Franz Liszt: Harmonies poetiques et religieuses
Harmonies poetiques et religieuses
2
CDs
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- (Invocation; Ave Maria; Benediction de Dieu dans la solitude; Pensee des morts; Pater noster; Hymne de l'Enfant a son reveil; Funerailles; Miserere d'apres Palestrina; Andante lagrimoso; Cantique d'amour)
- Künstler: Steven Osborne, Klavier
- Label: Hyperion, DDD, 2003
- Bestellnummer: 7278521
- Erscheinungstermin: 16.2.2004
www. klassik-heute. com
Mit Liszts großangelegter Sammlung (der Begriff „Zyklus“ verbietet sich!) war der schottische Pianist Steven Osborne in letzter Zeit häufig und zumindest in Auszügen zu hören. So ist es nicht überraschend, wenn bei Hyperion die insgesamt zehn glühenden, hymnischen, zwischen Helligkeit und Düsternis gleichsam vermittelnden, ja versöhnenden Stücke in Osbornes Les- und Spielart herausgebracht werden. Und dies auf zwei CDs, denn mit knapp 84 Minuten Gesamtspieldauer wird das Zeitlimit einer Silberscheibe überschritten... Es ist zu hoffen, daß sich dies nicht allzu sehr auf die Kosten dieses Doppelalbums auswirkt. Doch der rührige, überaus fähige Osborne dürfte mittlerweile genügend Anhänger haben, die sich jede seiner Hyperion-Publikation nach Hause holen. Und dies zu Recht! Denn Osborne weiß mit den Schlichtheiten der Lisztschen Religioso-Diktion ebenso sicher und prägend umzugehen wie mit den komplizierteren Klang- und Melosschichtungen (etwa der mysteriösen, raffinierten Begleitfigurationen im frühen Verlauf der Bénédictions).
In Konkurrenz zu seinem Label-Kollegen Leslie Howard, dem wir Liszt-Verehrer die Dokumentation des Gesamtwerks bis zur letzten Stelle hinter dem musikologischen Komma verdanken, darf man Osborne pianistisch und in allen Fragen der atmosphärischen Ausgestaltung den Vorzug geben. Auf eine interpretatorische Finesse, ja mehr noch: Ungemütlichkeit muß man im Rahmen dieser Edition hinweisen. Den Beginn der berühmten „Funérailles“ akzentuiert Osborne überraschend beschleunigt und Akkord-gepunktet. Nichts von der vertrauten, schwerblütigen Schattigkeit wird hier angestrebt. Es ist, als ob Osborne dieses Trauerspiel beschönigen, in seiner Schwere zu pulverisieren gedenkt. Wie entschieden sich der Pianist hier von gestalterischen Usancen entfernt, belegt eine mir gerade zugesandte DVD-Einspielung mit Martha Argerich. Es handelt sich um einen Mitschnitt von Radio Canada vom 31. Juli 1977, der – zusammen mit dem Schumann-Konzert und mit Ravels Jeux d’eau – bei VAI erschienen ist (DVD 4210). Hier ertönen wirklich dunkle, schwarze Glockentöne – und gegen Ende, wenn die linke Hand in Einzelnoten, dann in Oktaven zu kreiseln beginnt, da erleben wir jenen Tastendonner, den sich Osborne in seiner ernsthaften Liszt-Darbietung untersagt.
Peter Cossé
Künstlerische Qualität: 8
Klangualität: 9
Gesamteindruck: 9
Rezensionen
klassik-heute.com: "Osborne weiß mit den Schlichtheiten der Lisztschen Religioso-Diktion ebenso sicher und prägend umzugehen wie mit den komplizierteren Klang- und Melosschichtungen (etwa der mysteriösen, raffinierten Begleitfigurationen im frühen Verlauf der Benedictions)."- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 2 (CD)
Harmonies poétiques et religieuses S 173 Nr. 1-10
- 1 1. Invocation
- 2 2. Ave Maria
- 3 3. Bénédiction de Dieu dans la solitude
- 4 4. Pensée des morts
- 5 5. Pater noster
Disk 2 von 2 (CD)
- 1 6. Hymne de l'Enfant à son réveil
- 2 7. Funérailles
- 3 8. Miserere d'après Palestrina
- 4 9. (Andante lagrimoso)
- 5 10. Cantique d'amour
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