Johann Sebastian Bach: Toccaten BWV 910-916 auf Super Audio CD

Über die Herkunft der sieben Toccaten von J. S. Bach (BWV 910–916) oder deren Verwendung ist nur sehr wenig bekannt. Es wird angenommen, dass sie vor 1717 oder dem Ende von Bachs Weimarer Zeit geschrieben wurden - aber es ist durchaus möglich, dass zumindest einige von ihnen konzipiert wurden, bevor er 1707 im Alter von 22 Jahren dort ankam.

Die Toccaten werden normalerweise auf Cembalo oder Klavier gespielt, aber obwohl sie kein Pedal erfordern, sind sie gelegentlich auch auf der Orgel zu hören. Stilistisch sind sie Beispiele für den sogenannten »Stylus phantasticus« - die freieste und uneingeschränkteste Kompositionsmethode - und gehören zur norddeutschen Orgeltradition des späten 17. Jahrhunderts. Jede Toccata besteht aus mehreren unterschiedlichen und kontrastierenden Abschnitten, die strenge Kontrapunkt- und Fugenpassagen mit frei rhapsodischem Material verweben, und als solche unterscheiden sich die Toccaten von dem Präludien- und Fugenformat in zwei Sätzen, dem Bach später seinen eigenen, unauslöschlichen Stempel aufdrückte.

Auf dieser SACD interpretiert Masaaki Suzuki einige der frühesten erhaltenen Cembalo-Kompositionen Bachs, nachdem er gefeierte Aufnahmen einer Vielzahl späterer Werke veröffentlicht hat, von den Inventionen bis zu den beiden Büchern des Wohltemperierten Klaviers. Er bringt jedoch auch seine Erfahrung in der Aufführung der Musik von Bachs norddeutschen Vorgängern ein, zum Beispiel Buxtehude (BIS-SACD-1809) und Nicolaus Bruhns.

Rezensionen

»Suzuki spielt am Cembalo, einer ausgewogen-kraftvollen Ruckers-Kopie, diesen Kontrastreichtum aus; er nimmt sich Zeit für Augenblicke von Eleganz und Zartheit.​ Dabei unterwirft er die Stücke aber einem energischen Metrums-Regime, das ihnen Brillanz und Feuer verleiht.​« (Fono Forum, September 2020)

»Masaaki Suzuki spielt sich in der ersten Reihe der historisch informierten Bach-Cembalisten unserer Tage ›fest‹: Schritt für Schritt durchmisst er diesen Kosmos, jetzt wiederum herausragend in Werken, die weniger im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen und doch ganz und gar Bach sind.​« (klassik.​com - Empfehlung)