Reinhard Keiser: Der blutige und sterbende Jesus (Oratorium Passionale 1705/1729)
Der blutige und sterbende Jesus (Oratorium Passionale 1705/1729)
Monika Mauch, Anna Kellnhofer, Hans Jörg Mammel, Mirko Ludwig, Dominik Wörner, Cantus Thuringia, Capella Thuringia, Bernhard Klapprott
2
CDs
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Künstler: Monika Mauch, Anna Kellnhofer, Hans Jörg Mammel, Mirko Ludwig, Dominik Wörner, Cantus Thuringia, Capella Thuringia, Bernhard Klapprott
- Label: CPO, DDD, 2018
- Bestellnummer: 8949862
- Erscheinungstermin: 25.2.2019
- Gesamtverkaufsrang: 4296
- Verkaufsrang in CDs: 2003
Spannung pur: Keiser-Passion
Ein äußerst spannender Beitrag zur Passionszeit ist Reinhard Keisers „Der blutige und sterbende Jesus“ – das erste deutsche Passionsoratorium überhaupt: Lange Jahre verschollen und jetzt in der überarbeiteten Version von 1729 auf CD zu hören. Erstaunlich sind der dramatische und musikalische Aufbau von Keisers Opus. Wie im sich nach 1700 verbreitenden italienischen Oratorientypus gibt es keinen Evangelisten oder anderen Erzähler, das Werk hat also rein dramatische Struktur. Aber auch wenn Keisers Librettist Christian Friedrich Hunold mit dem Künstlernamen Menantes in seiner Adaption der Leidensgeschichte Jesu nicht wörtlich eine der vier Evangelisten zitiert, so hört man doch der poetischen Umformung deutlich an, dass sie nach der Luther-Übersetzung (vor allem) des Matthäus-Evangeliums modelliert wurde. Erwartungsgemäß bauen er und Keiser auf die zeittypischen operndramatische Mittel und arbeiten einerseits mit Kontrasten zwischen kurzen, oft homophonen fünfstimmigen Chören der verschiedenen beteiligten Gruppen, andererseits mit mehrteiligen‚ inneren Monologen’ der Hauptpersonen. Die hohe Anzahl sehr ausdrucksstarker Arien und Ariosi mit einem jeweils sehr eigenen Gepräge tragen zu einem dichten Gewebe bei, das weitab traditioneller Kantorei-Tradition den Anschluss an die moderne Musik seiner Zeit hält. Keisers vielfach gerühmte Instrumentationskunst zeigt sich hier durch neuartige effektvoll abwechslungsreiche Klangfarben-Kombinationen im Orchester. Seine Fähigkeit, mit nur einer Begleitstimme ein Klangszenario deutlich zu umreißen, ist legendär.
Enthralling Suspense: Keiser’s Passion
Reinhard Keiser’s Der blutige und sterbende Jesus is not only the very first German Passion oratorio but also a highly suspenseful contribution to the Passion season. Lost for many years, it is now available for listening on CD in the revised version of 1729. The dramatic and musical design of Keiser’s work is astonishing. As in the Italian oratorio type that gained currency after 1700, there is no Evangelist or other narrator, which means that the work has a purely dramatic structure. Even though Keiser’s librettist Christian Friedrich Hunold, whose pseudonym was »Menantes,« did not cite any one of the four Evangelists word for word in his adaptation of the Passion narrative, it is quite evident that the poetic elaboration is (primarily) modeled on Luther’s translation of the Gospel of Matthew. As might be expected, Hunold and Keiser based their work on the dramatic means of the opera typical of their times while working on the one hand with contrasts between short, often homophonic five-part choirs of the two different groups of participants and on the other hand with multipart, interior monologues by the main characters. The great number of very highly expressive arias and ariosi, each of which has its own very special character, produced a tightly woven fabric that, far from the traditional Kantorei tradition, forms a link to the modern music of its times. Keiser’s oft-praised instrumentation artistry is shown here in his innovative, effectively and enthrallingly varied tone-color combinations in the orchestra. His talent for the clear delineation of a musical scenario with only a single accompaniment voice is legendary.
Ein äußerst spannender Beitrag zur Passionszeit ist Reinhard Keisers „Der blutige und sterbende Jesus“ – das erste deutsche Passionsoratorium überhaupt: Lange Jahre verschollen und jetzt in der überarbeiteten Version von 1729 auf CD zu hören. Erstaunlich sind der dramatische und musikalische Aufbau von Keisers Opus. Wie im sich nach 1700 verbreitenden italienischen Oratorientypus gibt es keinen Evangelisten oder anderen Erzähler, das Werk hat also rein dramatische Struktur. Aber auch wenn Keisers Librettist Christian Friedrich Hunold mit dem Künstlernamen Menantes in seiner Adaption der Leidensgeschichte Jesu nicht wörtlich eine der vier Evangelisten zitiert, so hört man doch der poetischen Umformung deutlich an, dass sie nach der Luther-Übersetzung (vor allem) des Matthäus-Evangeliums modelliert wurde. Erwartungsgemäß bauen er und Keiser auf die zeittypischen operndramatische Mittel und arbeiten einerseits mit Kontrasten zwischen kurzen, oft homophonen fünfstimmigen Chören der verschiedenen beteiligten Gruppen, andererseits mit mehrteiligen‚ inneren Monologen’ der Hauptpersonen. Die hohe Anzahl sehr ausdrucksstarker Arien und Ariosi mit einem jeweils sehr eigenen Gepräge tragen zu einem dichten Gewebe bei, das weitab traditioneller Kantorei-Tradition den Anschluss an die moderne Musik seiner Zeit hält. Keisers vielfach gerühmte Instrumentationskunst zeigt sich hier durch neuartige effektvoll abwechslungsreiche Klangfarben-Kombinationen im Orchester. Seine Fähigkeit, mit nur einer Begleitstimme ein Klangszenario deutlich zu umreißen, ist legendär.
Product Information
Enthralling Suspense: Keiser’s Passion
Reinhard Keiser’s Der blutige und sterbende Jesus is not only the very first German Passion oratorio but also a highly suspenseful contribution to the Passion season. Lost for many years, it is now available for listening on CD in the revised version of 1729. The dramatic and musical design of Keiser’s work is astonishing. As in the Italian oratorio type that gained currency after 1700, there is no Evangelist or other narrator, which means that the work has a purely dramatic structure. Even though Keiser’s librettist Christian Friedrich Hunold, whose pseudonym was »Menantes,« did not cite any one of the four Evangelists word for word in his adaptation of the Passion narrative, it is quite evident that the poetic elaboration is (primarily) modeled on Luther’s translation of the Gospel of Matthew. As might be expected, Hunold and Keiser based their work on the dramatic means of the opera typical of their times while working on the one hand with contrasts between short, often homophonic five-part choirs of the two different groups of participants and on the other hand with multipart, interior monologues by the main characters. The great number of very highly expressive arias and ariosi, each of which has its own very special character, produced a tightly woven fabric that, far from the traditional Kantorei tradition, forms a link to the modern music of its times. Keiser’s oft-praised instrumentation artistry is shown here in his innovative, effectively and enthrallingly varied tone-color combinations in the orchestra. His talent for the clear delineation of a musical scenario with only a single accompaniment voice is legendary.
Rezensionen
klassik.com 04/2019: »'Der blutige und sterbende Jesus' ist eine klangschöne Alternative für die Passionszeit. Dazu interessant als besonders frühes Beispiel eines gleichwohl schon komplett und reif wirkenden Passionsoratoriums. Ganz klar: Reinhard Keiser lohnt sich. Die Aufnahme entstand 2018 im Anschluss an eine Aufführung beim Bachfest Leipzig. Getragen wird sie vor allem von einem famosen Vokalensemble, das auch den Kern des nur 18köpfigen Chors ausmacht.«klassik-heute.com 05/2019: »Ein historisches Monument der Musikgeschichte erklingt auf diesen beiden CDs: das erste Passionsoratorium in der Geschichte der protestantischen Kirchenmusik. Klangschöne Neuschöpfung dieser für Jahrhunderte vergessenen Partitur.«
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 2 (CD)
Der blutige und sterbende Jesus (Oratorium) (Gesamtaufnahme)
- 1 Jesu Leiden, Pein und Tod (1. Teil)
- 2 Sinfonia d'avanti - Unendlich preist das Herze
- 3 Was ihr allhier genossen
- 4 Wir sind betrübt
- 5 Ja, ehe noch die Nacht vergeht
- 6 Und ärgerten sie sich auch all an dir
- 7 Ja, wenn uns Tod und Erde küsste
- 8 Kommt setzet euch
- 9 Meine Seele leidet Not
- 10 Mein Vater in der Höhe
- 11 So viel zentnerschwere Sünden
- 12 Meine Seele leidet Not
- 13 Doch, Vater wenn's dein Wille
- 14 Erweiche, felsenhartes Herz
- 15 Wie könnt ihr denn alhier
- 16 Mein Vater in der Höhe
- 17 Besiege diese Nacht
- 18 Ach! Wollt ihr nun nicht wachen
- 19 Und wenn wir den Verführer finden
- 20 Gebt Achtung, denn er ist uns nah
- 21 Waffnet euch, ihr Himmel
- 22 Ach! Stecke nur dein Schwert an seinen Ort
- 23 Wohin, mein Fürst, mein Heiland
- 24 Fürst verklärter Engelsorden
- 25 Kein König nimmt der Sklaven Urteil an
- 26 Ach, ungemeine Liebe
- 27 Der Mutter aller Erden
- 28 Schau, Seel, auf deine Sünden
- 29 Ach, ungemeine Liebe
- 30 Ihr Zeugen, lasst nun zu des Höchsten Ehren
- 31 Ihr sollt, hat er uns weiß gemacht
- 32 Wie schweigestu, da diese dich verklagt
- 33 Er ist des Todes schuldig - Pfui! Machstu dich Gott selber gleich - Mein Freund ist ganz geduldig
- 34 Speit, ihr giftigen Nattern, speiet
- 35 Du Schönste meiner Schönen
- 36 Süßer Trost, durch dieses Leiden
- 37 Getraust du dich, in den Palast zu wagen
- 38 Ach! Jammer, o Schrecken
- 39 Ich Sünder, ach! Ich bin verloren
- 40 Ach! Jammer, o Schrecken
- 41 Doch führt der Fluch dich in die Wüsten
- 42 Du zeigest, ach, dein Angesicht
- 43 Zu dir flieh ich
Disk 2 von 2 (CD)
- 1 So wie der Morgen sich in Purpur (2. Teil)
- 2 Bindet und führet den vor das Gericht
- 3 Was hastu doch, verfluchter Geiz, getan
- 4 Das gehet dich und uns nicht an
- 5 Mein Meister! Wie? Es träumet mir
- 6 Nun verschlingt, ihr Höllenscharen
- 7 Man klaget über dich nicht wenig
- 8 So lästert er allhier
- 9 Wie, hörst du nicht, wie hart
- 10 Drum so lass ihn ruhig sein
- 11 Es will das Fest euch einen los zu geben - Wenn euch Pilatus weiter fragt - Wen soll ich unter diesen Zweigen - ...
- 12 Wohin mit ihm? Ins Richt- und Marterhaus
- 13 Jesu, bloß um unserntwegen
- 14 O Menschenkind, nur deine Sünd
- 15 Wo bleibet dein Verlangen
- 16 O Anblick! Ach, wie jämmerlich
- 17 Zions Frühling kommt gegangen
- 18 Ja, leget ihm den Purpurmantel an
- 19 Gegrüßet seistu, Jüdenkönig
- 20 Ist euer Rasen noch zu wenig
- 21 Ach nein! Mein Freund
- 22 So müssen Jesu, deine Reben
- 23 Ach selge Last! Du trägst ein Kreuz
- 24 Ach! Golgatha! Du Platz, so herber Schmerzen
- 25 Nimm, Seele dieses Kreuz zu Herzen
- 26 O Jammer, hat das erste Weib
- 27 Nimm, Mutter, dir mein Leiden nicht zu nah
- 28 Ja, wirft der Mörder Hand das Los annoch
- 29 Mein Sünd mich werden kränken sehr
- 30 Mein Herz ermuntre sich
- 31 Der Trost schreibt sich in meine Seele - Schreib diesen Trost in deine Seele
- 32 Der du in dreien Tagen den Tempel Gottes kannst zerschlagen
- 33 Den andern konnt er Hülfe geben
- 34 Da Jesus' Augen dunkel werden
- 35 Eli! Lama asabthani
- 36 Elias soll sich seinen Spott zu Herzen fassen
- 37 Ein Sünder kriegt zuletzt noch Wein
- 38 Lass sehn, ob's auch Elias wohl wird passen
- 39 Mein Gott! Warum hastu mich verlassen
- 40 O Traurigkeit! O Herzeleid
- 41 Mein Gott! Es ist vollbracht
- 42 Zerreiße nur
- 43 Sinfonia
- 44 Da nun der Mensch vor Gott sein Herz verloren
- 45 Die Sonne scheinet nicht
- 46 Seht, meine Sonne geht zurücke
- 47 Ach, Gott, lass täglich unsre Seele
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Reinhard Keiser (1674-1739)
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