Hans Huber: Klavierquintette Nr.1 & 2 (opp. 111 & 125) auf CD

Hinter dem Allerweltsnamen Hans Huber verbirgt sich eine der stärksten kompositorischen Begabungen, die die Schweiz im Laufe des 19. Jahrhunderts hervorgebracht hat. Acht Symphonien, vier Klavierkonzerte, fünf Opern sowie Oratorien, Kantaten und eine größere Zahl an Kammermusiken gehören zu dem eindrucksvollen Œuvre des Mannes, der in der vorliegenden Aufnahme mit seinen relativ späten Quintetten für Klavier und Streicher zu hören ist – zwei denkbar gegensätzlichen Werken, bei deren Inspektion sich Johannes Brahms wohlwollend über den Bart gestrichen hätte: Die dramatische Kraft des Opus 111 und die kapriziöse Verspieltheit des Opus 125 hätten ihn vermutlich an die eine oder andere eigene Wendung erinnert; die Eigenständigkeit der Erfindungen hingegen vorteilhaft überrascht – und Interpreten wie in unserer Aufnahme hätte er sich nur wünschen können.

Rezensionen

"Das erste, g-Moll op.​ 111, wurde im November 1901 uraufgeführt und nimmt eine stark kontrapunktische Haltung ein.​.​.​was fasziniert, ist, wie vollgestopft dieses Werk ist - fließendes Material, schwungvolle Melodien, dichte Ensemblearbeit fühlt sich hier ziemlich schnell an, aber Huber fehlt es nie an einem con fuoco, und das Finale endet dringend und dramatisch.​" (MusicWeb)

"Oliver Triendl und dem Carmina Quartett ist mit Hubers zwei kontrapunktisch hochvirtuosen, spieltechnisch äußerst anspruchsvollen Klavierquintetten eine veritable Trouvaille gelungen, die sich als ebensolcher Edelstein im Raritätenkabinett von cpo ausnehmen dürfte.​.​.​.​Beide Werke verlangen ein absolut virtuoses Ensemble.​ Sie sind definitiv schwerer zu spielen als die Quintette von Schumann und Brahms.​ Speziell der Klavierpart weist diverse Teufeleien auf: schnelle Sprünge über die gesamte Klaviatur, blitzendes, rasantes Fingerspiel, rasante Oktav und Akkord-Passagen.​.​.​.​Wenn man mich nach wichtigen deutschen Pianisten fragt, kommt mir zumeist Oliver Triendl als einer der ersten in den Sinn.​ Unter den Kammermusikern gebührt ihm gar die Krone.​ Wie auch schon früher gelingt ihm in dieser Aufnahme wieder eine absolute Meisterleistung.​" (Klassik heute)