Bela Bartok: Klavierwerke auf Super Audio CD

Béla Bartóks Klavierwerke besitzen durch ihre Synthese von Moderne und Folklore einen besonderen Platz in der Klaviermusik des 20. Jahrhunderts. Dennoch spielen sie im Repertoire vieler Pianisten nur eine untergeordnete Rolle, weil sie sich stilistisch nur schwer einordnen lassen und technisch nach wie vor eine große Heraus­forderung darstellen. Beides hat mit Bartóks Persönlichkeit und Entwicklung zu tun: Denn Bartók ging es um die Versöhnung von Folklore und Moderne, ohne dabei künstlerische Kompromisse schließen zu wollen er war selbst einer der großen Pianisten des 20. Jahrhunderts, der die technische Faktur seiner Musik seinen eigenen herausragenden manuellen Fähigkeiten anpasste. Das vorliegende Programm, gespielt vom jungen französischen Pianisten Nicholas Bringuier, versammelt Werke Bartóks aus den Jahren 1909 bis 1926. Die Rumänischen Volkstänze op. 8a sind kraftvoll-virtuose Beispiele für die freie Behandlung folkloristischer Modelle in einer Sprache, die auf dem Weg in die Neue Musik ist. Demgegenüber verinnerlichen die Vier Klagelieder op. 9a rituelle Trauermelodien der Volksmusik zu einem melancholischen, stark subjektiven Gestus. Die Improvisationen über ungarische Bauernlieder entfernen sich bereits sehr viel stärker von diesen Vorbildern, während in der Sonate und der Suite Im Freien aus dem sog. "Klavierjahr" 1926 eine souveräne, klanglich wie technisch deutlich gehärtete Sprache der neuen Musik herrscht. Von ihren intellektuellen und manuellen Anforderungen her gehören diese beiden Werke nicht nur zu den Hauptwerken der Klassischen Moderne der 1920er Jahre, sondern bieten auch einen faszinierenden Ausblick auf weitere Entwicklungen der Klaviermusik. Ihnen gerecht zu werden, bedarf es eines ebenso wagemutigen wie überlegenen Interpreten. Nicolas Bringuier ist Preisträger verschiedener internationaler Klavierwettbewerbe, u. a. beim Internationalen "Grand Konzerteum" Wettbewerb in Griechenland, beim "Pro Piano Competition" in New York und beim XIV Internationalen Schumann Klavierwettbewerb in Zwickau. Nicolas Bringuier tritt bei zahlreichen Konzerten in seinem Heimatland sowie im europäischen Ausland auf. Im Jahr 2006 gab er sein Debüt im Salle Gaveau in Paris, 2007 im Konzerthaus in Berlin sowie 2008 in der Opera Garnier in Monte Carlo. Regelmäßig konzertiert er auch als Solist mit Orchestern. Sehen Sie ein kurzes Video über Nicolas Bringuier, Bela Bartók, Klaviertechnik und Nicolas Bringuiers Verhältnis zu Bartóks Musik.

Product Information

The synthesis of modernism and folklore places Béla Bartók's pianistic works into a special position amongst twentieth century piano music. Nevertheless, they often play a subordinate role in the repertoire of pianists as it is difficult to place them stylistically, and because they present an enormous technical challenge. Both these aspects are connected to the background of Bartók's personality and his development: Bartók wanted to reconcile folklore and modernism without having to make artistic compromises, and he himself was one of the great pianists of the twentieth century who fashioned the technical design of his music according to his own outstanding manual skills. This programme, performed by the young French pianist Nicholas Bringuier, presents works by Bartók written between 1909 and 1926. The Romanian Folk Dances op. 8a are powerfully virtuosic examples of a free treatment of folkloristic models within an idiom which is heading towards New Music. His Quatre Nénies op. 9a, on the other hand, internalise ritual folk-tunes for mourning into an expression of melancholy and a strong sense of subjectivity. The Improvisations on Hungarian Peasant Songs are already further removed from these models, whereas the Sonata and the Suite Out of Doors - both written in the "piano year" of 1926 - are dominated by a confident and sharpened idiom of new music. Their intellectual and manual requirements not only make these two works pinnacles of the Classical Modernism of the 1920s, but also provide a fascinating outlook towards further developments in piano music. It takes both a courageous and a superior interpreter to do justice to these works. Nicolas Bringuier has been a prize winner at several international piano competitions, e. g. the international "Grand Konzerteum" competition in Greece, the "Pro Piano Competition" in New York and the 14th International R. Schumann Piano Competition in Zwickau. Nicolas Bringuier has performed numerous concerts both in his native country and abroad. In 2006 he made his debut at the Salle Gaveau in Paris, in 2007 at the Konzerthaus in Berlin and in 2008 at the Opera Garnier in Monte Carlo. He regularly performs also as soloist with orchestras. Watch a video about Bringuier, Bartók, piano technique and Bringuier's personal approach to Bartók's music.

Rezensionen

Das Ergebnis bietet eine gute Stunde exzellent dargebotener und formidabel klingender Klaviermusik des 20. Jahrhunderts in all ihren Facetten. Eine Einzel-CD eines Nachwuchskünstlers, die einem Bartók näher bringen kann als manche Box mit Archivaufnahmen arrivierter Pianisten und Spezialisten: Hier ist die Sorgfalt, die Neugierde und die (neu entfachte?) Leidenschaft für Bartók jede Sekunde erfahrbar. (Schallplattenmann)