Johann Sebastian Bach: Cellosuiten BWV 1007-1012 arrangiert für Viola auf 2 CDs

Der italienische Bratschist Simone Libralon hat in der Musik Bachs einen lebenslangen Begleiter gefunden, der »unfehlbar jenen emotionalen Akkord berührt, den wir in den vielfältigen und kontrastreichen Momenten menschlicher Erfahrung brauchen - einen sicheren Hafen, der der intimen Spiritualität vorbehalten ist«. Seine eigene Herangehensweise an die Suiten, die Bach während seiner Zeit als Kapellmeister in Weimar schrieb, ist jedoch nicht nur von gelebter Erfahrung, sondern auch von Wissenschaft und einem lebendigen Sinn für Aufführungspraxis geprägt: »Ich habe mir den Klang von Bach immer in Bezug auf die Tasteninstrumente vorgestellt: frisch und leicht wie ein Cembalo, mit der Tiefe und Feierlichkeit der Orgel, aber durchweg als ein Kontinuum empfunden, hinter dem sich eine große kompositorische und konzeptionelle Komplexität verbirgt.

Seine neue Einspielung der Suiten ist dementsprechend persönlich und einzigartig; er lässt die meisten markierten Wiederholungen weg und bringt einen erfrischend fließenden Puls in Sätze, die oft als Denkmäler der Reflexion interpretiert werden, wie die Sarabande der Fünften Suite (hier weniger als anderthalb Minuten lang). Seine Entscheidungen entspringen jedoch immer einem Gefühl für den inneren Charakter eines jeden Satzes, und seine Interpretation des Prélude der Sechsten Suite ist ebenso großzügig wie die von Rostropowitsch. Damit demonstriert er einmal mehr die unvergängliche Qualität von Musik, die eine schier unendliche Vielfalt von Interpretationen aufnimmt und widerspiegelt und gleichzeitig den unterschiedlichen Charakter der Künstler, die Bachs Inspiration kanalisieren, vermittelt.

Simone Libralon ist derzeit Mitglied von LaVerdi, Mailands führendem Symphonieensemble, aber auch Solorezitalist und Kammermusiker, der einzigartige Konzerte rund um die Geschichte seines Instruments gestaltet und mit Künstlern, Architekten und Schriftstellern zusammenarbeitet, um multimediale Veranstaltungen zu schaffen, bei denen die Bratsche im Mittelpunkt steht.

- Diese neue Aufnahme präsentiert Bachs 6 Suiten für unbegleitetes Cello BWV 1007-1012 in der Bearbeitung für Viola solo, die von der Künstlerin Simone Libralon erstellt wurde. Er kommentiert dies wie folgt: ›Bachs Suiten BWV 1007-1012 gehören zweifellos zu den wichtigsten Werken, die für ein unbegleitetes Streichinstrument komponiert wurden. Ihre außergewöhnliche kompositorische Qualität bedeutet, dass sie sich mit bemerkenswerter Anpassungsfähigkeit an die gesamte Bandbreite des Geschmacks und des Stils jeder historischen und künstlerischen Epoche anpassen können. Die Art und Weise, wie sie sich für unterschiedliche Interpretationen eignen, sorgt dafür, dass sie immer einen »zeitgenössischen« Reiz ausüben. Diese Einspielung ist das Ergebnis einer langen Zeit des Studiums, der Konzerte und der Forschung, die mich dazu gebracht hat, meinen eigenen Stil zu entwickeln und gleichzeitig den Charakter dieses Werkes zu bestimmen.«

- Simone Libralon spielt mit großer Intensität, einer fließenden Rhetorik und rhythmischer Flexibilität.
- Als Mitglied des LaVerdi Symphonieorchesters Mailand begann Simone Libralon sein Bratschenstudium in Italien, bevor er es bei Andreas Willwohl an der Nürnberger Musikhochschule fortsetzte. Nach der Teilnahme an mehreren Meisterkursen mit bedeutenden Bratschisten wie Yuri Bashmet und Kim Kashkashian wurde er inspiriert, eine Karriere als Solobratscher zu verfolgen.