Eduard Künneke: Klavierkonzert Nr.1 op. 36
Klavierkonzert Nr.1 op. 36
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- +Zigeunerweisen; Serenade
- Künstler: Oliver Triendl, Münchner Rundfunkorchester, Ernst Theis
- Label: CPO, DDD, 2015
- Bestellnummer: 8455684
- Erscheinungstermin: 29.5.2017
Unbekanntes eines Operettenkomponisten
Bekannt ist der hochbegabte Eduard Künneke vor allem als deutscher Operettenkomponist. Sein bekanntestes Werk wurde die Operette „Der Vetter aus Dingsda“ (1921). Eine Emigration kam für den von nicht gerade positiven USA-Erfahrungen geprägten Künneke offenbar nicht in Frage und so wurde er in der Nazizeit zwar zum „Meister der deutschen Operette“, der allerdings aber kaum Konzessionen an das Regime machte und immer wieder Schwierigkeiten hatte, da er sich weigerte, sich von seiner „halbjüdischen“ Frau Katarina zu trennen. Künneke hat auch immer wieder „seriöse“ Werke für den Konzertsaal komponiert, die völlig zu Unrecht kaum bekannt wurden. So ist z. B. sein Klavierkonzert ein Werk mit deutlich höherem Anspruch und kann der gehobenen Unterhaltungsmusik zugerechnet werden. Das Konzert ist wohl das originellste und mitreißendste Gattungsbeispiel, das neben den Konzerten von Gershwin und Ravel im Spannungsfeld zwischen Klassizismus und Swing im 20. Jahrhundert entstand. Gleich zu Beginn des ersten Satzes verblüfft die spielerische Leichtigkeit, mit der sich Orchester und Klavier gleichsam klingende Bälle zuwerfen. In den Zigeunerweisen und der Serenade für Orchester, Gesellenstücken am Ende des Studiums um 1907, war er noch ein sehr kreativer Nachfolger von Brahms und dem Spätromantiker Max Bruch, der ihm das Handwerk des Komponierens beibrachte.
An Operetta Composer’s Unknown Instrumental Music
The highly talented Eduard Künneke is known above all as a German operetta composer. The operetta Der Vetter aus Dingsda (1921) became his most famous work. Since he had not exactly experienced positive things in the United States, he evidently was not so eager to go into exile. As a result, during the Nazi era he became known as the »Master of the German Operetta,« even though he hardly made concessions to the regime and repeatedly ran into trouble because he refused to separate from his »half-Jewish« wife Katarina. Along with his operettas, Künneke regularly composed »serious works« for the concert hall that were almost completely neglected – wrongly so. For example, his Piano Concerto is a work very much displaying higher aspirations and qualifying as top-quality musical entertainment. His concerto is certainly the most original and spirited example of a genre of works engaging in dialogue with classicism and swing in the 1920s and including contributions by Gershwin and Ravel. The »game of musical catch« played by the orchestra and piano at the beginning of the first movement is simply astonishing. In the Gypsy Melodies and Serenade for Orchestra, pieces with which Künneke demonstrated his early mastery around 1907, he styled himself as a very creative heir to Brahms and the late romanticist Max Reger, who had taught him the craft of composition.
Bekannt ist der hochbegabte Eduard Künneke vor allem als deutscher Operettenkomponist. Sein bekanntestes Werk wurde die Operette „Der Vetter aus Dingsda“ (1921). Eine Emigration kam für den von nicht gerade positiven USA-Erfahrungen geprägten Künneke offenbar nicht in Frage und so wurde er in der Nazizeit zwar zum „Meister der deutschen Operette“, der allerdings aber kaum Konzessionen an das Regime machte und immer wieder Schwierigkeiten hatte, da er sich weigerte, sich von seiner „halbjüdischen“ Frau Katarina zu trennen. Künneke hat auch immer wieder „seriöse“ Werke für den Konzertsaal komponiert, die völlig zu Unrecht kaum bekannt wurden. So ist z. B. sein Klavierkonzert ein Werk mit deutlich höherem Anspruch und kann der gehobenen Unterhaltungsmusik zugerechnet werden. Das Konzert ist wohl das originellste und mitreißendste Gattungsbeispiel, das neben den Konzerten von Gershwin und Ravel im Spannungsfeld zwischen Klassizismus und Swing im 20. Jahrhundert entstand. Gleich zu Beginn des ersten Satzes verblüfft die spielerische Leichtigkeit, mit der sich Orchester und Klavier gleichsam klingende Bälle zuwerfen. In den Zigeunerweisen und der Serenade für Orchester, Gesellenstücken am Ende des Studiums um 1907, war er noch ein sehr kreativer Nachfolger von Brahms und dem Spätromantiker Max Bruch, der ihm das Handwerk des Komponierens beibrachte.
Product Information
An Operetta Composer’s Unknown Instrumental Music
The highly talented Eduard Künneke is known above all as a German operetta composer. The operetta Der Vetter aus Dingsda (1921) became his most famous work. Since he had not exactly experienced positive things in the United States, he evidently was not so eager to go into exile. As a result, during the Nazi era he became known as the »Master of the German Operetta,« even though he hardly made concessions to the regime and repeatedly ran into trouble because he refused to separate from his »half-Jewish« wife Katarina. Along with his operettas, Künneke regularly composed »serious works« for the concert hall that were almost completely neglected – wrongly so. For example, his Piano Concerto is a work very much displaying higher aspirations and qualifying as top-quality musical entertainment. His concerto is certainly the most original and spirited example of a genre of works engaging in dialogue with classicism and swing in the 1920s and including contributions by Gershwin and Ravel. The »game of musical catch« played by the orchestra and piano at the beginning of the first movement is simply astonishing. In the Gypsy Melodies and Serenade for Orchestra, pieces with which Künneke demonstrated his early mastery around 1907, he styled himself as a very creative heir to Brahms and the late romanticist Max Reger, who had taught him the craft of composition.
Rezensionen
pizzicato.lu 06/2017: »Oliver Triendl und das Münchner Rundfunkorchester spielen das Werk dezidiert brillant und finden - was ja gerade bei solcher Musik recht schwierig ist - die richtige Gangart, um banales ›laut und schnell‹ ebenso zu vermeiden wie Kitsch mti Soße.«klassik.com 09/2017: »Unterhaltsam, ja spannend ist Künnekes Konzert von 1935 zweifellos, so, wie es hier von Oliver Triendl am Klavier und dem Münchner Rundfunkorchester überzeugend präsentiert wird.«
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Konzert für Klavier und Orchester op. 36
- 1 1. Allegro, un poco moderato
- 2 2. Moderato
- 3 3. Lebhaft
Zigeunerweisen
- 4 1. Giocoso
- 5 2. Allegro
- 6 3. Allegro non troppo - Presto
- 7 4. Allegretto
Serenade
- 8 1. Alla marcia
- 9 2. Andante con moto
- 10 3. Scherzo
- 11 4. Romanze
- 12 5. Finale
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