Dmitri Schostakowitsch: Violinkonzerte Nr.1 & 2 (opp.99 & 129)
Violinkonzerte Nr.1 & 2 (opp.99 & 129)
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Künstler: Sergey Khachatryan, Orchestre National de France, Kurt Masur
- Label: Naive, DDD, 2006
- Bestellnummer: 8795946
- Erscheinungstermin: 2.1.2009
Sieben Jahre in der Schublade
Die Geschichte seines ersten Violinkonzerts verdeutlicht in bedrückender Weise die Atmosphäre von Repression und Ächtung, unter der Schostakowitsch als Künstler in einem totalitären Staat zu leiden hatte. Der Komponist widmete das Werk David Oistrach, der es alsbald nach seiner Fertigstellung im Frühjahr 1948 einzustudieren begann und es trotz seiner immensen technischen Schwierigkeiten augenblicklich in sein Herz schloss. An eine Uraufführung war infolge der allgemeinen Ächtung Schostakowitschs nicht zu denken, und so lag das Stück sieben Jahre lang in der Schublade begraben. Als Oistrach 1955 eine Tournee in die Vereinigten Staaten unternahm, bestand der amerikanische Impresario darauf, dass er das Werk, dessen heimliche Existenz natürlich bekannt war, nach Amerika mitbrachte und dort aufführte. Schostakowitschs Peiniger Stalin war seit zwei Jahren tot, und die neuen Machthaber konnten sich nicht die Blöße geben, ein großes Werk eines weltberühmten russischen Komponisten im Ausland uraufführen zu lassen. Folglich erhielt das Stück eine neue Opusnummer (99 statt 77), als hätte Schostakowitsch in der Einsicht früherer Fehler die Komposition gründlich revidiert – in Wahrheit bestand die einzige Veränderung in einer Neuinstrumentierung des Beginns des Finales, die Oistrach vorgeschlagen hatte. Nach der Uraufführung am 29. Oktober 1955 in Leningrad spielte David Oistrach das so lange geächtete Werk am 29. Dezember desselben Jahres mit triumphalem Erfolg in der Carnegie Hall unter der Leitung von Dimitri Mitropoulos.
»Nicht selten liest und hört man von Wunderkindern mit außergewöhnlichem Talent, die nach einer Debüt-CD und der dazugehörigen Konzerttournee schnell wieder in der anonymen Masse zahlloser Geigenvirtuosen versinken. Bei Sergey Khachatryan steht ein solches Schicksal nicht zu befürchten. Nicht nur ist der gebürtige Armenier behutsam von den Eltern und seinen Lehrern aufgebaut worden und trotz vieler Erfolge auch von Enttäuschungen nicht verschont geblieben. Seine einnehmende Persönlichkeit als Mensch und Musiker wird entscheidend dabei behilflich sein, den jungen Künstler – als solcher muss er zweifelsohne gelten – als feste Größe in der Musikwelt zu verankern.« klassik. com
"Der 21-jährige Armenier Sergey Khachatryan gestaltet Schostakowitschs Violinkonzerte mit einer faszinierenden Mischung aus jugendlicher Leidenschaft und interpretatorischer Frühreife." DER TAGESSPIEGEL
Die Geschichte seines ersten Violinkonzerts verdeutlicht in bedrückender Weise die Atmosphäre von Repression und Ächtung, unter der Schostakowitsch als Künstler in einem totalitären Staat zu leiden hatte. Der Komponist widmete das Werk David Oistrach, der es alsbald nach seiner Fertigstellung im Frühjahr 1948 einzustudieren begann und es trotz seiner immensen technischen Schwierigkeiten augenblicklich in sein Herz schloss. An eine Uraufführung war infolge der allgemeinen Ächtung Schostakowitschs nicht zu denken, und so lag das Stück sieben Jahre lang in der Schublade begraben. Als Oistrach 1955 eine Tournee in die Vereinigten Staaten unternahm, bestand der amerikanische Impresario darauf, dass er das Werk, dessen heimliche Existenz natürlich bekannt war, nach Amerika mitbrachte und dort aufführte. Schostakowitschs Peiniger Stalin war seit zwei Jahren tot, und die neuen Machthaber konnten sich nicht die Blöße geben, ein großes Werk eines weltberühmten russischen Komponisten im Ausland uraufführen zu lassen. Folglich erhielt das Stück eine neue Opusnummer (99 statt 77), als hätte Schostakowitsch in der Einsicht früherer Fehler die Komposition gründlich revidiert – in Wahrheit bestand die einzige Veränderung in einer Neuinstrumentierung des Beginns des Finales, die Oistrach vorgeschlagen hatte. Nach der Uraufführung am 29. Oktober 1955 in Leningrad spielte David Oistrach das so lange geächtete Werk am 29. Dezember desselben Jahres mit triumphalem Erfolg in der Carnegie Hall unter der Leitung von Dimitri Mitropoulos.
Kritik:
»Nicht selten liest und hört man von Wunderkindern mit außergewöhnlichem Talent, die nach einer Debüt-CD und der dazugehörigen Konzerttournee schnell wieder in der anonymen Masse zahlloser Geigenvirtuosen versinken. Bei Sergey Khachatryan steht ein solches Schicksal nicht zu befürchten. Nicht nur ist der gebürtige Armenier behutsam von den Eltern und seinen Lehrern aufgebaut worden und trotz vieler Erfolge auch von Enttäuschungen nicht verschont geblieben. Seine einnehmende Persönlichkeit als Mensch und Musiker wird entscheidend dabei behilflich sein, den jungen Künstler – als solcher muss er zweifelsohne gelten – als feste Größe in der Musikwelt zu verankern.« klassik. com
"Der 21-jährige Armenier Sergey Khachatryan gestaltet Schostakowitschs Violinkonzerte mit einer faszinierenden Mischung aus jugendlicher Leidenschaft und interpretatorischer Frühreife." DER TAGESSPIEGEL
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 a-moll op. 99 (op. 77)
- 1 1. Nocturne: Moderato
- 2 2. Scherzo: Allegro
- 3 3. Passacaglia: Andante
- 4 4. Burlesque: Allegro con brio
Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 cis-moll op. 129
- 5 1. Moderato
- 6 2. Adagio
- 7 3. Adagio -Allegro
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