Josef Rheinberger: Die Orgelkonzerte Nr.1 & 2 (180g)
Die Orgelkonzerte Nr.1 & 2 (180g)
LP
LP (Long Play)
Die gute alte Vinyl - Langspielplatte.
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- Künstler: Andreas Juffinger, Radio-Symphonie-Orchester Berlin, Hartmut Haenchen
- Label: Crystal, 1989/1990
- Erscheinungstermin: 21.10.2011
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Der Name Joseph Gabriel Rheinberger steht heute fast allgemein für Akademismus und musikalische Reaktion, wenn er denn überhaupt noch genannt wird. Diese einseitige Sicht tut einem Musiker Unrecht, der zu Lebzeiten zu den angesehensten Persönlichkeiten der Münchener Kulturszene und zu den einflussreichsten Kompositionslehrern Europas gezählt wurde.
Der am 17. März 1839 in Vaduz geborene Musiker war bereits als siebenjähriger Organist an der Kirche seines Heimatortes. Seine Frühbegabung setzte seine Lehrer in Erstaunen. Im Alter von zwölf Jahren ging der junge Rheinberger nach München, wo er dann zeitlebens blieb, um zunächst bei Hofkapellmeister Franz Lachner, dem späteren Gegner Wagners, zu studieren. Seine frühe Fertigkeit in Orgelspiel, Partiturspiel, Kontrapunkt und Fuge wurde von seinen Lehrern bewundert. Zwischen 1853 und 1859 schrieb er nicht weniger als 124 Jugendwerke, darunter drei Opern und drei Symphonien, die er jedoch späterhin nicht gelten ließ. Von 1860 bis 1866 war er Organist an der St. Michaels-Hofkirche, von 1864 bis 1877 Leiter des Oratorienvereins. 1867 wurde er Professor für Orgel und Komposition an der durch Wagner und Bülow reformierten Königlichen Musikschule, wo er bis zu seinem Tode am 25. November 1901 als hochgeschätzter Musikpädagoge wirkte.
Im Unterschied zur französischen Orgelkunst des 19. Jahrhunderts und ihren sich an den Farben des romantischen Orchesters orientierenden Instrumenten, steht die Orgelmusik Rheinbergers in der deutschen Tradition, wie sie, von Bach herkommend, vor allem die Orgelsonaten Mendelssohns fortführten und die schließlich in den Orgelwerken Max Regers mit ihrer Synthese von neobarocker Formgebung und spätromantischem Chroma einen neuen Höhepunkt fand. Das wird deutlich an den beiden Konzerten für Orgel und Orchester op. 137 und 177, den am größten angelegten Orgelkompositionen Rheinbergers. Nicht die Farbe steht im Vordergrund sondern der melodisch schwingende, klare Diatonik gegenüber nachwagnerischer Chromatik bevorzugende, meist kraftvolle Satz. Die Konzerte tragen ihre Gattungsbezeichnung auch insofern zu Recht, als sie keine symphonischen Ambitionen im Sinne des von Beethoven herkommenden dramatischen Themen-Dualismus haben. Es geht viel mehr um ein Konzertieren in Gestalt des Mit- und Gegeneinanders von Soloinstrument und Orchester, das sich zumeist in kraftvoll vorwärts getragenen melodischen Bögen vollzieht, wobei Rheinberger den vollen, romantisch schwelgenden Orchester- und Orgelsatz liebt. Das zeigt bereits der festlich strömende, mit einem markanten, von drei machtvollen Akkorden eingeführten Thema eröffnete Kopfsatz des Konzertes op. 137. Dem rauschenden Maestoso faolgt als Mittelsatz ein dreiteilig angelegtes Andante, dessen Eckteile Parsifal Klänge zu beschwören scheinen. Kunstvolle kanonische Führungen charakterisieren den drängenden Mittelteil. Am kunstvollsten gibt sich das Finale, dessen tänzerisch anmutendes Kopfthema von einem breit strömenden hymnischen Gesang abgelöst wird. In der Mitte steht eine Fuge, in die das Kopfthema immer wieder hineintönt. Eine Breit ausgeführte Kadenz der Orgel leitet über zum hymnischen Schluss, der noch einmal das Kopfthema bestätigt.
Vielfältiger noch als im ersten Konzert ist das Prinzip des Dialogisierens von Orgel und Orchester im zweiten Konzert op. 177 verwirklicht. Das Orchester tritt hier noch selbständiger neben das Soloinstrument. Wiederum waltet in den Ecksätzen ein rauschender, hymnischer Ton vor. Der mit einem schroffen, punktierten Kopfmotiv anhebende erste Satz ist zwar als Grave bezeichnet, trägt aber den Charakter eines dahinströmenden Allegros, in dem mehrere fließende Gesangsthemen einander ablösen. Der meist volle Klang wird nur episodisch zu zarteren Farben aufgelöst. Diese haben im Andante das Wort, das im Verlauf des Satzes dreimal eine schreitende, ausdrucksvolle Weise exponiert, die Rheinberger als durchaus eigenständigen Melodiker ausweist. Wie eine Huldigung an Mendelssohn wirkt das wiederum kraftvolle, den Gestus des Kopfsatzes erneut aufnehmende Finale, das im Gegensatz zum Schlusssatz des op. 137 auf kontrapunktische Komplikationen verzichtet.
Alfred Beaujean
Der am 17. März 1839 in Vaduz geborene Musiker war bereits als siebenjähriger Organist an der Kirche seines Heimatortes. Seine Frühbegabung setzte seine Lehrer in Erstaunen. Im Alter von zwölf Jahren ging der junge Rheinberger nach München, wo er dann zeitlebens blieb, um zunächst bei Hofkapellmeister Franz Lachner, dem späteren Gegner Wagners, zu studieren. Seine frühe Fertigkeit in Orgelspiel, Partiturspiel, Kontrapunkt und Fuge wurde von seinen Lehrern bewundert. Zwischen 1853 und 1859 schrieb er nicht weniger als 124 Jugendwerke, darunter drei Opern und drei Symphonien, die er jedoch späterhin nicht gelten ließ. Von 1860 bis 1866 war er Organist an der St. Michaels-Hofkirche, von 1864 bis 1877 Leiter des Oratorienvereins. 1867 wurde er Professor für Orgel und Komposition an der durch Wagner und Bülow reformierten Königlichen Musikschule, wo er bis zu seinem Tode am 25. November 1901 als hochgeschätzter Musikpädagoge wirkte.
Im Unterschied zur französischen Orgelkunst des 19. Jahrhunderts und ihren sich an den Farben des romantischen Orchesters orientierenden Instrumenten, steht die Orgelmusik Rheinbergers in der deutschen Tradition, wie sie, von Bach herkommend, vor allem die Orgelsonaten Mendelssohns fortführten und die schließlich in den Orgelwerken Max Regers mit ihrer Synthese von neobarocker Formgebung und spätromantischem Chroma einen neuen Höhepunkt fand. Das wird deutlich an den beiden Konzerten für Orgel und Orchester op. 137 und 177, den am größten angelegten Orgelkompositionen Rheinbergers. Nicht die Farbe steht im Vordergrund sondern der melodisch schwingende, klare Diatonik gegenüber nachwagnerischer Chromatik bevorzugende, meist kraftvolle Satz. Die Konzerte tragen ihre Gattungsbezeichnung auch insofern zu Recht, als sie keine symphonischen Ambitionen im Sinne des von Beethoven herkommenden dramatischen Themen-Dualismus haben. Es geht viel mehr um ein Konzertieren in Gestalt des Mit- und Gegeneinanders von Soloinstrument und Orchester, das sich zumeist in kraftvoll vorwärts getragenen melodischen Bögen vollzieht, wobei Rheinberger den vollen, romantisch schwelgenden Orchester- und Orgelsatz liebt. Das zeigt bereits der festlich strömende, mit einem markanten, von drei machtvollen Akkorden eingeführten Thema eröffnete Kopfsatz des Konzertes op. 137. Dem rauschenden Maestoso faolgt als Mittelsatz ein dreiteilig angelegtes Andante, dessen Eckteile Parsifal Klänge zu beschwören scheinen. Kunstvolle kanonische Führungen charakterisieren den drängenden Mittelteil. Am kunstvollsten gibt sich das Finale, dessen tänzerisch anmutendes Kopfthema von einem breit strömenden hymnischen Gesang abgelöst wird. In der Mitte steht eine Fuge, in die das Kopfthema immer wieder hineintönt. Eine Breit ausgeführte Kadenz der Orgel leitet über zum hymnischen Schluss, der noch einmal das Kopfthema bestätigt.
Vielfältiger noch als im ersten Konzert ist das Prinzip des Dialogisierens von Orgel und Orchester im zweiten Konzert op. 177 verwirklicht. Das Orchester tritt hier noch selbständiger neben das Soloinstrument. Wiederum waltet in den Ecksätzen ein rauschender, hymnischer Ton vor. Der mit einem schroffen, punktierten Kopfmotiv anhebende erste Satz ist zwar als Grave bezeichnet, trägt aber den Charakter eines dahinströmenden Allegros, in dem mehrere fließende Gesangsthemen einander ablösen. Der meist volle Klang wird nur episodisch zu zarteren Farben aufgelöst. Diese haben im Andante das Wort, das im Verlauf des Satzes dreimal eine schreitende, ausdrucksvolle Weise exponiert, die Rheinberger als durchaus eigenständigen Melodiker ausweist. Wie eine Huldigung an Mendelssohn wirkt das wiederum kraftvolle, den Gestus des Kopfsatzes erneut aufnehmende Finale, das im Gegensatz zum Schlusssatz des op. 137 auf kontrapunktische Komplikationen verzichtet.
Alfred Beaujean
Rezensionen
E. Bezold in HiFiVision 7/92: »Die beiden Orgelkonzerte weisen Rheinberger als einen formbewußten, ganz in klassischen Traditionen fußenden Komponisten aus. Juffinger hat seine Soli gut ausbalanciert, Tempo, Spielweise und Registrierung bilden eine sinnfällige Einheit. Die gefällige, leicht gesüßte Suite für Violine und Orgel op. 166 verwandelt Sebestyen in feine gebrauchsmusikalische Trouvaillen.«- Tracklisting
- Mitwirkende
LP
- 1 Konzert Für Orgel Und Orchester Op.137 - Maestoso
- 2 Konzert Für Orgel Und Orchester Op.137 - Andante
- 3 Konzert Für Orgel Und Orchester Op.137 - Finale. Con Moto
- 4 Konzert Für Orgel Und Orchester Op.177 - Grave
- 5 Konzert Für Orgel Und Orchester Op.177 - Andante
- 6 Konzert Für Orgel Und Orchester Op.177 - Con Moto