Joseph Wölfl: Klaviersonaten op.33 Nr.1-3
Klaviersonaten op.33 Nr.1-3
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- +Klaviersonate op. 25
- Künstler: Jon Nakamatsu, Klavier
- Label: harmonia mundi, DDD, 2002
- Erscheinungstermin: 19.11.2003
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Je länger die Zeit Beethovens zurückliegt und je mehr sich das Konzertleben in einem feststehenden Kanon berühmter Werke verfestigt (oder sollte man sagen: versteinert?), scheint auf dem Konzertpodium immer weniger Raum für Beethovens Berufsgenossen zu sein, obwohl doch einige von ihnen zu ihren Lebzeiten ebenso anerkannt und erfolgreich waren wie er und vielleicht sogar die Achtung des Meisters selbst genossen.
Einer dieser in Beethovens Schatten stehenden Komponisten ist sein um wenige Jahre jüngerer Zeitgenosse Joseph Wölfl, seinerzeit ein gefeierter Pianist und Komponist, dessen Ruhm bis nach Paris und London reichte. 1773 in Salzburg geboren, erhielt er eine hochkarätige Ausbildung bei Leopold Mozart und Michael Haydn, er war Kapellknabe am Salzburger Dom und trat bereits mit sieben Jahren öffentlich als Geiger auf. 1790 ging er nach Wien und machte dort schon nach kurzer Zeit sein Glück: Der blutjunge Debütant wurde als Hauskomponist beim Fürsten Oginsky angestellt. Es ist nicht klar erwiesen, ob Wolfgang Amadeus Mozart, ein anderer in Wien lebender Salzburger, seinem Landsmann bei der Stellensuche hilfreich zur Seite gestanden hat, außer Frage steht jedenfalls, dass die beiden Exil-Salzburger eine Leidenschaft teilten: Sie waren beide passionierte und ausgezeichnete Billardspieler. Nur kurze Zeit konnte sich Wölfl an der inspirierenden Atmosphäre der Metropole erfreuen: 1791 verlegte Fürst Oginsky seinen Wohnsitz nach Warschau, und nahm seinen Musicus dorthin mit. Als er 1795, nunmehr 22 Jahre alt, nach Wien zurückkehrte, war dort ein neuer Stern am Himmel aufgegangen: Ludwig van Beethoven begeisterte mit virtuosem Klavierspiel und feurigem Genie die musikalische Gesellschaft der Kaiserstadt. Obwohl sie Konkurrenten um die Gunst des Publikums waren, haben Wölfl und Beethoven einander offenbar geschätzt: Wölfl widmete seine Sonaten op. 6 dem berühmten Kollegen. 1799 fand ein Wettstreit der beiden Pianisten statt, während dessen beide über Themen des anderen improvisierten und auch vierhändig spielten, dieses Ereignis blieb einem Zuhörer in so markanter Erinnerung, dass er noch dreißig Jahre später darüber schrieb. Die letzte Phase in Wölfls Leben ist durch eine ausgedehnte Reisetätigkeit gekennzeichnet: 1799 bis 1801 geht es durch ganz Böhmen und Deutschland, die Jahre 1801 bis 1805 führen ihn nach Frankreich, danach ist er in England zu finden, wo er 1812 stirbt. In seinem nur 39 Jahre währenden Leben ist Wölfl exemplarisch den Weg vom Fürstendiener zum freischaffenden Künstler gegangen, auch hierin Beethoven nicht unähnlich, der sich nie unter das Joch einer Anstellung beugen mochte und nur durch seine Ertaubung von einer internationalen Konzertkarriere ausgeschlossen blieb. Dafür strahlte der Ruhm seines Genies als Komponist schon zu seinen Lebzeiten unvergleichlich hell, sein geistiges und musikalisches Universum sind für Zeitgenossen und Nachwelt zu einem klassischen Maßstab geworden, für den es in seiner fundamentalen Bedeutung nur den Vergleich Goethe gibt.
Auch Wölfl war ein produktiver Komponist, dessen Werke in Deutschland, Frankreich und England bei renommierten Verlegern erschienen; aus heutiger Sicht stehen seine Werke deutlich im Schatten des berühmten Kollegen Beethoven – doch sollte man sich vor solchen Beurteilungen hüten, sie bleiben letztlich immer ungerecht. Gerade durch Beethoven wird das fühlende Individuum in die Mitte des künstlerischen Gestaltungsprozesses gerückt und so der fundamentale Schritt in die Romantik vollzogen; Wölfl folgt dieser Entwicklung auf seine ganz eigene Weise. Diese Eigenständigkeit zeigt sich besonders auf der vorliegenden CD mit Sonaten des reifen Komponisten: Jon Nakamatsu nimmt diese Musik ernst, er vereint in seiner Interpretation virtuose Brillanz und poetische Dichte. Oft suchen sich zweitrangige Pianisten unbekannte Komponisten, die sie als „zu Unrecht vergessene Meister“ an das Licht der Öffentlichkeit bringen. Joseph Wölfl fällt hier keinem solchen Selbstdarstellungsdrang zum Opfer, Nakamatsu – der laut Stereoplay „mehr Persönlichkeit als die meisten zeitgenössischen Berühmtheiten“ hat – zeigt sich erneut als erstklassiger Pianist und wird so zu einem ernsthaften Sachwalter eines bemerkenswerten Beethoven-Zeitgenossen.
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- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 I. Introduzione: Adagio
- 2 II. Fuga: (Allegro)
- 3 Iii. Sonata: Allegro Molto
- 4 IV. Adagio
- 5 V. Allegretto
- 6 I. Allegro Con Spirito
- 7 II. Andante Con Spirito
- 8 Iii. Rondo: Allegro Molto
- 9 I. Allegro
- 10 II. Andante
- 11 Iii. Alla Polacca
- 12 I. Allegro
- 13 II. Andante Cantabile
- 14 Iii. Rondo Allegretto
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