Michael Jarrell: Violakonzert "Emergences-Resurgences" auf Super Audio CD

Die Musik von Michael Jarrell soll „Zustände von Traum und Unwirklichkeit untersuchen und nach einem Moment der Wahrheit suchen“ – eine Wahrheit, die oft in den dunkelsten Klängen und langsamsten Tempi zu finden ist, einem Ort, an dem die Zeit stehen bleibt. Seine Werke sind oft miteinander verbunden, nicht nur durch eine bestimmte Sensibilität oder eine bestimmte Atmosphäre, sondern auch durch die Wiederholung bestimmter Merkmale, die er in verschiedenen Kontexten überarbeitet.

Die vorliegende SACD kombiniert zwei aktuelle Konzerte, die jeweils von ihrem Widmungsträger aufgeführt werden. Im Juli 2019, drei Jahre nach der Uraufführung von „Émergences-Résurgences“, kehrte Tabea Zimmermann zum Orchestre National des Pays de la Loire und Pascal Rophé zurück, um das Werk aufzunehmen. In seiner Einführung beschreibt Jarrell seine Methode im Konzert visuell: „Kurven, Farben, Helldunkel oder starke Linien; ich habe versucht, eine bildliche Dimension in das Schema dieses Stücks zu integrieren… “ Jarrells viertes Violinkonzert, „4 Eindrücke“, ist noch jünger und wurde 2019 in der Suntory Hall in Tokio von Renaud Capuçon und Pascal Rophé uraufgeführt. Wie der Titel andeutet, besteht das Werk aus vier kontrastierenden Sätzen, von denen der zweite dadurch hervorsticht, dass der Solist durchgehend nur Pizzicato spielt. Umrahmt von den beiden Konzerten ist ein Orchesterwerk aus dem Jahr 2009, dessen Titel von Lucretius stammt: „Der Himmel, der in letzter Zeit so klar ist, wird plötzlich schrecklich trüb“.

Obwohl dem Werk ein Programm als solches fehlt, malt der Titel in Worten den abrupten Kontrast zwischen dem, was der Komponist als „große Ausdrucksgewalt“ beschreibt, und einer Atmosphäre, die „sanft, ruhig und voller Innerlichkeit“ ist.

Rezensionen

»Mit der Unbefangenheit der nachseriellen Generation gelingt es Michael Jarrell immer wieder, faszinierende Tonräume im Spiel der Kräfte zwischen Solisten und Orchester zu schaffen.​« (klassik.​com)