DDD, 2018
- Bestellnummer: 10930999
- Erscheinungstermin: 3.6.2022
In dieser vierten Folge der PRISM-Reihe schlägt das Danish String Quartet seine kühnste Kombination aus Licht und Schatten an. Es beginnt mit der Fuge in g-Moll, BWV 861, aus Buch I von Johann Sebastian Bachs Wohltemperiertem Klavier (in der Bearbeitung von Emanuel Aloys Förster) und trägt den subtilen Elan, der alles Folgende durchdringt, auf dem Leib. Seine Texturen sind die eines Kleidungsstücks, das man jahrelang getragen hat, und jede damit verbundene Erinnerung wird in einem Déjà-vu lebendig. Wenn man dieses Kleidungsstück verlässt und in ein anderes schlüpft, das mit dem Namen Ludwig van Beethoven bestickt ist, ist es unmöglich, das Streichquartett Nr. 15 in a-Moll, op. 132, als etwas anderes zu betrachten als ein Auspacken des Geschenks, das wir gerade erhalten haben. Der erste Satz verzichtet auf Bachs Ausdehnung, zeichnet aber dennoch Seile nach, diesmal jedoch weniger in Form eines Makramees als vielmehr eines Seemannsknotens. Der zweite Satz, der mit Allegro ma non tanto ("Schnell, aber nicht zu viel") überschrieben ist, gibt den Musikern reichlich Raum, ihre Blätter in einem Baldachin auszubreiten, der durchlässig genug ist, um den Waldboden mit Sonnenlicht zu nähren. Die Balance zwischen Dringlichkeit und Geduld ist beispielhaft. Ein Wechsel auf halber Strecke zu getragenen Harmonien lässt die Farben der Herrlichkeit zwischen den Bäumen aufblitzen. Der 18-minütige dritte Satz ist wie ein Teich: Während seine Oberfläche ruhig erscheint, werden wir akustisch über die Unterströmungen und andere unsichtbare Kräfte aufgeklärt, die seine Wasserlinie stabil halten. Ein methodisches Hin und Her zwischen geraden Tönen und Vibrato verstärkt eine Stimme von literarischer Dimension, die im Uhrzeigersinn vom Prolog zum Epilog kreist. Erst dann kommt die rückblickende Aufregung des vierten Satzes (ein kurzer Marsch), gefolgt von den sich verschiebenden Platten des fünften Satzes. Wenn die Pizzicato-Einwürfe des Cellos den Schlussteil einläuten, verfinstert ein Gefühl der Traurigkeit die Ohren. Das Glück, das wir vielleicht gefunden haben, muss an den Absender zurückgeschickt werden, und wir fragen uns, wann wir uns jemals wiedersehen werden.
Es ist ergreifend, wenn man bedenkt, dass Beethoven nur wenige Monate davon entfernt war, diese Welt hinter sich zu lassen, als Felix Mendelssohn, damals zarte 18 Jahre alt, sein Streichquartett Nr. 2 in a-Moll, op. 13, komponierte. Mendelssohns forschendes Ethos war reif dafür, die Einflüsse von Beethovens Opus 132 zu verpflanzen und sie in ein Stück zu gießen, das sich in technischen Ähnlichkeiten überschneidet, auch wenn es in seiner Extrovertiertheit abweicht. Das ist der Geist des ersten Satzes, in dem vertikale und horizontale Motive sozusagen parallele Wege gegenüber Gemeinsamkeiten bevorzugen. Das darauf folgende Adagio entwickelt sich mit unbestimmter Dringlichkeit. Die Bratsche ist besonders kraftvoll, während die Geigen über dem Kopf kreisen, hoch, aber nie außer Sichtweite. Der dritte Satz ist eine köstliche Übung in Verspieltheit, die einen Vorgeschmack auf den Pastoralismus von Antonín Dvořák gibt. Sein abruptes Ende lässt uns innehalten, bevor die Dramatik des Finales den dicksten Vorhang des Quartetts öffnet, um eine dicht bevölkerte Szene zu enthüllen, die in ihrer Auflösung ebenfalls offen ist.
Wenn sich irgendetwas von dem oben Gesagten beschwörend liest, dann deshalb, weil die Dänen es unmöglich machen, dieses Programm auf andere Weise zu erleben. Ihre Herangehensweise an die Synergie ist ebenso sorgfältig geplant wie spontan, und da nur noch ein weiterer Band aussteht, können wir uns darauf freuen, dass diese Reise ihr Ziel erreicht. An diesem Punkt werden wir jedoch wahrscheinlich feststellen, wie viel weiter wir in unserem Hören noch gehen müssen.
Es ist ergreifend, wenn man bedenkt, dass Beethoven nur wenige Monate davon entfernt war, diese Welt hinter sich zu lassen, als Felix Mendelssohn, damals zarte 18 Jahre alt, sein Streichquartett Nr. 2 in a-Moll, op. 13, komponierte. Mendelssohns forschendes Ethos war reif dafür, die Einflüsse von Beethovens Opus 132 zu verpflanzen und sie in ein Stück zu gießen, das sich in technischen Ähnlichkeiten überschneidet, auch wenn es in seiner Extrovertiertheit abweicht. Das ist der Geist des ersten Satzes, in dem vertikale und horizontale Motive sozusagen parallele Wege gegenüber Gemeinsamkeiten bevorzugen. Das darauf folgende Adagio entwickelt sich mit unbestimmter Dringlichkeit. Die Bratsche ist besonders kraftvoll, während die Geigen über dem Kopf kreisen, hoch, aber nie außer Sichtweite. Der dritte Satz ist eine köstliche Übung in Verspieltheit, die einen Vorgeschmack auf den Pastoralismus von Antonín Dvořák gibt. Sein abruptes Ende lässt uns innehalten, bevor die Dramatik des Finales den dicksten Vorhang des Quartetts öffnet, um eine dicht bevölkerte Szene zu enthüllen, die in ihrer Auflösung ebenfalls offen ist.
Wenn sich irgendetwas von dem oben Gesagten beschwörend liest, dann deshalb, weil die Dänen es unmöglich machen, dieses Programm auf andere Weise zu erleben. Ihre Herangehensweise an die Synergie ist ebenso sorgfältig geplant wie spontan, und da nur noch ein weiterer Band aussteht, können wir uns darauf freuen, dass diese Reise ihr Ziel erreicht. An diesem Punkt werden wir jedoch wahrscheinlich feststellen, wie viel weiter wir in unserem Hören noch gehen müssen.
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Das Wohltemperierte Klavier: Book 1, BWV 846-869
- 1 Johann Sebastian Bach: Fugue in G minor, BWV 861 (arr. for strings by E. A. Förster)
String Quartet No. 15 in A Minor, Op. 132
- 2 Ludwig van Beethoven: 1. Assai sostenuto - Allegro (Original Version)
- 3 Ludwig van Beethoven: 2. Allegro ma non tanto (Original Version)
- 4 Ludwig van Beethoven: 3. Canzona di ringraziamento offerta alla divinità da un guarito, in modo lidico Molto adagio - Sentendo nuova forza)
- 5 Ludwig van Beethoven: 4. Alla marcia, assai vivace - Più allegro - Presto (Original Version)
- 6 Ludwig van Beethoven: 5. Allegro appassionato (Original Version)
String Quartet No.2 in A minor, Op.13
- 7 Felix Mendelssohn Bartholdy: I. Adagio; Allegro vivace (Original Version)
- 8 Felix Mendelssohn Bartholdy: II. Adagio non lento (Original Version)
- 9 Felix Mendelssohn Bartholdy: III. Intermezzo; Allegretto con moto (Original Version)
- 10 Felix Mendelssohn Bartholdy: IV. Presto (Original Version)
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