Artur Schnabel: Klavierquintett auf 2 CDs

Artur Schnabel als Komponist II

Auf zwei weiteren CDs bringen wir noch mehr Kammermusik, Klavierstücke und Lieder von Artur Schnabel zu Gehör, der als Pianist eine Legende ist, dessen Leistungen als Komponist aber erst in letzter Zeit anerkannt werden. Er verfolgte stets mit Interesse, was an Neuer Musik entstand und war mit Schönbergs Werk vertraut, lange bevor auch dieses Anerkennung fand. Das fand Niederschlag in seiner eigenen Musik, die immer zur Avantgarde ihrer Entstehungszeit gehörte. Seinem 1915 / 16 entstandenen Klavierquintett, das erst 2001 als autographe Partitur aufgetaucht ist (in einer gewöhnlichen Postsendung aus den USA ohne Absender), wurde zunächst kein eigenständiger Wert zugesprochen. Die Hörerfahrung, die die Einspielung durch Irmela Roelcke und das Pellegrini Quartett uns nunmehr ermöglicht, belehrt uns eines anderen. Das Quintett hat nicht nur die Funktion, dem Komponisten den Übergang vom Komponieren für Klavier zum Schreiben für Instrumentalensembles, insbesondere für das Streichquartett, das in seinen späteren Kompositionen eine tragende Rolle spielen sollte, zu ermöglichen: vielmehr ist es ein mitreißendes und bemerkenswert eigenständiges Werk, in dem Schnabel verblüffend genau das kompositorisch umzusetzen imstande ist, was er musikalisch will. Auch der Gattung des Liedes war er schon in frühen Jahren zugetan, wurde er doch auch als Liedbegleiter, u. a. von seiner Frau, der Altistin Therese Behr schnell berühmt.

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Artur Schnabel as a Composer II

On two new CDs we are presenting more chamber music, piano pieces, and songs by Artur Schnabel, who is a legend as a pianist but whose achievements as a composer have only recently been recognized. He always followed the developments in new music with interest and was familiar with Schönberg’s oeuvre long before it gained renown. This is reflected in his own music, which always belonged to the avant-garde of its time of composition. His Piano Quintet of 1915-16, which first resurfaced in 2001 as an autographic score (in an ordinary parcel mailed from the United States without an indication of the sender) was initially assigned no independent value. The listening experience now made possible for us on this recording by Irmela Roelcke and the Pellegrini Quartet teaches us better. The quintet not only had the function of enabling the composer to form a transition between composing for piano but also for writing for instrumental ensembles, especially for the string quartet, which would play a significant role in his later works. It is a captivating and remarkably independent work in which Schnabel is able with amazing precision to realize compositionally just what he wants musically. He was also attracted to the song genre during his early years; after all, he also quickly gained renown as a song accompanist for artists such as his wife, the alto Therese Behr.

Rezensionen

FonoForum 08/2013: "Man höre Irmela Roelcke! Sie gibt, pianistisch unglaublich versiert, dieser Musik eine Präsenz, welche alle 'Rätsel' wohl nicht löst, als vielmehr denkbar plastisch konturiert und sie damit als eine ästhetische Qualität erfahrbar macht.​ Für das Pellegrini-Quartett bereitet Schnabels extensives, schlechterdings keinen Schluss findendes Klavierquintett keine Probleme.​ Bessere Interpreten hätte Schnabels Musik kaum finden können.​"