Ein unmögliches Verbrechen
Am Tag vor seiner Hochzeit wird der reiche Sir Peter in seinem Arbeitszimmer unter einem Schrank begraben, während draußen die Gäste feiern. Da der Raum abgeschlossen ist und Sir Peter den Schlüssel in seiner Hosentasche hat, glaubt die örtliche Polizei an einen Unfall. Für Judith Potts steht aber fest, dass es Mord gewesen sein muss und so beginnt sie, gemeinsam mit ihren Freundinnen Becks und Suzie, zu ermitteln ....
"Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam" ist bereits der zweite Krimi aus der Feder des britischen Roman- und Drehbuchautors Robert Thorogood, in dem drei toughe englische Damen auf eigene Faust ermitteln. Er lässt sich problemlos ohne Vorkenntnisse lesen.
Dieser zweite Band der "Mord ist Potts' Hobby"-Reihe ist ein typisches "Locked-Room-Mystery"", auch auch "Impossible Case" genannt, in dem die Frage nach der Methode der Durchführung des Verbrechens ( „Wie wurde das Verbrechen begangen?“) im Mittelpunkt steht Wie konnte der Mörder den Schrank umstoßen, der Sir Peter begrub, und dann aus dem verschlossenen Raum entkommen? Diese Frage stellt sich auch Mrs Potts, denn wenn das Wie geklärt ist, erschließt sich auch das Wer! Und da die - ignorante - Polizei nicht von ihrer Idee eines Unfalls ablassen will, beginnt Mrs Potts eben selbst nachzuforschen. Allerdings gibt es eine ganze Reihe von Verdächtigen: der Sohn Tristram, der mit seinem Vater im Clinch lag, die Schwester, deren Arbeit ohne Anerkennung blieb, die Ex-Frau, die mit einer erbärmlichen Unterstützung auskommen muss - und immer besteht die Frage danach, wie derjenige es hätte anstellen können.
Trotz der zahlreichen Wendungen und neuen Entwicklungen, bei denen der Leser miträtseln kann, bleibt die Spannungskurve erhalten und mündet schließlich in ein großes Show-Down, in dem Mrs. Pott sich selbst in Todes-Gefahr begibt. Die überraschende Aufklärung schließlich wirkt schlüssig, wenngleich auch ein wenig konstruiert, was aber bei dem Mysterium des verschlossenen Raumes auch zu erwarten war.
Die Handlung spielt in einem typisch englischen Kleinstädtchen an der Themse und beim Lesen hatte ich sofort ein idyllisches Bild vor Augen.
Die Figuren sind mit LIebe zum Detail entwickelt und bedienen die typischen Klischees ganz im Stile der alten englischen Krimis, in denen auch ein Augenzwinkern oder der britische Humor nicht zu kurz kommt. Gleich zu Beginn zog mich der Autor auf seine Seite mit der Szene einer in der Themse nacktbadenden Judith Potts, die auf einen aggressiven Schwan trifft und in der Folge den idyllischen Ausflug einer Familie aufmischt.....
Der leichte Schreibstil garantiert ein echtes Wohlfühl-Lesevergnügen, perfekt für einen verregneten Herbsttag oder -abend.
Mir haben Judith, Becks und Suzie viel Vergnügen bereitet und ich freue mich auf die folgenden Bände der Reihe.