Alexander Gilman,Violine
Alexander Gilman,Violine
Mit Werken von:
Henri Wieniawski (1835-1880)
, Johannes Brahms (1833-1897)
, Serge Prokofieff (1891-1953)
, Stephen Collins Foster (1826-1864)
Mitwirkende:
Alexander Gilman, Marina Seltenreich
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
-
Brahms: Violinsonate Nr. 2 A-Dur op. 100
+Prokofieff: Violinsonate op. 94a
+Wieniawski: Variationen op. 15
+Foster / Kreisler: Old Folks at Home (Swanee River)
+Foster / Heifetz: Jeanie with the Light Brown Hair
- Künstler: Alexander Gilman (Violine), Marina Seltenreich (Klavier)
- Label: Oehms, DDD, 2006
- Bestellnummer: 3329701
- Erscheinungstermin: 30.5.2007
Ein junger Geiger, der mit herzerfrischender Musikalität und virtuosem Zugriff begeistert: Alexander Gilman kann als Idealbild des modernen, in der russischen Schule ausgebildeten Violinisten gelten. Er studierte bei seinem Vater Jacob Gilman sowie bei Zakhar Bron an der Musikhochschule Köln und verbindet die Tugenden des russischen Geigen-»Drills« mit einer unwiderstehlichen musikalischen Sensibilität und dem nötigen Schuss Draufgängertum, der ihn über viele ausschließlich auf manuelle und klangliche Perfektion bedachte Geigenkonkurrenten heraushebt. Der Sieg beim WestLB-Musikwettbewerb 2006 bescherte ihm das Recht, für die Dauer von drei Jahren die Ex-Croall-Stradivari zu spielen (das Instrument ist auch in dieser Einspielung zu hören), die bis 1990 an Frank Peter Zimmermann verliehen war und ihn bei seinen ersten großen internationalen Triumphen begleitete.
Über Alexander Gilman
Die äußerliche Ähnlichkeit mit dem berühmten Geiger Vadim Repin ist frappierend – »In der Tat werde ich öfters darauf angesprochen, wie sehr ich Vadim optisch ähnele«, sagt Alexander Gilman. Und es freut ihn, ist er doch nicht nur ein großer Bewunderer von Repins Geigenkunst, sondern ihm liegt auch dessen unprätentiöses und feinsinniges Wesen. Auf diese Weise würde auch er gerne reüssieren.
Die Voraussetzungen sind da – Kritiker sprechen von einem »Ausnahmemusiker« (Hamburger Abendblatt), der mit »schier übermenschlich anmutenden virtuosem Spiel« (Westfalen-Blatt) alles wohl hat, »um in die Fußstapfen von Frank Peter Zimmermann zu treten.« (Neue Ruhr Zeitung)
Demut und Disziplin lehrte ihn seine Kindheit, die im beschaulichen Bamberg wohlbehütet verlief, wenn auch nicht so traditionell wie seine jüdisch-russische Herkunft vermuten ließe. Jahre vor seiner Geburt waren seine Eltern nach Deutschland ausgewandert; sie lebten sich bestens ein, sie wollten nicht auffallen nach ihrer schweren Zeit im Kommunismus. Alexanders jüdische Mutter stammt aus Georgien und gab ihren Beruf als Diplomingenieurin auf, um sich ganz der Familie zu widmen. Mit ihr und ihren Wurzeln fühlt Alexander sich sehr verbunden, weshalb er auch oft in Israel ist. »Ich kann aber auch Russisch sprechen«, fügt er hinzu, denn sein Vater Jakob stammt aus Moscow und wurde einst mit Gidon Kremer und Vladimir Spivakov am Moscower Konservatorium ausgebildet, bevor er Mitglied der Bamberger Symphoniker wurde und die musikalische Erziehung seines Sohnes übernahm.
Mit sieben gibt Alexander sein Konzertdebüt im Münchner Gasteig. Dann die erste Ehrung: Alexander wird zum Ehrenbürger der Gemeinde Gräfelfing bei München ernannt, eine Anerkennung, die manchem erst postum zuteil wird. Zu jener Zeit befand er sich noch in der musikalischen Obhut seines Vaters, doch nur wenige Jahre später brach dieser die Zusammenarbeit jäh ab. Heute bemüht sich Gilman um einen fairen Blick zurück: »Der Unterricht mit dem Vater ist viel empfindlicher als mit einer fremden Person.« Mittlerweile sieht er den Konflikt mit dem Vater, der nicht ohne Wunden blieb, auch als die Chance, einen eigenen Weg zu finden. Er ging nach Amerika. Hier hatte er bereits mit 15 Jahren den ersten Platz beim »International Summit Music Festival Competition« in New York gewonnen. 1998 lud ihn Dorothy DeLay zu einem Vorspiel an der Juilliard School ein. Zudem besuchte er Meisterklassen von Itzhak Perlman, Aaron Rosand, Igor Ozim, Akiko Tatsumi und Mikhail Kopelman. Doch irgendwie schien ihm all dies nicht das Wahre; im Jahr 2000 drängte es ihn zurück nach Europa.
Und in der Tat: erst bei Zakhar Bron, aus dessen Talentschmiede große Geiger wie Vadim Repin und Maxim Vengerov stammen, fand Alexander seine musikalische Heimat – zunächst in Lübeck und dann in Köln. Bei dem »Professor«, wie er Bron ehrfürchtig nennt, habe er seinen Lehrer gefunden. Mehr noch: »Ich habe eine Art Vater-Sohn-Verhältnis zu ihm. Ich kann nicht sagen, wie dankbar ich bin.« Bron habe ihm eine bisher nie gekannte »geistige Welt« eröffnet.
Die Spieltechnik musste er dazu kaum ändern, war er doch bereits vom Vater in der »Russischen Schule« unterwiesen worden, jener Violinschule, die Star-Geiger schmiedete wie Mischa Elman, Jascha Heifetz, Nathan Milstein oder David Oistrakh. Doch Spieltechnik hin oder her: »Die Interpretation von Musik kommt von innen, sie hängt sehr damit zusammen, wie man das Leben lebt, fühlt und sieht, und auch mit der Erziehung, die man genossen hat«, sagt Alexander.
Das lehrt ihn besonders Zakhar Bron, der nicht danach trachtet, seine Schüler zu Kopien seiner selbst zu formen, sondern sie dazu anhält, ihre wahre Persönlichkeit zu entdecken und zu fördern. Alexander Gilman bringt es auf den Punkt: »Man spielt so, wie der Charakter ist«. Gewiss sei er sehr ehrgeizig, und es kommt vor, dass er sich die Haut an den Fingern durchspielt vor lauter Üben: »Doch wenn man allzu sehr auf Karriere fixiert ist, dann hört man das auch im Spiel. Und das klingt nicht gut«.
Und dennoch: Die Geige ist stets mit ihm. »Es ist, als sei ich mit ihr verheiratet«, was aber nicht bedeute, dass »ich jeden Tag an sie denke!« Etwa, wenn er in die Berge geht, denn er ist ein begeisterter Skifahrer. In den Bergen findet er sein seelisches Gleichgewicht, tankt Kraft für das anstrengende Künstlerleben. Und dennoch – wieder im Tal zurück kann er es kaum erwarten, endlich auf der Bühne zu stehen. »Ein Dirigent, mit dem ich regelmäßig und sehr gerne arbeite, verglich mich mal vor einem Konzert mit einem hufescharrenden Pferd kurz vor seinem Rennen.« – Teresa Pieschacón Raphael
(OehmsClassics)
Über Alexander Gilman
Die äußerliche Ähnlichkeit mit dem berühmten Geiger Vadim Repin ist frappierend – »In der Tat werde ich öfters darauf angesprochen, wie sehr ich Vadim optisch ähnele«, sagt Alexander Gilman. Und es freut ihn, ist er doch nicht nur ein großer Bewunderer von Repins Geigenkunst, sondern ihm liegt auch dessen unprätentiöses und feinsinniges Wesen. Auf diese Weise würde auch er gerne reüssieren.
Die Voraussetzungen sind da – Kritiker sprechen von einem »Ausnahmemusiker« (Hamburger Abendblatt), der mit »schier übermenschlich anmutenden virtuosem Spiel« (Westfalen-Blatt) alles wohl hat, »um in die Fußstapfen von Frank Peter Zimmermann zu treten.« (Neue Ruhr Zeitung)
Demut und Disziplin lehrte ihn seine Kindheit, die im beschaulichen Bamberg wohlbehütet verlief, wenn auch nicht so traditionell wie seine jüdisch-russische Herkunft vermuten ließe. Jahre vor seiner Geburt waren seine Eltern nach Deutschland ausgewandert; sie lebten sich bestens ein, sie wollten nicht auffallen nach ihrer schweren Zeit im Kommunismus. Alexanders jüdische Mutter stammt aus Georgien und gab ihren Beruf als Diplomingenieurin auf, um sich ganz der Familie zu widmen. Mit ihr und ihren Wurzeln fühlt Alexander sich sehr verbunden, weshalb er auch oft in Israel ist. »Ich kann aber auch Russisch sprechen«, fügt er hinzu, denn sein Vater Jakob stammt aus Moscow und wurde einst mit Gidon Kremer und Vladimir Spivakov am Moscower Konservatorium ausgebildet, bevor er Mitglied der Bamberger Symphoniker wurde und die musikalische Erziehung seines Sohnes übernahm.
Mit sieben gibt Alexander sein Konzertdebüt im Münchner Gasteig. Dann die erste Ehrung: Alexander wird zum Ehrenbürger der Gemeinde Gräfelfing bei München ernannt, eine Anerkennung, die manchem erst postum zuteil wird. Zu jener Zeit befand er sich noch in der musikalischen Obhut seines Vaters, doch nur wenige Jahre später brach dieser die Zusammenarbeit jäh ab. Heute bemüht sich Gilman um einen fairen Blick zurück: »Der Unterricht mit dem Vater ist viel empfindlicher als mit einer fremden Person.« Mittlerweile sieht er den Konflikt mit dem Vater, der nicht ohne Wunden blieb, auch als die Chance, einen eigenen Weg zu finden. Er ging nach Amerika. Hier hatte er bereits mit 15 Jahren den ersten Platz beim »International Summit Music Festival Competition« in New York gewonnen. 1998 lud ihn Dorothy DeLay zu einem Vorspiel an der Juilliard School ein. Zudem besuchte er Meisterklassen von Itzhak Perlman, Aaron Rosand, Igor Ozim, Akiko Tatsumi und Mikhail Kopelman. Doch irgendwie schien ihm all dies nicht das Wahre; im Jahr 2000 drängte es ihn zurück nach Europa.
Und in der Tat: erst bei Zakhar Bron, aus dessen Talentschmiede große Geiger wie Vadim Repin und Maxim Vengerov stammen, fand Alexander seine musikalische Heimat – zunächst in Lübeck und dann in Köln. Bei dem »Professor«, wie er Bron ehrfürchtig nennt, habe er seinen Lehrer gefunden. Mehr noch: »Ich habe eine Art Vater-Sohn-Verhältnis zu ihm. Ich kann nicht sagen, wie dankbar ich bin.« Bron habe ihm eine bisher nie gekannte »geistige Welt« eröffnet.
Die Spieltechnik musste er dazu kaum ändern, war er doch bereits vom Vater in der »Russischen Schule« unterwiesen worden, jener Violinschule, die Star-Geiger schmiedete wie Mischa Elman, Jascha Heifetz, Nathan Milstein oder David Oistrakh. Doch Spieltechnik hin oder her: »Die Interpretation von Musik kommt von innen, sie hängt sehr damit zusammen, wie man das Leben lebt, fühlt und sieht, und auch mit der Erziehung, die man genossen hat«, sagt Alexander.
Das lehrt ihn besonders Zakhar Bron, der nicht danach trachtet, seine Schüler zu Kopien seiner selbst zu formen, sondern sie dazu anhält, ihre wahre Persönlichkeit zu entdecken und zu fördern. Alexander Gilman bringt es auf den Punkt: »Man spielt so, wie der Charakter ist«. Gewiss sei er sehr ehrgeizig, und es kommt vor, dass er sich die Haut an den Fingern durchspielt vor lauter Üben: »Doch wenn man allzu sehr auf Karriere fixiert ist, dann hört man das auch im Spiel. Und das klingt nicht gut«.
Und dennoch: Die Geige ist stets mit ihm. »Es ist, als sei ich mit ihr verheiratet«, was aber nicht bedeute, dass »ich jeden Tag an sie denke!« Etwa, wenn er in die Berge geht, denn er ist ein begeisterter Skifahrer. In den Bergen findet er sein seelisches Gleichgewicht, tankt Kraft für das anstrengende Künstlerleben. Und dennoch – wieder im Tal zurück kann er es kaum erwarten, endlich auf der Bühne zu stehen. »Ein Dirigent, mit dem ich regelmäßig und sehr gerne arbeite, verglich mich mal vor einem Konzert mit einem hufescharrenden Pferd kurz vor seinem Rennen.« – Teresa Pieschacón Raphael
(OehmsClassics)
Rezensionen
N. Hornig in FonoForum 01/08: »Hier nun sein Debüt bei Oehms Classics mit einem Programm, das bereits alles fordert: überragende Technik und eine profunde Musikalität. Bewusst formt Gilman in der zweiten Brahms-Sonate die Melodiebögen, packt in Prokofjews Sonate kraftvoll zu und nimmt in Wieniawskis Variationen op. 15 mit Funken sprühender Virtuosität gefangen. Und das stets mit einer stimmigen Balance zwischen Intellekt und Emotion. Ein gelungener Start.«- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 A-Dur op. 100
- 1 1. Allegro amabile
- 2 2. Andante tranquillo
- 3 3. Allegretto grazioso (quasi andante)
Sonate für Violine und Klavier op. 94a
- 4 1. Moderato
- 5 2. Presto
- 6 3. Andante
- 7 4. Allegro con brio
- 8 Henri Wieniawski: Variationen über ein eigenes Thema A-Dur op. 15
- 9 Stephen Collins Foster: Old folks at home (Swanee River) (bearb. von Fritz Kreisler)
- 10 Stephen Collins Foster: Jeanie with the light brown hair (bearb. von Jascha Heifetz)
Mehr von Henri Wieniawski
Alexander Gilman,Violine
EUR 13,99*