Joseph Labitzky: Tänze für Orchester auf CD

Wenn der Vater mit dem Sohne eine Kurmusik bedient …! Das wäre das rechte Motto für dieses ungemein unterhaltsame, mitreißende Portrait zweier Künstler, die viele Jahrzehnte die musikalische Landschaft im böhmischen Karlsbad prägten. Wo sich die Crème de la Crème alljährlich einfand, um sich in den heilkräftigen Thermen kurieren zu lassen, da durfte eine gepflegte Kapelle nicht fehlen, und diese hat Joseph Labitzky, der Zeitgenosse eines Joseph Lanner und Johann Strauß Vater, in ein wahres Schmuckstück verwandelt. Dass er mit einem solchen Ensemble seine eigenen Kreationen aufführte, versteht sich, und dass sie Erfolg hatten, ist kein Wunder: Eingängige Melodien, prickelnde Rhythmen, schöne Klänge – da wird so mancher Kurgast von selbst gesundet sein. August Labitzky hat das Lebenswerk seines Vaters mit viel Geschick fortgesetzt, Maestro Christian Simonis engagiert sich einmal mehr mit Verve für die Söhne der leichten Muse.

Rezensionen

"Die Musiker spinnen die melodischen Girlanden schön aus und präsentieren überzeugend die symphonische Qualität und Eleganz der Walzer.​ Die Piccolo-Flöte sprudelt quirlig im Karlsbader-Sprudel-Galopp (Track 2), das Orchester bringt die Beine zum heimlichen Mitmarschieren beim fetzigen Dom Pedro Festmarsch (Track 14) und bringt die elegische Süße im Walzer Ein Morgen auf der Villa Lützow (Track 13) sowie die liebliche Süße in der Idylle Traum der Sennerin (Track 15) zum Klingen, zauberhaft und zuckersüß gespielt von den Geigerinnen Anna Reszniak und Makiko Odagiri, begleitet von der Harfe als Zither-Ersatz – wobei die Zither doch schöner gewesen wäre.​" (Klassik heute)