John Stanley: Sämtliche Flötensonaten auf 2 CDs

Eine Schallplattenpremiere: zwei Sonatensätze eines englischen Zeitgenossen von Händel und Johann Christian Bach, die ein lebendiges Porträt der Kammermusik in London in der Mitte des 18. Jahrhunderts zeichnen.

John Stanley (1712-1786) war ein Londoner, der dort sein ganzes Leben lang als Musiker und Komponist tätig war. Er komponierte in der Zeit des Übergangs vom Hochbarock zum kühnen neuen galanten Stil, der in London in den Werken von Johann Christian Bach, dem jüngsten Sohn von JS Bach, zum Ausdruck kam. Obwohl er von Kindheit an fast blind war, schloss er sein Studium in Oxford im Alter von 17 Jahren ab und wurde fünf Jahre später Organist an der Inner Temple Church, eine Stelle, die er bis zu seinem Tod innehatte.

Seine erste veröffentlichte Sammlung von Originalwerken wurde 1740 in Form von acht Sonaten op. 1 für Flöte oder Violine und Cembalo herausgegeben. Alle Sonaten dieser Sammlung, mit Ausnahme der letzten, beginnen mit einem langsamen Satz und enden mit einem Tanzsatz. Indem Stanley dieser barocken Form folgt, erreicht er eine attraktive Synthese zwischen dem strengen Stil der Kirchensonate und dem sinnlicheren Stil der Kammersonate. Händel war für Stanley sowohl Freund als auch Mentor, und diese Beziehung trägt Früchte in dem lebendigen Dialog zwischen Melodie und Begleitstimmen. Auf dieser Aufnahme wird das Continuo im Stil des 18. Jahrhunderts erweitert, indem dem Cembalo ein Streicherbass hinzugefügt wird, der die Klangwelt mit Vielfalt und Klangfarbenreichtum bereichert.