Joseph Haydn: Divertimenti für Bläser H2 Nr.3,7,14,15,18,23 auf CD

Als der böhmische Graf Karl von Morzin den fünfundzwanzigjährigen Joseph Haydn zum Direktor der kleinen Kapelle berief, die er in Unter-Lukawitz bei Pilsen unterhielt, da hatte der junge Bedienstete natürlich, wie sich’s allgemein gehörte, die gepuderte Perücke mit dem Zopf zu tragen. Das war aber auch alles, was man etwa mit den Beiworten »verstaubt« oder »zopfig« wird belegen können: Schon damals, in seinen ersten kleinen Symphonien, Divertimenti und Serenaden, erweist sich der nachmalige Musikdirektor der ungarischen Fürsten Eszterházy als Ausbund an geistreichem Witz, Temperament und Spielfreude, wie die auf diesem Campanella-Album versammelten Kostproben unterhaltender Bläserkompositionen in einer reichlichen Stunde beispielhaft demonstrieren. Sämtliche dieser Freiluft-Musiken, die man bisweilen gern als Feldparthien zu betiteln pflegte, sind für die je zwo Oboen, Klarinetten, Fagotte und Hörner (nebst gelegentlichem Kontrabass) geschrieben, die seiner Erlaucht auf seinem Schlosse zu Gebote standen, und verbinden sich hier zu einer köstlichen Bonboniere kurzer, erquicklicher Stücke von prickelnder, unwiderstehlicher Munterkeit, die nicht selten durch ihre mutwilligen, verblüffenden Wendungen den zutiefst humorvollen Charakter ihres Verfassers offenbaren.

Rezensionen

"Kataloghöhepunkt an Energie und Witz bilden Haydns Feldparthien und Bläser-Divertimenti.​" (Die WELT)