Isang Enders - Mit Myrten und Rosen auf CD

Isang Enders hat viel erreicht. Mit nur zwanzig Jahren wurde er 1. Konzertmeister der Violoncelli bei der Staatskapelle Dresden – eine Stelle, die über ein Jahrzehnt lang unbesetzt blieb. Dies konnte nur einem Ausnahmetalent gelingen, und nach einigen Jahren lehrreicher Orchestererfahrung spürte der junge Cellist, dass er den Posten ruhen lassen muss, um sich für seine weitere Entwicklung frei zu machen. Die vorliegende Debüt-CD ist eine der ersten Früchte seiner Selbstbesinnung, und dies auch inhaltlich: Von seinen deutsch-koreanischen Eltern nach dem Komponisten Isang Yun benannt, wollte er die Quellen seiner musikalischen Prägung in dieser Aufnahme zusammenfließen lassen. Die Brücke, die Enders für den Hörer baut, ist die Gesanglichkeit. Das Violoncello erscheint hierfür geradezu prädestiniert, und so werden europäische und asiatische Klangwelten – Robert Schumann und Isang Yun – zu verwandten und universell verständlichen menschlichen Äußerungen.

Diese verbindende Idee verfolgt Isang Enders mit großem und noblem Ton, der ausdruckstark wie präzise ist, und mit einem Spiel, das durch seine Intensität den Hörer unmittelbar gefangennimmt. Sein sensibler Partner am Klavier ist sein langjähriger Wegbegleiter Andreas Hering, der flexibel sowohl in die Rolle des Kammermusikpartners als auch des Liedbegleiters schlüpft, um den Bögen des Cellos den entsprechenden Rahmen zu geben. Es überrascht nicht, dass diese Gesamtaufnahme der Werke für Violoncello und Klavier beider Komponisten auch mit den Ersteinspielungen von Bearbeitungen aufwartet. So ist ein poetisches Album voller interessanter Querverbindungen und Entdeckungen entstanden.

Rezensionen

„Ob in den eruptiven Werken Yuns oder in der milden Romantik Schumanns: Enders bewahrt sich bei seinem CD-Debüt als sensibler und technisch versierter Musiker.“
Raoul Mörchen, Deutschlandfunk 30.09.2012

Rezensionen

,,In der Bearbeitung eines Klavierquartettsatzes dringt Enders tief in Schumanns Geheimnisse ein, lotet mit Verzögerungen und herrlich weichem Bogenstrich immer neue Tiefen der Musik aus.​.​.​" (Stereo, November 2012)