Jean Philippe Rameau: Les Boreades auf 2 CDs

Die Zauberoper Les Boréades mit Sabine Devieilhe als begehrte Königin

»Rameau ist eines der Universalgenies in der europäischen Musikgeschichte, auf demselben Niveau wie Bach, Mozart und Haydn«, betont Dirigent György Vashegyi. Unter seiner Leitung entstand in Kooperation mit dem Centre de musique baroque de Versaille ein zehn Jahre währendes Rameau-Projekt. Mit der Einspielung von Rameaus letztem Bühnenwerk Les Boréades schließt der Zyklus nun ab. Die Hauptrollen interpretieren die gefeierte französische Sopranistin Sabine Devieilhe und der belgische Tenor Reinoud Van Mechelen, an ihrer Seite das Orfeo Orchestra und der Purcell Choir. Über eine konzertante Aufführung in derselben hochkarätigen Besetzung am Pariser Théâtre des Champs-Elysées schrieb das Online-Musikmagazin Concert Classique: »Rameaus Genie scheint in jedem Moment durch.«

Im Zentrum der Oper steht Alphise, Königin von Baktrien, die von drei Männern gleichzeitig begehrt wird. Aus Liebe zu einem (auf den ersten Blick) einfachen Mann aus dem Volk verzichtet sie auf den Thron. Dabei mischen mythologische Gottheiten wie Amor, Apollon und der titelgebende Windgott Borée kräftig mit. In der Musik lässt Rameau deren Zauberkräfte lebendig werden bis hin zum alles verwüstenden Unwetter. Als Alterswerk zeigt Les Boréades komprimiert das ganze Können seines Schöpfers. Doch trotz des fesselnden Plots und der künstlerischen Finesse vergingen mehr als 200 Jahre, bis das 1763 entstandene Werk endlich uraufgeführt wurde. Zu Lebzeiten Rameaus waren die Proben kurzerhand abgesetzt worden. Möglicherweise erschien die freimaurerische Idee von der Gleichheit aller Menschen kurz vor Ausbruch der Revolution als zu heikel.