Boston Symphony Orchestra - Boston Symphony Commissions (CD)

Boston Symphony Orchestra - Boston Symphony Commissions

Mit Werken von: Eric Nathan (geb. 1983) , George Tsontakis (geb. 1951) , Timothy Andres (geb. 1985) , Sean Shepherd (geb. 1979)

Mitwirkende: Robert Sheena, Boston Symphony Orchestra, Andris Nelsons

CD (Compact Disc)

Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.

umgehend lieferbar, Bestand beim Lieferanten vorhanden

EUR 14,99*

Versandkosten

Nathan: The space of a door
+Tsontakis: Sonnets
+Andres: Everything Happens So Much
+Shepherd: Express Abstractionism

Künstler:: Robert Sheena (English Horn), Boston Symphony Orchestra, Andris Nelsons
Label:: Naxos, DDD, 2016/2018
Artikelnummer:: 9497729
UPC/EAN:: 0636943987421
Erscheinungstermin:: 8.11.2019
Serie:: Naxos American Classics

Tracklisting
Details
Mitwirkende

Disk 1 von 1 (CD)

1 Eric Nathan: the space of a door (2016)

Sonette (2016)

2 Nr. 1 When to the sessions of sweet silent thought (Sonett 30)
3 Nr. 2 When I do count the clock that tells the time (Sonett 12)
4 Nr. 3 Like as the waves make towards the pebbled shore (Sonett 60) (Rondo)
5 Nr. 4 So you are to my thoughts as food to life (Sonett 75)

6 Timo Andres: Everything happens so much (2016)

Express abstractionism (2017)

7 1. dense bubbles, or: Calder, or: the origin of life on earth
8 2. Richter, or: the rainbow inside a bolt of lightning
9 3. Kandinsky, and: marble, and: Krasner
10 4. the sun, or: the moon, or: Mondrian

Mehr von George Tsontakis

alle anzeigen

Mehr von Naxos

Zum Labelshop

Boston Symphony Orchestra - Boston Symphony Commissions

EUR 14,99*

1 Rezension

Anonym

28.10.2019

Booklet:: 3 von 5
Gesamteindruck:: 5 von 5
Klang:: 5 von 5
Künstlerische Qualität:: 5 von 5
Repertoirewert:: 4 von 5

Sehr spannender Einblick in die zeitgenössische US-Musik

Wer hierzulande von zeitgenössischer Musik spricht, erntet von Nicht-Fachleuten auf diesem Feld häufig genug Kommentare wie "das höre ich nicht" oder "das ist mir zu komplex". Es ist dies das Dilemma, dass die auf der Dodekaphonie und später dem Serialismus basierende Avantgarde der deutschen Nachkriegsmoderne zwar mit besten Absichten an den Start gegangen ist, jedoch leider nie ein größeres Publikum für sich einnehmen konnte.
Und so kommt es, dass die Komponisten der Zweiten und Dritten Generationen in der Nachfolge der Darmstädter Schule des Paradigmenwechsels der deutschen Musik nach dem Zweiten Weltkrieg heute kaum mehr als lokal in Deutschland bzw. im deutschsprachigen Raum eine Rolle spielen, während die Komponisten anderer Länder, die weniger radikal mit der Tonalität gebrochen haben als Deutschland nicht selten weltweit viel aufgeführt werden.
Dabei sind die USA heute ohne Zweifel weltweit die führende Nation und haben mit Komponisten wie John Corigliano, Philip Glass und Christopher Theofanidis Musikpersönlichkeiten hervorgebracht, die weltweit angesehen und geschätzt sind und - jetzt kommt der springende Punkt - auch von einem in Belangen der "modernen" Musik nicht vorgebildeten Publikum ohne Weiteres verstanden werden können.
Das Boston Symphony Orchestra hat eine lange Tradition im Vergeben von Kompositionsaufträgen - waren einst doch z.B. Bartóks "Konzert für Orchester", Roussels dritte Sinfonie und Waltons Cellokonzert für das Boston Symphony Orchestra geschrieben worden. Naxos zeigt nun die jüngsten Auftragskompositionen, die das Boston Symphony Orchestra vergeben hat in absolut immakulaten Einspielungen des Boston Symphony Orchestra unter der Leitung seines derzeitigen Chefdirigenten Andris Nelsons.
Stellt sich die Frage: Gibt es hier einen neuen Bartók, einen neuen Roussel, eine Weltsensation etwa zu entdecken? Leider muss man "nein" sagen. Doch das gebotene Niveau ist beachtlich. Dabei gefällt mir das eröffnende Stück des erst 1983 geborenen Eric Nathan am besten, der in seinem Tonfall stark an Theofanidis erinnert. Auch die in der klassischen US-Moderne wurzelnde Musik von Timo Andres weiß mit ihren Reverenzen an Roy Harris und Aaaron Copland sehr zu gefallen, wenn man sich auch fragen muss, ob dieser Stil nicht wirklich mal so langsam in die Jahre gekommen ist. George Tsontakis ist mit seiner neoklassizistisch-archaischen Mischung nun wirklich etwas zu brav (und vielleicht auch etwas zu langweilig), während sich Sean Shepherd als ausgesprochener Klangfarbenmagier erweist, der in einer Art Mischung aus französischem Impressionismus und freier Atonalität eine "Ambient Music" verfasst, die schon sehr faszinierend anzuhören ist.
Fazit: Ein in mehrfacher Hinsicht lohnendes Album, von dem man hoffen kann, dass die vertretenen Komponisten viel Erfolg auf ihrem weiteren Karriereweg haben werden. Ein wenig von dieser US-Zwanglosigkeit würde ich mir auch hierzulande wünschen, wenngleich ohne die hier auch zu hörende Beliebigkeit im Umgang mit dem Stil.

Boston Symphony Orchestra - Boston Symphony Commissions