Karl Weigl: Streichquartette Vol.1
Streichquartette Vol.1
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Streichquartette Nr. 7 & 8
- Künstler: Thomas Christian Ensemble
- Label: CPO, DDD, 2017
- Bestellnummer: 7971937
- Erscheinungstermin: 2.12.2019
Die letzten Quartette von Karl Weigl
Nach dem Cellokonzert von Karl Weigl bringen wir jetzt auch seine beiden letzten Streichquartette 7 und 8 zu Gehör. Diese waren weder Auftragswerke noch wurden sie zu Weigls Lebzeiten aufgeführt. Die Premiere des siebten Quartetts fand 1956, sieben Jahre nach dem Tode des Komponisten, im Österreichischen Institut zu New York statt und das achte Quartett wurde erst 1973 durch das Concord Quartet am New Yorker Lincoln Center uraufgeführt. Sein vorletztes Quartett wurde im Januar 1942 vollendet und hält weitaus deutlicher als das nachfolgende Werk an einer sensitiven Lyrik fest, die den Komponisten gemeinhin auszeichnete. Es ist dies ein Werk ohne »Schreie« und kaum etwas ließe vermuten, dass es sich nicht um eine Komposition aus Weigls Wiener Jahren handelt. Das lässt sich von dem letzten Quartett Nr. 8 nicht sagen. Weigl wusste zu erschüttern, ohne dass er zu unaufgelösten Dissonanzen hätte Zuflucht nehmen müssen. Und dieses Quartett erschüttert. Der Kopfsatz ist schroff und geheimnisvoll zugleich. Die fugierte Durchführung strebt mit ihrem punktierten Motiv einer Coda zu, die sich am Ende abrupt von Moll nach Dur wendet. Eine quälende und dennoch zarte Melancholie prägt den nachfolgenden Satz: Nur Weigl war in der Lage, eine derartige Behutsamkeit mit Wellen düsteren Brütens zu durchdringen. Der Schluss wirkt wie ein einsamer stummer Schrei in der Nacht.
Karl Weigl’s Last Quartets
Following Karl Weigl’s Cello Concerto, we are now releasing his last two String Quartets, his seventh and eighth such works, which were neither commissioned works nor performed during his lifetime. The premiere of Quartet No. 7 was held at the Austrian Institute in New York in 1956, seven years after the composer’s death, and the Concord Quartet premiered Quartet No. 8 at Lincoln Center in New York only years later, in 1973. Weigl completed his next-to-last quartet in January 1942 and in this work much more clearly than in its successor adheres to the finely felt lyricism generally distinguishing him as a composer. It is a work without »screams« and hardly anything would lead us to suspect that it is not a composition from Weigl’s years in Vienna. The same cannot be said of his eighth and last quartet. Weigl knew how to shock his listeners without needing to seek refuge in unresolved dissonances. And this quartet indeed is shocking. The first movement is blunt and mysterious at one and the same time. With its dotted motif the fugued development section strives toward a coda that in the end modulates from minor to major without prior warning. An agonizing but tender melancholy marks the following movement: only Weigl was able to send waves of gloomy brooding through such gentle pondering. The conclusion has the effect of a lonely, mute scream in the night.
Nach dem Cellokonzert von Karl Weigl bringen wir jetzt auch seine beiden letzten Streichquartette 7 und 8 zu Gehör. Diese waren weder Auftragswerke noch wurden sie zu Weigls Lebzeiten aufgeführt. Die Premiere des siebten Quartetts fand 1956, sieben Jahre nach dem Tode des Komponisten, im Österreichischen Institut zu New York statt und das achte Quartett wurde erst 1973 durch das Concord Quartet am New Yorker Lincoln Center uraufgeführt. Sein vorletztes Quartett wurde im Januar 1942 vollendet und hält weitaus deutlicher als das nachfolgende Werk an einer sensitiven Lyrik fest, die den Komponisten gemeinhin auszeichnete. Es ist dies ein Werk ohne »Schreie« und kaum etwas ließe vermuten, dass es sich nicht um eine Komposition aus Weigls Wiener Jahren handelt. Das lässt sich von dem letzten Quartett Nr. 8 nicht sagen. Weigl wusste zu erschüttern, ohne dass er zu unaufgelösten Dissonanzen hätte Zuflucht nehmen müssen. Und dieses Quartett erschüttert. Der Kopfsatz ist schroff und geheimnisvoll zugleich. Die fugierte Durchführung strebt mit ihrem punktierten Motiv einer Coda zu, die sich am Ende abrupt von Moll nach Dur wendet. Eine quälende und dennoch zarte Melancholie prägt den nachfolgenden Satz: Nur Weigl war in der Lage, eine derartige Behutsamkeit mit Wellen düsteren Brütens zu durchdringen. Der Schluss wirkt wie ein einsamer stummer Schrei in der Nacht.
Product Information
Karl Weigl’s Last Quartets
Following Karl Weigl’s Cello Concerto, we are now releasing his last two String Quartets, his seventh and eighth such works, which were neither commissioned works nor performed during his lifetime. The premiere of Quartet No. 7 was held at the Austrian Institute in New York in 1956, seven years after the composer’s death, and the Concord Quartet premiered Quartet No. 8 at Lincoln Center in New York only years later, in 1973. Weigl completed his next-to-last quartet in January 1942 and in this work much more clearly than in its successor adheres to the finely felt lyricism generally distinguishing him as a composer. It is a work without »screams« and hardly anything would lead us to suspect that it is not a composition from Weigl’s years in Vienna. The same cannot be said of his eighth and last quartet. Weigl knew how to shock his listeners without needing to seek refuge in unresolved dissonances. And this quartet indeed is shocking. The first movement is blunt and mysterious at one and the same time. With its dotted motif the fugued development section strives toward a coda that in the end modulates from minor to major without prior warning. An agonizing but tender melancholy marks the following movement: only Weigl was able to send waves of gloomy brooding through such gentle pondering. The conclusion has the effect of a lonely, mute scream in the night.
Rezensionen
FonoForum 06/2020: »Im Spiel des Wiener Ensembles strömt und atmet die Musik, ihre Lesart ist von großer Eleganz geprägt und von einem tiefen Verständnis für den sehr österreichischen ›Dialekt‹ dieser Meisterquartette.« klassik-heute.de 02/2020: »Beide Werke sind durchströmt von schwermütiger Innigkeit, die eine organische Weiterführung jener ornamentenreichen schwelgerischen Leidenschaft darstellt, die bereits für den frühen Weigl typisch ist. Weigl war ein phänomenaler Handwerker, und von seiner herausragenden kontrapunktischen Meisterschaft und vielfarbig schattierten, feinfühlig modulierenden Harmonik profitiert jeder Takt dieser beiden recht umfangreichen, niemals im Leerlauf auf der Stelle tretenden, jeweils viersätzigen Kompositionen, die hier in Ersteinspielungen vorgestellt sind. Wieder einmal hat cpo eine wichtige Sache entdeckt.«- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Streichquartett Nr. 7
- 1 1. Andante
- 2 2. Allegro molto
- 3 3. Adagio
- 4 4. Allegro
Streichquartett Nr. 8
- 5 1. Allegro non troppo, ma con brio
- 6 2. Andante
- 7 3. Allegro - Moderato
- 8 4. Adagio - Allegro
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