Ernst Toch: Bunte Suite op.48
Bunte Suite op.48
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- +Variationen über Mozarts "Unser dumer Pöbel meint" KV 455 für Klavier & Orchester; Cellokonzert op. 35
- Künstler: Tatjana Blome, Peter Bruns, Kammersymphonie Berlin, Mendelssohn Kammerorchester Leipzig, Jürgen Bruns
- Label: Crystal, DDD, 2009/2011
- Erscheinungstermin: 1.8.2012
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"Neugierde auf das Unbekannte und Freude am gemeinsamen Musizieren bewogen im Jahr 1991
junge Berliner Musiker um Jürgen Bruns, die Kammersymphonie Berlin zu gründen. Nach wenigen
Jahren zählt das Orchester zu den etablierten Kammerorchestern Deutschlands und steht seitdem für
innovative Programmideen in spannenden Konzertabenden.
Wer etwas über den Komponisten Ernst Toch in Erfahrung bringen will, wird alsbald bemerken, dass ein solches Bedürfnis nicht ohne weiteres befriedigt werden kann. Keine Monographie ziert die Regale der großen Kulturkaufhäuser, recht schmal ist die Zahl der wissenschaftlichen Beiträge, die selbst in den großen Bibliotheken zu finden sind. In fast allen Schriften freilich, zumal denen, die ein Portrait des Komponisten zu zeichnen versuchen, wird jener Satz zitiert, mit dem Toch sich in seinen späten Jahren charakterisierte: “Ich bin der meistvergessene Komponist des zwanzigsten Jahrhunderts.”
Ernst Toch entstammte einer seit 1868 in Wien ansässigen jüdischen Familie und erlebte in seiner Jugend die Habsburgische Metropole in einer der wohl spannendsten Zeiten ihrer an kulturgeschichtlichen Höhepunkten wahrlich nicht armen Historie. - 1933 nutzte Toch, der 1928 nach Berlin übergesiedelt war, wenige Monate nach der nationalsozialistischen Machtergreifung einen Aufenthalt in Florenz, um zu emigrieren. Sein Weg führte ihn über Paris und London in die Vereinigten Staaten, wo er sich in Kalifornien niederließ und seinen Lebensunterhalt durch Lehrtätigkeit und vor allem als Filmkomponist für Hollywood verdiente – ähnlich erfolgreich wie sein Landsmann Erich Wolfgang Korngold.
Das Cellokonzert op. 35, die Bunte Suite op. 48 und die Mozart-Transkription beleuchten schlaglichtartig charakteristische Aspekte von Tochs Schaffen. Dabei mag das Konzert für den Avantgardisten Toch stehen, die “Bunte Suite” hingegen komponierte er für den Rundfunk, sie entstammt also dem Bereich der angewandten Musik.
Die Mozart-Bearbeitung schließlich repräsentiert die für seine späte Schaffenszeit charakteristische Hinwendung zu seinen Wurzeln: Mozart vor allen anderen war der Komponist, an dem der junge Autodidakt in Wien sein Können schulte.
Die sechssätzige “Bunte Suite” komponierte Toch kurz vor seinem Wechsel nach Berlin im Auftrag des Frankfurter Rundfunks. Das Konzert für Violoncello und Kammerorchester entstand Mitte der 1920er Jahre, und wird hier von Peter Bruns interpretiert. Wenn eingangs vom Vergessen die Rede war, so sind dessen Symptome an Tochs Transkription von Mozarts Variationen über “Unser dummer Pöbel meint…” (KV 455) paradigmatisch abzulesen.
Wir wissen über die Hintergründe der Entstehung von Mozarts vor weit über 200 Jahre komponiertem Werk mehr als über die gerade ein halbes Jahrhundert alte Transkription Tochs. In keiner der uns zugänglichen Publikationen war Tochs Bearbeitung auch nur erwähnt. Einzig der Vermerk in der Partitur, dass die Transkription 1953 erschien und die Tatsache, dass der Verlag in Los Angeles beheimatet ist, legen nahe, dass es sich bei dieser Transkription um eine Arbeit Tochs aus den frühen 1950er Jahren handeln könnte.
Das Originalwerk wurde von Mozart am 25. August 1784 niedergeschrieben und stellt die Ausarbeitung einer Improvisation dar, die er am 23. März 1783 in einem Konzert in Anwesenheit von Kaiser Joseph II. als Zugabe gespielt hat. Das Thema stammt von Christoph Willibald Gluck: aus seiner Oper “Die Pilgrime von Mekka” (Uraufführung 1764).
In seiner Bearbeitung folgt Toch dem Mozartschen Werk zwar in der formalen Struktur sowie in der melodischen und harmonischen Substanz en detail, freilich modifiziert er die klangliche Seite und die Faktur des Tonsatzes. Aus dem Solo-Werk wird so ein konzertantes Stück, in dem Klavier und Orchester gleichwertige Partner sind. Neue Motive und Gegenstimmen bereichern die Textur, ja ganze klangliche Ebenen werden hinzugefügt, wobei Toch mit sicherem Stilgefühl agiert und nirgends der Gefahr oberflächlicher Effekthascherei erliegt, andererseits allenthalben dennoch die Lust am geistvollen Spiel und der klanglichen Pointe spürbar bleibt. Als Solistin am Klavier ist auf dieser Aufnahme Tatjana Blome zu hören. (Q-rious Music / DZ)" (Der-neue-Merker 07 / 12)
,,Ernst Toch war ein durchaus auch an Strawinsky geschulter Österreicher, dessen "Bunte Suite / Mozart Transcriptions / Cello Concerto" auf einer wirklich schönen CD zuammengefasst wurden. Und gerade Einsteigern ganz unbedingt zu empfehlen sind die 2CDs mit "Musik Der Wiener Hofkapelle": u. a. Mozart, Haydn, Fux, Schubert und Bruckner geben einen ersten, vom WDR-Rundfunkorchester sauber eingespielten Einblick in diese entdeckenswerte Welt." (Westzeit, September 2012)
,,Tochs Erfolgsstück von 1925, sein expressives Cellokonzert, ist zu hören, zudem die für das neue Medium Radio komponierte, treffsicher ironische Bunte Suite und eine liebevoll-verspielte Mozart-Hommage. Das Ganze wird äußerst pointiert, gestisch lebhaft und zupackend zum Klingen gebracht. Eine sehr lohnende Entdeckung." (Eckhard Weber, concerti. de August 2012)
Wer etwas über den Komponisten Ernst Toch in Erfahrung bringen will, wird alsbald bemerken, dass ein solches Bedürfnis nicht ohne weiteres befriedigt werden kann. Keine Monographie ziert die Regale der großen Kulturkaufhäuser, recht schmal ist die Zahl der wissenschaftlichen Beiträge, die selbst in den großen Bibliotheken zu finden sind. In fast allen Schriften freilich, zumal denen, die ein Portrait des Komponisten zu zeichnen versuchen, wird jener Satz zitiert, mit dem Toch sich in seinen späten Jahren charakterisierte: “Ich bin der meistvergessene Komponist des zwanzigsten Jahrhunderts.”
Ernst Toch entstammte einer seit 1868 in Wien ansässigen jüdischen Familie und erlebte in seiner Jugend die Habsburgische Metropole in einer der wohl spannendsten Zeiten ihrer an kulturgeschichtlichen Höhepunkten wahrlich nicht armen Historie. - 1933 nutzte Toch, der 1928 nach Berlin übergesiedelt war, wenige Monate nach der nationalsozialistischen Machtergreifung einen Aufenthalt in Florenz, um zu emigrieren. Sein Weg führte ihn über Paris und London in die Vereinigten Staaten, wo er sich in Kalifornien niederließ und seinen Lebensunterhalt durch Lehrtätigkeit und vor allem als Filmkomponist für Hollywood verdiente – ähnlich erfolgreich wie sein Landsmann Erich Wolfgang Korngold.
Das Cellokonzert op. 35, die Bunte Suite op. 48 und die Mozart-Transkription beleuchten schlaglichtartig charakteristische Aspekte von Tochs Schaffen. Dabei mag das Konzert für den Avantgardisten Toch stehen, die “Bunte Suite” hingegen komponierte er für den Rundfunk, sie entstammt also dem Bereich der angewandten Musik.
Die Mozart-Bearbeitung schließlich repräsentiert die für seine späte Schaffenszeit charakteristische Hinwendung zu seinen Wurzeln: Mozart vor allen anderen war der Komponist, an dem der junge Autodidakt in Wien sein Können schulte.
Die sechssätzige “Bunte Suite” komponierte Toch kurz vor seinem Wechsel nach Berlin im Auftrag des Frankfurter Rundfunks. Das Konzert für Violoncello und Kammerorchester entstand Mitte der 1920er Jahre, und wird hier von Peter Bruns interpretiert. Wenn eingangs vom Vergessen die Rede war, so sind dessen Symptome an Tochs Transkription von Mozarts Variationen über “Unser dummer Pöbel meint…” (KV 455) paradigmatisch abzulesen.
Wir wissen über die Hintergründe der Entstehung von Mozarts vor weit über 200 Jahre komponiertem Werk mehr als über die gerade ein halbes Jahrhundert alte Transkription Tochs. In keiner der uns zugänglichen Publikationen war Tochs Bearbeitung auch nur erwähnt. Einzig der Vermerk in der Partitur, dass die Transkription 1953 erschien und die Tatsache, dass der Verlag in Los Angeles beheimatet ist, legen nahe, dass es sich bei dieser Transkription um eine Arbeit Tochs aus den frühen 1950er Jahren handeln könnte.
Das Originalwerk wurde von Mozart am 25. August 1784 niedergeschrieben und stellt die Ausarbeitung einer Improvisation dar, die er am 23. März 1783 in einem Konzert in Anwesenheit von Kaiser Joseph II. als Zugabe gespielt hat. Das Thema stammt von Christoph Willibald Gluck: aus seiner Oper “Die Pilgrime von Mekka” (Uraufführung 1764).
In seiner Bearbeitung folgt Toch dem Mozartschen Werk zwar in der formalen Struktur sowie in der melodischen und harmonischen Substanz en detail, freilich modifiziert er die klangliche Seite und die Faktur des Tonsatzes. Aus dem Solo-Werk wird so ein konzertantes Stück, in dem Klavier und Orchester gleichwertige Partner sind. Neue Motive und Gegenstimmen bereichern die Textur, ja ganze klangliche Ebenen werden hinzugefügt, wobei Toch mit sicherem Stilgefühl agiert und nirgends der Gefahr oberflächlicher Effekthascherei erliegt, andererseits allenthalben dennoch die Lust am geistvollen Spiel und der klanglichen Pointe spürbar bleibt. Als Solistin am Klavier ist auf dieser Aufnahme Tatjana Blome zu hören. (Q-rious Music / DZ)" (Der-neue-Merker 07 / 12)
Rezensionen
,,Ernst Toch war ein durchaus auch an Strawinsky geschulter Österreicher, dessen "Bunte Suite / Mozart Transcriptions / Cello Concerto" auf einer wirklich schönen CD zuammengefasst wurden. Und gerade Einsteigern ganz unbedingt zu empfehlen sind die 2CDs mit "Musik Der Wiener Hofkapelle": u. a. Mozart, Haydn, Fux, Schubert und Bruckner geben einen ersten, vom WDR-Rundfunkorchester sauber eingespielten Einblick in diese entdeckenswerte Welt." (Westzeit, September 2012)
,,Tochs Erfolgsstück von 1925, sein expressives Cellokonzert, ist zu hören, zudem die für das neue Medium Radio komponierte, treffsicher ironische Bunte Suite und eine liebevoll-verspielte Mozart-Hommage. Das Ganze wird äußerst pointiert, gestisch lebhaft und zupackend zum Klingen gebracht. Eine sehr lohnende Entdeckung." (Eckhard Weber, concerti. de August 2012)
Rezensionen
concerti.de 08/12: "Die Neuproduktion, die der Dirigent Jürgen Bruns mit verschiedenen Orchestern und Künstlern aufgenommen hat, macht mit Ernst Toch bekannt. Tochs Erfolgsstück von 1925, sein expressives Cellokonzert, ist zu hören, zudem die für das neue Medium Radio komponierte, treffsicher ironische Bunte Suite und eine liebevoll-verspielte Mozart-Hommage. Das Ganze wird äußerst pointiert, gestisch lebhaft und zupackend zum Klingen gebracht. Eine sehr lohnende Entdeckung."FONO FORUM, Oktober 2012: "Ernst Toch ist mittlerweile fast vergessen. Leider, muss man sagen, wenn man diese Aufnahme mit Werken aus verschiedenen Facetten seines Schaffens anhört."
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Bunte Suite op. 48
- 1 1. Marschtempo
- 2 2. Intermezzo: Ruhig fliesend
- 3 3. Adagio espressivo
- 4 4. Marionetten-Tanz: Frisch
- 5 5. Galante Passacaglia
- 6 6. Karussell
Variationen über Mozart's "Unser dummer Pöbel meint" KV 455 (für Klavier und Orchester)
- 7 1. Allegretto
Konzert für Violoncello und Orchester op. 35
- 8 1. Allegro assai moderato
- 9 2. Agitato
- 10 3. Adagio
- 11 4. Allegro vivace