Kaija Saariaho: Graal Theatre für Violine & Orchester auf Super Audio CD

Einige Werke von Kaija Saariaho sind nach Naturphänomenen benannt, die als Ausgangspunkt für ihren Kompositionsprozess dienen. Neiges, das 1998 komponiert wurde, ließ sich von verschiedenen Schneequalitäten inspirieren und erkundet Instrumentalsprachen und -farben, die denen in ihren früheren Werken ähneln. Auf der vorliegenden CD ist das Stück in seiner nie zuvor aufgenommenen Fassung für zwölf Celli zu hören, die von den Cellisten der Osloer Philharmoniker aufgeführt wird.

Eine weitere Inspirationsquelle war die mittelalterliche Literatur. Sie ist Ausgangspunkt für Graal Théâtre, das erste von Saariaho geschriebene Konzert, sowie für die jüngsten Vers toi qui es si loin (2018). Das hier zum ersten Mal aufgenommene Stück ist die Transkription einer Arie aus der Oper L‘Amour de loin für den Geiger Peter Herresthal. Diese beiden Werke für Violine und Orchester bilden zusammen auf dieser reichlich gefüllten Scheibe den Rahmen für Circle Map, ein Werk in sechs Sätzen für großes Orchester.

Es wird von sechs Kurzgedichten des persischen Dichters Rumi aus dem 13. Jahrhundert strukturiert, die mit ihrer Kraft und lebhaften Bildsprache als Inspiration dienen. Alle vier Werke werden von Clément Mao-Takacs dirigiert, der intensiv mit Kaija Saariaho zusammengearbeitet und ihre Musik in ganz Europa und in den USA dirigiert hat.

Rezensionen

»Die für Herresthal zu einer Art Violinromanze bearbeitete Arie aus der Oper ›L'Amour de loin‹ ist ein wunderbares, noch dazu eingängiges Beispiel für den Lyrismus von Saariahos Musik.​« (Fono Forum, April 2020)