Dmitri Schostakowitsch: Sonate für Cello & Klavier op.40
Sonate für Cello & Klavier op.40
Super Audio CD
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- +Sonate für Viola & Klavier op. 147 (arr. für Cello & Klavier)
- Tonformat: stereo & multichannel (Hybrid)
- Künstler: Friedrich Kleinhapl, Andreas Woyke
- Label: Ars, DDD
- Bestellnummer: 4765530
- Erscheinungstermin: 1.5.2008
[...] Im selben Jahr begann die Zeit der großen Repressalien in der Sowjetunion, nachdem Stalin zwei Jahre zuvor durch ein kurzes Tauwetter mehr Freiheit erhoffen hatte lassen.
In diesem Klima entstand 1934 die Cellosonate, geprägt von Ironie und Heiterkeit, vielleicht im Versuch, dem politischen Alltag zu entkommen, vielleicht bewusst in einer weniger progressiven Grundhaltung komponiert, um der sowjetischen Doktrin zu entsprechen. Diese Sonate wurde auch sofort mit Begeisterung aufgenommen, sie war Schostakowitschs erster großer kammermusikalischer Erfolg.
1936 erreichte Stalins Terror seinen Höhepunkt. Massenhinrichtungen und Deportationen standen auf der Tagesordnung. Stalin verurteilte die Oper Macbeth. Daraufhin erschien in der Prawda eine vernichtende Kritik unter dem Titel: »Chaos statt Musik«. Schostakowitschs bisher hymnisch aufgenommenes Werk wurde vom Komponistenverband und der Öffentlichkeit geächtet.
In der Folge rechnete man allgemein mit Schostakowitschs Verhaftung. Er soll durch viele Monate hindurch die Nächte nur mehr vollständig bekleidet und mit bereitgestelltem Koffer verbracht haben, ständig in der Erwartung, verhaftet oder deportiert zu werden.
Vielleicht hat auch diese Zeit der ständigen Angst und des anhaltenden Wechselbades zwischen höchsten staatlichen Ehrungen und Repressalien aus Schostakowitsch jenen Menschen gemacht, der 1975, kurz vor seinem Tod sein letztes Werk geschrieben hat die Violasonate op. 147.
Er schrieb sie, gezeichnet als ein Mensch, dessen Geist verbissen um seine Gesundheit um sein Weiterleben kämpfte, dessen Körper ihm aber zunehmend den Dienst aufkündigte vielleicht unwillig geworden, ein Leben zu tragen, in andauerndem Konflikt zwischen Selbsttreue und opportunen Versuchen, der repressiven Diktatur zu entgehen.
Ein Jahr vor dem Entstehen dieser letzten Komposition, 1974, sagte er zu einem Journalisten, dass er 100 Jahre alt werden würde, konnte damals aber die wenigen Stufen zu seiner Wohnung kaum noch ersteigen. Er litt an Lungenkrebs, an einem schweren Leberleiden, an einer zunehmenden Lähmung der Beine und Hände, was ihm das Komponieren beinahe unmöglich machte, hatte mehrere Herzinfarkte hinter sich und er verlor seine Sehkraft.
Schostakowitsch beginnt den ersten Satz dieser Sonate, als würde er aus einem Dilirium erwachen und langsam ins Bewusstsein zurückkehren, um plötzlich vom Wissen um das Bevorstehen des Todes und dem Kampf gegen ihn mit einem Aufschrei gepackt zu werden. Danach fällt er wieder zurück in einen Dämmerzustand.
Das Scherzo des zweiten Satzes mag eine Reminiszenz an das Leben sein, an unbeschwertere Tage, indem er auch Themen aus seiner, aus dem Jahr 1942 stammenden, unvollendeten Oper »Der Spieler« verwendet.
Im dritten Satz schließlich scheint der Sterbende unter berührenden Zitaten von Beethovens »Mondschein Sonate« seinen Tod anzunehmen und Frieden zu finden. Nach einem letzten Aufbäumen endet die, sein Lebenswerk abschließende Sonate, in einer verklingenden Coda, in der das Cello (bzw. die Viola) endlos lang auf einem e liegen bleibt, als könnte man den Kosmos klingen hören, in dem mit letztem Aufflackern im Klavier ein Planet verglüht.
Schostakowitsch vollendete das Werk unter größten Anstrengungen und starb kurze Zeit danach mit den letzten Worten: »Ich ersticke ...« an den Folgen des Lungenkrebses.
Die Idee, die Violasonate für Cello zu transkribieren, ist eine in Russland durchaus gängige Praxis. Der Cellopart wurde größtenteils direkt von der Viola übertragen. Es mussten nur wenige Stellen in der Cellostimme und eine kurze Passage im Klavierpart oktaviert werden, um die nötige Transparenz zu erreichen.
Friedrich Kleinhapl
In diesem Klima entstand 1934 die Cellosonate, geprägt von Ironie und Heiterkeit, vielleicht im Versuch, dem politischen Alltag zu entkommen, vielleicht bewusst in einer weniger progressiven Grundhaltung komponiert, um der sowjetischen Doktrin zu entsprechen. Diese Sonate wurde auch sofort mit Begeisterung aufgenommen, sie war Schostakowitschs erster großer kammermusikalischer Erfolg.
1936 erreichte Stalins Terror seinen Höhepunkt. Massenhinrichtungen und Deportationen standen auf der Tagesordnung. Stalin verurteilte die Oper Macbeth. Daraufhin erschien in der Prawda eine vernichtende Kritik unter dem Titel: »Chaos statt Musik«. Schostakowitschs bisher hymnisch aufgenommenes Werk wurde vom Komponistenverband und der Öffentlichkeit geächtet.
In der Folge rechnete man allgemein mit Schostakowitschs Verhaftung. Er soll durch viele Monate hindurch die Nächte nur mehr vollständig bekleidet und mit bereitgestelltem Koffer verbracht haben, ständig in der Erwartung, verhaftet oder deportiert zu werden.
Vielleicht hat auch diese Zeit der ständigen Angst und des anhaltenden Wechselbades zwischen höchsten staatlichen Ehrungen und Repressalien aus Schostakowitsch jenen Menschen gemacht, der 1975, kurz vor seinem Tod sein letztes Werk geschrieben hat die Violasonate op. 147.
Er schrieb sie, gezeichnet als ein Mensch, dessen Geist verbissen um seine Gesundheit um sein Weiterleben kämpfte, dessen Körper ihm aber zunehmend den Dienst aufkündigte vielleicht unwillig geworden, ein Leben zu tragen, in andauerndem Konflikt zwischen Selbsttreue und opportunen Versuchen, der repressiven Diktatur zu entgehen.
Ein Jahr vor dem Entstehen dieser letzten Komposition, 1974, sagte er zu einem Journalisten, dass er 100 Jahre alt werden würde, konnte damals aber die wenigen Stufen zu seiner Wohnung kaum noch ersteigen. Er litt an Lungenkrebs, an einem schweren Leberleiden, an einer zunehmenden Lähmung der Beine und Hände, was ihm das Komponieren beinahe unmöglich machte, hatte mehrere Herzinfarkte hinter sich und er verlor seine Sehkraft.
Schostakowitsch beginnt den ersten Satz dieser Sonate, als würde er aus einem Dilirium erwachen und langsam ins Bewusstsein zurückkehren, um plötzlich vom Wissen um das Bevorstehen des Todes und dem Kampf gegen ihn mit einem Aufschrei gepackt zu werden. Danach fällt er wieder zurück in einen Dämmerzustand.
Das Scherzo des zweiten Satzes mag eine Reminiszenz an das Leben sein, an unbeschwertere Tage, indem er auch Themen aus seiner, aus dem Jahr 1942 stammenden, unvollendeten Oper »Der Spieler« verwendet.
Im dritten Satz schließlich scheint der Sterbende unter berührenden Zitaten von Beethovens »Mondschein Sonate« seinen Tod anzunehmen und Frieden zu finden. Nach einem letzten Aufbäumen endet die, sein Lebenswerk abschließende Sonate, in einer verklingenden Coda, in der das Cello (bzw. die Viola) endlos lang auf einem e liegen bleibt, als könnte man den Kosmos klingen hören, in dem mit letztem Aufflackern im Klavier ein Planet verglüht.
Schostakowitsch vollendete das Werk unter größten Anstrengungen und starb kurze Zeit danach mit den letzten Worten: »Ich ersticke ...« an den Folgen des Lungenkrebses.
Die Idee, die Violasonate für Cello zu transkribieren, ist eine in Russland durchaus gängige Praxis. Der Cellopart wurde größtenteils direkt von der Viola übertragen. Es mussten nur wenige Stellen in der Cellostimme und eine kurze Passage im Klavierpart oktaviert werden, um die nötige Transparenz zu erreichen.
Friedrich Kleinhapl
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (SACD)
Sonate für Violoncello und Klavier d-moll op. 40
- 1 1. Allegro non troppo
- 2 2. Allegro
- 3 3. Largo
- 4 4. Allegro
Sonate für Viola und Klavier op. 147 (Fassung für Violoncello und Klavier)
- 5 1. Moderato
- 6 2. Allegretto
- 7 3. Adagio
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