Wilhelm Bernhard Molique: Streichquartette op.42 & 44
Streichquartette op.42 & 44
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Künstler: Mannheimer Streichquartett
- Label: CPO, DDD, 2009
- Erscheinungstermin: 23.8.2016
Quartette zwischen Klassik und Romantik
Es lohnt sich immer, bei den vielen Komponisten im Schatten Beethovens genau hinzusehen und hinzuhören. Auch die Neueinspielung der Quartette opp. 42 und 44 zeigt, dass Moliques Streichquartette sich als Meisterwerke im Spannungsfeld von Klassik und Romantik erweisen. Die beiden Quartette op. 42 und 44 entstanden in England, wo Molique zwischen 1849 bis 1866 lebte. Die Konzerte, die er dort als Virtuose gibt, wurden stürmisch gefeiert; eines hiervon beehrt sogar Queen Victoria mit einem Besuch. Auch seine Kompositionen kamen gut in London an – eine gewisse Liebe der Engländer für eher konservative Werke ist damals wohl der Grund. Nicht auf Äußerlichkeiten, sondern auf Inhalte kommt es Molique an, das zeigen schon die immer gleichen Satzbezeichnungen seiner Quartette. In diesem Zusammenhang überrascht es auch wenig, dass er darin nicht seinem Lehrer Louis Spohr nacheifert und jene »Quatuors brillants« schreibt, deren virtuose Violin-Partien ein naheliegendes Vehikel für seine Kunst wären. Modisch zu sein, ist nicht Moliques Ziel. Aber vielleicht will er doch beim englischen Publikum mit seinen Quartetten op. 42 und 44 schlicht »gut ankommen«. So sind vielleicht auch die Bezüge zu den Quartetten Felix Mendelssohn-Bartholdys zu erklären, die hier unüberhörbar sind. Sie sind wohl einerseits dem Zeitgeist geschuldet, andererseits aber wohl auch als Hommage gemeint. Mendelssohn-Bartholdy, der zehn Mal England bereist hat, gilt auch nach seinem Tod dort als ein überragendes Genie. Seine Popularität ist auf dem Höhepunkt, als Molique seine Quartette schreibt. >
Quartets Between Classicism and Romanticism
A close look at the many composers in Beethoven's shadow always brings rewarding listening experiences to light – and Bernhard Molique's string quartets are no exception to this rule. cpo has released six of his eight published quartets – currently no longer available for purchase but someday to be rereleased in a complete box with this month's new single CD. This new disc featuring the Quartets opp. 42 and 44 once again demonstrates why it is that Molique's string quartets qualify as masterpieces situated between classicism and romanticism. He composed both opus numbers in England, where he resided between 1849 and 1866. His concert performances as a virtuoso brought him thunderous applause, and on one such occasion Queen Victoria herself honored him with her presence. His own compositions were also received very well in London, no doubt because the English then had a certain fondness for works of conservative stamp. Molique was interested not in showy effects but in substance – a fact reflected in the unchanging movement titles of his quartets. In this connection it is not really all that surprising that he did not emulate his teacher Louis Spohr by writing quatuors brillants with virtuosic violin parts that would have served as promotional vehicles for his artistry. It was not his goal to be fashionable. However, with his Quartets opp. 42 and 44 he perhaps simply wanted to »score« with the English public. This perhaps explains the resemblances to Felix Mendelssohn-Bartholdy's quartets in clear audible evidence here. On the one hand they are surely obliged to the taste of their times; on the other hand they very well may have been intended as a tribute. Mendelssohn-Bartholdy, who traveled through England ten times, was regarded as a towering genius there even after his death. His popularity was at its zenith when Molique wrote his quartets.
Es lohnt sich immer, bei den vielen Komponisten im Schatten Beethovens genau hinzusehen und hinzuhören. Auch die Neueinspielung der Quartette opp. 42 und 44 zeigt, dass Moliques Streichquartette sich als Meisterwerke im Spannungsfeld von Klassik und Romantik erweisen. Die beiden Quartette op. 42 und 44 entstanden in England, wo Molique zwischen 1849 bis 1866 lebte. Die Konzerte, die er dort als Virtuose gibt, wurden stürmisch gefeiert; eines hiervon beehrt sogar Queen Victoria mit einem Besuch. Auch seine Kompositionen kamen gut in London an – eine gewisse Liebe der Engländer für eher konservative Werke ist damals wohl der Grund. Nicht auf Äußerlichkeiten, sondern auf Inhalte kommt es Molique an, das zeigen schon die immer gleichen Satzbezeichnungen seiner Quartette. In diesem Zusammenhang überrascht es auch wenig, dass er darin nicht seinem Lehrer Louis Spohr nacheifert und jene »Quatuors brillants« schreibt, deren virtuose Violin-Partien ein naheliegendes Vehikel für seine Kunst wären. Modisch zu sein, ist nicht Moliques Ziel. Aber vielleicht will er doch beim englischen Publikum mit seinen Quartetten op. 42 und 44 schlicht »gut ankommen«. So sind vielleicht auch die Bezüge zu den Quartetten Felix Mendelssohn-Bartholdys zu erklären, die hier unüberhörbar sind. Sie sind wohl einerseits dem Zeitgeist geschuldet, andererseits aber wohl auch als Hommage gemeint. Mendelssohn-Bartholdy, der zehn Mal England bereist hat, gilt auch nach seinem Tod dort als ein überragendes Genie. Seine Popularität ist auf dem Höhepunkt, als Molique seine Quartette schreibt. >
Quartets Between Classicism and Romanticism
A close look at the many composers in Beethoven's shadow always brings rewarding listening experiences to light – and Bernhard Molique's string quartets are no exception to this rule. cpo has released six of his eight published quartets – currently no longer available for purchase but someday to be rereleased in a complete box with this month's new single CD. This new disc featuring the Quartets opp. 42 and 44 once again demonstrates why it is that Molique's string quartets qualify as masterpieces situated between classicism and romanticism. He composed both opus numbers in England, where he resided between 1849 and 1866. His concert performances as a virtuoso brought him thunderous applause, and on one such occasion Queen Victoria herself honored him with her presence. His own compositions were also received very well in London, no doubt because the English then had a certain fondness for works of conservative stamp. Molique was interested not in showy effects but in substance – a fact reflected in the unchanging movement titles of his quartets. In this connection it is not really all that surprising that he did not emulate his teacher Louis Spohr by writing quatuors brillants with virtuosic violin parts that would have served as promotional vehicles for his artistry. It was not his goal to be fashionable. However, with his Quartets opp. 42 and 44 he perhaps simply wanted to »score« with the English public. This perhaps explains the resemblances to Felix Mendelssohn-Bartholdy's quartets in clear audible evidence here. On the one hand they are surely obliged to the taste of their times; on the other hand they very well may have been intended as a tribute. Mendelssohn-Bartholdy, who traveled through England ten times, was regarded as a towering genius there even after his death. His popularity was at its zenith when Molique wrote his quartets.
Rezensionen
klassik.com 10/2016: »Es handelt sich um zwei höchst attraktive, durchaus geistreiche Kompositionen, deren leicht identifizierbare Vorbilder - inzwischen weniger Beethoven und Spohr als jetzt typische Ausdruckssphären der Streicherkompositionen (Quartette, Oktett) von Felix Mendelssohn Bartholdy - keineswegs blß epigonal, sondern handwerklich und dramaturgisch ziemlich originell inszeniert und individuell kommentiert werden.«klassik-heute.de 10/2016: »Es ist eine würdige Vollendung geworden, die das Mannheimer Streichquartett mit dieser Aufnahme zu bieten hat - vor allem, weil Molique in diesen, seinen zwei letzten Gattungsbeiträgen das Interesser der Zuhörerschaft auf gleichbleibend hohem Niveau zu halten wusste.«
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Streichquartett B-Dur op. 42
- 1 1. Allegro vivace
- 2 2. Menuetto
- 3 3. Andante
- 4 4. Rondo
Streichquartett A-Dur op. 44
- 5 1. Allegro
- 6 2. Intermezzo: Poco vivace
- 7 3. Adagio
- 8 4. Rondo: Vivace