Carl Millöcker: Gasparone (2 CDs)

Carl Millöcker: Gasparone

Carl Millöcker (1842-1899)

Gasparone

Gerhard Ernst, Martin Roman, Miriam Portmann, Thomas Zisterer, Melanie Scheider, Franz Lehar-Orchester, Marius Burkert

2 CDs

CD (Compact Disc)

Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.

Carl Millöcker (1842-1899): Gasparone, 2 CDs

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Künstler: Gerhard Ernst, Roman Martin, Miriam Portmann, Thomas Zisterer, Melanie Scheider, Franz Lehar-Orchester, Marius Burkert
Label: CPO, DDD, 2013
Erscheinungstermin: 21.7.2014

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Produktinfo:

Millöckers melodienreiche »Räubersg'schicht«

Der Literaturwissenschaftler und »Operettologe« Volker Klotz stellt der Operette »Gasparone« das Zeugnis einer »mustergültigen Operette« aus – und das hat viel damit zu tun, dass hier nicht nur die Musik stimmt, sondern auch das Libretto . Und doch überlegen bei Millöcker viele: Wer war das noch mal? Fällt der Name seines bedeutendsten und populärsten Werkes, DER BETTELSTUDENT, dann heißt es nicht selten: Ja, den kennen wir. Von wem ist der noch mal? Im Schatten zu stehen war Carl Millöcker auch zu Lebzeiten mitunter beschieden. Vielleicht eine typische Karriere des aufstrebenden, nicht selten kunstsinnigen Handwerker-Mittelstandes, die der Goldschmiedemeisterssohn aus Wien da hinlegte: Konservatorium, Flötist im Theater in der Josefstadt, dann die Kapellmeisterlaufbahn quer durch die Provinz. Doch dem Grazer Thalia-Theater folgten schon bald das Theater an der Wien, mit Intermezzo in Budapest – und dann nach und nach die Erfolge mit eigenen Bühnenwerken. In seiner Musik steckt immer etwas durchaus Originäres, so dass es schon gestimmt haben könnte, dass Hans von Bulow, der bedeutende Dirigent und erste Gatte von Richard Wagners Ehefrau Cosima nach einer Premiere zu ihm gesagt haben soll: »Millöcker, Sie haben die Melodie.« In Millöckers melodienreicher und kunstvoll orchestrierten »Räubersg'schicht« fällt ständig sein Name, aber der mafiose und gefürchtete Bandit Gasparone bleibt die ganze Geschichte über ein Phantom. Der Syrakuser Podestá Nasoni trachtet, seinen Sohn Sindulfo mit Gräfin Carlotta zu vermählen, um an deren Erbschaft heranzukommen. Graf Erminio versucht die unlauteren Absichten Nasonis zu durchkreuzen, indem er die Gräfin zunächst als mutmaßlicher Räuberhauptmann entführen lässt, um als edler Ritter ihr Herz gewinnen zu können, und ihr schlussendlich die Augen über die wahren Heirats-Motive Sindulfos zu öffnen...

Product Information

Millöcker's Melodious Robber's Tale

The literary scholar and »operettologist« Volker Klotz officially certifies that the operetta Gasparone is a »model operetta, « and here this distinction is largely justified by the fact that not only the music is just right but also the libretto. And yet the mention of Millöcker's name leads many to ponder: Now who was that again? If Der Bettelstudent, his most important and most popular work is named, then what one frequently hears is: Yes, we've heard of it. But, tell us, who wrote it? Even during his lifetime it was sometimes Carl Millöcker's fate to stand in the background. Perhaps it was a typical career for a goldsmith's son from Vienna, born into the world of aspiring craftsmen and small businessmen, who not rarely appreciated the arts: conservatory, flutist at the Theater in der Josefstadt, and then a conductor's career everywhere that was not the Austrian musical big time. However, the Thalia Theater in Graz was soon followed by the Theater an der Wien (with an intermezzo in Budapest) and then gradually by successful productions of some of his stage works. There is always something thoroughly original in his works, so that there must be some truth to the story that the prominent conductor Hans von Bülow, the first husband of Richard Wagner's wife Cosima, said to him after a premiere, »Millöcker, you have melody.« Although the feared, mafiose bandit Gasparone is constantly mentioned in Millöcker's melodious and brilliantly orchestrated »robber's tale, « he remains a phantom throughout the action. The Syracusan Podestà Nasoni schemes to have his son Sindulfo marry Countess Carlotta in order to get his share of her inheritance. Count Erminio tries to thwart Nasoni's devious plans by having the Countess kidnapped; he initially poses as the head of a band of robbers but then comes forward as a noble knight to win her heart and in the end to open her eyes to the truth behind Sindulfo's reasons for wanting to marry her.

Rezensionen

»Der Mitschnitt vom Lehár Festival Bad Ischl bezieht seinen Repertoirewert aus der Verwendung der Originalfassung. Die Dialoge freilich sind modernisiert, denn die Regisseurin Dolores Schmidinger, eine bekannte Schauspielerin und Kabarettistin, hat die Handlung ins Mafia-Milieu von 1930 verlegt – eine legitime, da dem Stück gerecht werdende Entscheidung.« (klassik-heute.com, August 2014)

Tracklisting
Details
Mitwirkende

Disk 1 von 2 (CD)

Gasparone (Operette in 3 Akten) (Gesamtaufnahme)

1 Introduktion (1. Akt)
2 Wi-hu
3 Wieder eine Ladung
4 Erscheinen wir
5 Wirtschaft
6 Da ist sie
7 Ein schöner Mann
8 Abgang
9 Teure Carlotta
10 Wenn diese Heirat
11 Ja die Liebe
12 Wie freu ich mich
13 Was soll das bedeuten?
14 Hört von fern

Disk 2 von 2 (CD)

1 Entr'acte (2. Akt)
2 Wie geht es der Frau Gräfin?
3 Ja, ja, er ist nicht ohne
4 Lieber Conte
5 Er kommt, er kommt
6 Durch dieses Schlosses
7 Ach meine Sora!
8 S' ist gar nicht schön
9 Stellen sie sich vor
10 Dunkel breitet sich
11 Herein, herein
12 Die Carabiniers marschieren (3. Akt)
13 Das Standrecht
14 Er soll dein Herr sein
15 Dieser Gasparone
16 Um Gottes Willen
17 Herr Podesta
18 Die Verhandlung ist geschlossen
19 Gasparone scheint Besserung

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Bewertungen und Rezensionen

3,6

Booklet:: 3,5 von 5
Gesamteindruck:: 4,0 von 5
Klang:: 4,5 von 5
Künstlerische Qualität:: 4,5 von 5
Repertoirewert:: 3,5 von 5

2 von 3 (67%) würden dieses Produkt empfehlen.

9 Bewertungen

5: 2
4: 3
3: 3
2
1: 1

3 Rezensionen

Günter2

16.11.2020

Booklet:: 4 von 5
Gesamteindruck:: 5 von 5
Klang:: 5 von 5
Künstlerische Qualität:: 5 von 5
Repertoirewert:: 5 von 5

Endlich das Original!

Nach den zahlreichen Aufnahmen von bearbeiteten Fassungen dieser klassischen Operette ist mir erst vor wenigen Tagen diese Aufnahme aus Bad Ischl, nämlich das Original, aufgefallen. Bestellt - gehört - begeistert, das ging schnell.

Die Tonqualität entspricht einer Studioaufnahme, die Musik ist perfekt gespielt und gesungen. Ich bin froh über das Fehlen von späteren Einlagen und gruseligen Kürzungen und Bearbeitungen von Schlagerkomponisten.

Der Text ist zwar etwas modernisiert, aber wirklich witzig und passend. Und er verbindet nur die einzelnen, recht umfassenden Musiknummern, ohne als Selbstzweck zu dienen!

Unbedingt empfehlenswert!

dres

26.09.2016

Gasparone - so gut wie nie zuvor

Eine „Gesamt“aufnahme von „Gasparone“ mit der Musik von Karl Millöcker war bisher nicht zu haben. Produktionen, die sich so nannten, boten gewöhnlich statt der Originalkomposition Millöckers eine Musik dar, die, um dem Geschmack einer mehrere Jahrzehnte späteren Zeit zu entsprechen, durch Bearbeitung meist stark verändert, wenn nicht gar verfälscht war. Als Beleg genüge der Hinweis auf den untergeschobenen Tenor- oder Baritonschlager von den „dunkelroten Rosen“, der sich ungeniert des Terzetts „Gehn wir in den Garten“ aus Millöckers „Der Vizeadmiral“ bedient. Auf solche Weise bearbeitet hat Millöckers „Gasparone“, ein bedeutendes und erfolgreiches Werk der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts, weder das musikalische Können des Komponisten noch den ursprünglichen Charakter der klassische Wiener Operette länger zeigen können.
Die vor kurzem erschienene Neueinspielung, die dem Lehar Festival Bad Ischl zu verdanken ist, gibt dem Stück viel von seinem früheren Wesen zurück. Insbesondere hat sie das Verdienst, den Komponisten Millöcker wieder zum Vorschein zu bringen. Er verdient es. Lob, Dank und Anerkennung gebühren den Sängerinnen und Sängern, dem Chor und dem Orchester, dem Chorleiter und besonders dem Dirigenten. Der Erwerb dieser Einspielung kann daher jedem Operettenfreund empfohlen werden, schon weil nicht so bald eine bessere Fassung erscheinen dürfte.
Musikalisch besonders gut gelungen ist z. B. schon die Eingangsszene mit Benozzo und den Schmugglern, dann der Auftritt Nasonis und die dramatisch bewegte Szene des ersten Auftritts der Gräfin bis hin zu Erminios Romanze „O dass ich doch der Räuber wäre“. Der Reiz dieser Nummern wird sich dem Operettenfan wohl gleich beim ersten Hören erschließen, falls ihn nicht eine an den Operetten späterer Zeit orientierte Erwartungshaltung hindert, die Musik der klassischen Wiener Operette zu schätzen.
Das Libretto von Zell und Genee, so stellte dessen Herausgeber Anton Würz 1954 in der Einleitung fest, hat Vorzüge: „ ... das große Geschick, mit dem die beiden Autoren diese unterhaltsame sizilianische Gaunerkomödie angelegt und in drastisch-wirksamer, pointenreich lustiger Form entwickelt haben, (bleibt) ebenso anzuerkennen wie die einprägsame Charakterisierung des italienischen Milieus, die treffsichere Zeichnung der Hauptfiguren, die effektvolle Plazierung und Auswertung lustiger Situationen, der humorvolle Dialog und nicht zuletzt das flott vorwärtsdrängende Tempo des Spiels, das jedes Übermaß eines hemmenden Verweilens in lyrisch-sentimentalen Zonen ausschließt.“ Das hat man in Bad Ischl wohl auch so gesehen und einzig insoweit „modernisiert“, als man auf das Mafia-Milieu Bezug nimmt. Dieser verständliche Aktualisierungsversuch überzeugt den Rezensenten aber nicht, da aus der Änderung kein Gewinn resultiert.
Die Vorzüge des Librettos, so urteilte Würz, „kommen freilich erst durch die weit größeren der Musik recht zur Geltung.“ Und diese Auffassung teilt der Rezensent voll und ganz unter lebhaftem Bedauern, dass eine Einzelbehandlung der Musiknummern unterbleiben muss. Darum begrüßt er den Rückgriff auf das Original ausdrücklich, nimmt jedoch eben darum heftig Anstoß daran, dass in der Neueinspielung das Terzettino Carlotta-Nasoni-Zenobia (Nr. 4) ausgelassen ist und die zweite Strophe von Zenobias Couplet (Nr. 8) gestrichen wurde; ebenso bleibt ihm unerklärlich, was in aller Welt die Kürzungen in Benozzos Walzerlied Nr. 14 und im Finale I rechtfertigen könnte. Schade, dass die Freude an der Rückkehr zum Original durch solche Wermutstropfen beeinträchtigt wird!
In diesem Zusammenhang muss kritisch angemerkt werden, dass das Begleitheft jegliche Angabe zu den Musiknummern unterlässt. Nun wird man darin zwar keine bewusste Täuschung des Operettenpublikums sehen müssen, aber man fragt sich doch, ob es nicht als ein Mangel an Aufrichtigkeit und intellektueller Redlichkeit gegenüber dem Publikum zu beurteilen ist, ein musikalisches Kunstwerk ohne Hinweise auf vorgenommene Eingriffe zu präsentieren, wie es jetzt anscheinend bei cpo geschieht. Oder verlangt der Rezensent Unmögliches, wenn er fordert, dass Gesamtaufnahmen die Musik vollständig enthalten sollten? Wenigstens müsste das Begleitheft, wenn die Musik schon unvollständig ist, Aufschluss über Abweichungen von der Originalmusik geben.

Lars Friedrich

12.08.2015

Booklet:: 3 von 5
Gesamteindruck:: 3 von 5
Klang:: 4 von 5
Künstlerische Qualität:: 4 von 5
Repertoirewert:: 2 von 5

Revidierte Fassung ohne jeglichem Unterhaltungswert

Der seinerzeit wenig gegebene Erfolg der Uraufführung dieser Operette kann mit der neu erschienenen Aufnahme durchaus nachvollzogen werden. Sicherlich stellt die Aufführung revidierter Fassungen nach Originalpartitur eine interessante musikalische Alternative zur den bisherigen akustischen Gewohnheiten längst bekannter Interpretationen und Überarbeitungen dar. Jedoch mangelt es in der vorliegenden Aufnahme an Höhepunkten hinsichtlich fehlender Liedtitel wie "Dunkelrote Rosen", "Das waren Zeiten", "Dass ich doch der Räuber wär'" u.a., die aus der Neubearbeitung nach der Uraufführung resultieren. Gerade durch diese bleibenden Stücke gelingt es den Reiz der Operette trotz mancher Widrigkeiten an sich zu begründen. Nach Anhören der vorliegenden Aufnahme verbleibt letztlich kein nachhaltiges Zurückschauen auf etwaige Zenite. Der Höreindruck infolgedessen beschränkt sich vielmehr auf durchgehende biedere Ensembleszenen ohne jegliches Interesse, sich diese Aufnahme nochmals anzuhören. Ungeachtet dessen ist die musikalische Qualität durchgehend ansprechend.
Nach alledem greift man wieder zu den EMI-Operetten-Aufnahmen zurück.
Die Anschaffung war keineswegs lohnenswert.