Georg Christoph Wagenseil: Triosonaten Nr.1-6 für Violine,Cello,Kontrabass
Triosonaten Nr.1-6 für Violine,Cello,Kontrabass
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Künstler: Musica Elegentia
- Label: Challenge, DDD, 2021
- Bestellnummer: 10795121
- Erscheinungstermin: 14.1.2022
Der Weg, der auf dieser und den folgenden CDs mit Musik von Georg Christoph Wagenseil (1715-1777) beschritten wird, hat das unbestreitbare Verdienst, uns mit einigen Komponisten bekannt zu machen, die im Vergleich zu Haydn und Mozart als "unbedeutend" gelten. Sie waren nicht nur sehr aktiv und einflussreich auf das Musikleben jener Zeit, sondern schufen auch eine beträchtliche Menge an Qualitätsmusik, die es verdient, wiederentdeckt und gewürdigt zu werden. In einer musikhistorischen Perspektive hilft die Musik dieser weniger berühmten Autoren, den Übergang zwischen dem Niedergang des Barocks gegen Mitte des 18. Jahrhunderts und dem Beginn des klassischen Stils zu rekonstruieren. Eine Periode, die wir oft als "vorklassisch", "galant" oder "frühe Wiener Schule" bezeichnen. Diese lobenswerte kulturelle Operation, die darauf abzielt, nicht nur "kleine" Komponisten, sondern auch bestimmte Gattungen, die als "Hausmusik" gelten, wiederzuentdecken, ermöglicht es uns, besser zu verstehen, wie die "musikalische Landschaft", insbesondere in Wien, aussah. Die Hausmusik entsprach dem Wunsch nach kultivierter Unterhaltung nicht nur der Aristokratie, sondern auch des aufstrebenden Bürgertums und war somit ein unbestreitbares Statussymbol.
Die sechs Triosonaten auf dieser CD, die um 1750 entstanden, lassen sich der Gattung Divertimento" zuordnen: Vor 1780 war der Begriff allumfassend und umfasste alle nicht-orchestrale Instrumentalmusik, einschließlich Sonaten und Quartette. Vor allem die Idee der "musikalischen Konversation", des Dialogs oder Diskurses zwischen den verschiedenen Instrumenten, ist in dieser Art von Komposition sehr präsent, in der eine angenehme und gut geregelte Salonkonversation allein durch die Noten simuliert und sublimiert wird.
Die auf dieser CD vorgestellte Sammlung von sechs Sonaten aus den frühen fünfziger Jahren des 18. Jahrhunderts sollte zu den ersten Kammermusikwerken für drei unabhängige Streicher ohne die Unterstützung eines Tasteninstruments für die Realisierung des Continuos gezählt werden. Das Instrumentalensemble in diesen Sonaten spiegelt fast das vokale Muster eines Trios aus Sopran, Tenor und Bass wider, wobei die beiden oberen Stimmen ein Duett bilden und die tiefe Stimme unterstützt, kontrolliert, hervorhebt und hier und da mit kurzen Einwürfen eingreift.
Im Allgemeinen ist in diesen "Divertimenti-Sonaten" eine sichere Hand im Umgang mit der polyphonen dialogischen Verflechtung sowie der Form, gemischt mit einem ziemlich guten Standard der melodischen Erfindung, immer eingefügt in eine strenge und gleichzeitig glatte Struktur. Dies gilt umso mehr für die Aufführung von Musica Elegentia, die darauf abzielt, die Idee des Dialogs zwischen den Instrumenten und die Individualität der drei Instrumente hervorzuheben, so als wären sie Gesprächspartner im Dialog. Diese Sonaten sind exquisite Zeugnisse des Mittelalters zwischen Händel und Bach auf der einen und Haydn und Mozart auf der anderen Seite.
Studien zur Aufführungspraxis haben gezeigt, dass in Wiener und österreichischen Kreisen die Verwendung des Violone als "Bass" zumindest bis zu einem bestimmten Zeitpunkt sehr häufig war. Joseph Haydn selbst gab in seinen Partituren bis 1772 nur "Violone" an. Der Violone galt in dieser Epoche als der "wahre" Bass der Streicherfamilie. Die drei Instrumente sind immer gut zu erkennen, und man kann die einzelnen Linien immer nachvollziehen: die Hauptmelodie ebenso wie die Ausschmückung, den Vordergrund ebenso wie den Hintergrund.
- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Sonata i - allegro (03:58)
- 2 Sonata i - andante (03:13)
- 3 Sonata i - allegro (01:53)
- 4 Sonata ii - allegro (03:33)
- 5 Sonata ii - andante (03:21)
- 6 Sonata ii - menuet (02:03)
- 7 Sonata iii - moderato (03:58)
- 8 Sonata iii - andante (04:45)
- 9 Sonata iii - tempo di menuet (01:54)
- 10 Sonata iv - allegro moderato (03:55)
- 11 Sonata iv - andante (03:57)
- 12 Sonata iv - tempo di menuet (02:11)
- 13 Sonata v - allegro (03:28)
- 14 Sonata v - andante (04:36)
- 15 Sonata v - allegro (01:17)
- 16 Sonata vi - allegro (02:48)
- 17 Sonata vi - larghetto (03:39)
- 18 Sonata vi - allegro molto (02:11)
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