Herzerwärmend! Muß man gelesen haben!
Buchinhalt:
Als „Schöne Lola Bell“ ist Luisa als Sängerin die Attraktion des Cat-Eye-Saloons. Doch als sie ihren Job verliert, weiß sie nicht, wo sie in Zukunft hin soll. Ihr kleiner Bruder dient in der US-Kavallerie und so macht sich Louisa auf ins Fort – in der Hoffnung, dort Arbeit zu finden. Dort wird sie fälschlicherweise für die erwartete Lehrerin für die beiden Töchter des Kommandanten gehalten. Luisa spielt mit, verstrickt sich aber immer mehr in das, was niemand wissen darf - denn Major Adams bedeutet schon bald viel mehr für Louisa, als nur ihr Arbeitgeber zu sein…
Persönlicher Eindruck:
Was für eine berührende, atmosphärische und mitreißende Westerngeschichte! Ich habe es wirklich sehr genossen, dieses Buch zu lesen… liebevoll ausgearbeitete Charaktere und ein gut durchdachter Plot mit allerlei Verstrickungen und gekonnten Wendungen machen das Lesen hier zu einem absoluten Vergnügen.
Louisa ist eine starke Persönlichkeit, die nach dem Tod der Mutter ihr Leben selbst in die Hand nimmt. In einem Etablissement mit zweifelhaftem Ruf geboren, versucht sie mit dem einzigen, was sie an Talenten besitzt, ihr Leben zu bestreiten: Dank ihrer schönen Stimme ist der Cat-Eye-Saloon jeden Tag voll. Doch als sie eines Tages vom Besitzer vor die Tür gesetzt wird, scheint alles über ihr zusammenzubrechen. Dennoch macht sie sich auf, irgendwo anders Fuß zu fassen – wo niemand von ihrer Vergangenheit weiß. Genau das ist Louisas großes Geheimnis, das sie fast erdrückt. Trotzdem gibt sie alles, um ihren neuen Job als Lehrerin gut zu machen.
Major Adams hingegen ist das Paradebild eines Mannes. Postenkommandant des Forts an der Grenze zu den Indianergebieten, ein Prachtkerl wie einst John Wayne in seinen Kavalleriewestern. Er weiß nichts von Louisas Vergangenheit und stellt sie ein – auch ohne Referenzen. Stück für Stück bedeutet Louisa ihm mehr und mehr, zumal sich seine Töchter blendend mit ihrer Lehrerin verstehen und Louisa immer mehr die Lücke ausfüllt, die seine verstorbene Frau hinterlassen hat.
Die Rahmenhandlung, in die die Geschichte eingewoben ist, ist stimmig und gut recherchiert. Man fühlt sich beim Lesen sofort in die weite Prärie versetzt, in der der Westen noch wild und die Männer noch Raubeine waren. Das Leben der Indianer in ihren Reservationen und das der Siedler den kleinen Städten im Grenzland finden ebenso Erwähnung wie die Einstellung der Menschen im 19. Jahrhundert zu „Berufen“ wie dem von Louisa. Als ehemalige Sängerin ist sie nicht tragbar und wenn das herauskommt, ist Major Adams‘ Ruf ruiniert.
Denkste! Adams sieht hinter die Fassade. Auch als das Kartenhaus in sich zusammenstürzt, hält er zu der Frau, die er liebt – nicht zuletzt deshalb, weil er gläubiger Christ ist und sich auf Gottes Führung und Zuspruch verlässt.
Der christliche Aspekt des Romans ist angenehm und unaufdringlich in die Geschichte eingewoben und spricht Themen an wie Vergebung und die grenzenlose Liebe, die Gott seinen Kindern entgegen bringt, ungeachtet ihrer Herkunft und ihrer persönlichen Schuld.
Schade, dass nach etwas mehr als 400 Seiten schon wieder Schluss ist. Diese herzerwärmende Geschichte kann ich jedem wärmstens ans Herz legen!