Nicht das beste Buch aus der Feder von Nalini Singh, aber ein guter Einstieg in die neue Ära.
Nalini Singh – Age of Trinity, Silbernes Schweigen
Silver Mercant gehört nicht nur einer der mächtigsten Familien im Medialnet an, sie ist auch die ehemalige Assistentin von Kaleb Krycheck und nun die Leiterin des Krisennetzwerkes, welches durch das Dreigruppenbündnis und der Seuche im Medialnet ins Leben gerufen wurde.
Sie ist klug, tough, integer und durch nichts zu erschüttern oder abzulenken, außer wenn das Alphatier der StoneWater-Bären Valentin Nikolaev mal wieder ohne Termin einfach so reingeschneit kommt.
Valentin will die eisige Silver gerade wieder nach einem Date fragen, als die Mediale zusammenbricht und nur knapp dem Tod entkommen kann. Um ihre Sicherheit zu gewährleisten bestimmt ihre Großmutter und Familienpatriarchin Ena Mercant, dass sie in die Obhut der Bären gegeben wird.
Dort lernt sie das raue aber herzliche Leben der Bären kennen und Valentin sieht seine Chance sie zu erobern, jedoch kommt ihm die geheimnisvolle Gabe seiner Silver in die Quere....
Mit „Age of Trinity“ läutet Nalini Singh eine neue Ära in der „Gestaltwandler“-Reihe ein, die nun in Kalebs Heimat Russland spielt.
Anfänglich habe ich mich sehr schwer mit den Bären getan, die gleich mehrere Kosenamen haben und dies oft zu Verwirrungen führt. Nach einer Weile konnte ich mich dann auf die Geschichte einlassen, die zwar flüssig und temporeich geschrieben, aber doch nicht im gewohnten Nalini Singh Stil ist.
Natürlich gibt es auch hier viele Überraschungen, die Story ist abwechslungsreich und vielseitig, es gibt viele Gegener und wir müssen und wollen neue Figuren kennen lernen, wobei auch Altbekannte immer wieder mal auftauchen.
Die verschiedenen Perspektivwechsel bringen einen angenehmen Schwung in die Story, die durchgängig spannend ist.
Es gibt wieder viele emotionale Momente, sinnliche Augenblicke und Gänsehautmomente, genau wie es wunderbar humorvolle Szenen gibt, die die recht düstere Stimmung des Buches auflockern. Oft haben mich die kleinen Bärchen zum schmunzeln gebracht.
Die Charaktere sind detailliert, lebendig und facettenreich ausgearbeitet.
Valentin ist ein großer, gefährlicher, etwas tolpatischiger aber ganz sicher charmanter Bär, der sich in den Kopf gesetzt hat, „listig wie eine Katze“ zu sein um „dem Teufelsweib“ Silver den Kopf zu verdrehen. Ich mochte ihn, auch wenn ich nicht alle Handlungen nachvollziehbar fand. Direkte Vergleiche mit Lucas oder Hawke haben ihn eher „schwächlich“ in seinen Entscheidungen wirken lassen, aber da es sich hier um eine ganz andere Art und vor allem einen ganz anderen Charakter handelt, passt das auch zur Gemütlichkeit eines Bären. Ich fand seine Motive, sein Herz für den Clan und auch die seltene Strenge ganz angenehm, und ich bin auf den kommenden Band gespannt und hoffe, dass wir ihn und seinen Clan noch besser kennen lernen werden.
Silver dagegen konnte mich nicht vollends überzeugen. Sie ist eine kluge, toughe Frau, aber ich wurde nicht richtig mit ihr warm. Immer wieder sammelte sie Sympathiepunkte um nur wenige Seiten darauf diese mit merkwürdigen Anwandlungen wieder zu verlieren. Sie ist ein guter Charakter, aber ganz sicher nicht meine Lieblingsfigur. Sie ist effektiv, intelligent und sie wägt Nutzen mit Risiken gegeneinander ab. Sicherlich ist sie die perfekte Gefährtin für Valentin, auch wenn sie mein Herz mit ihrer Härte nicht erobern konnte.
Bowen, der Kopf des Menschenbundes steht hier ebenfalls weiter im Fokus, und ich bin gespannt wie es mit ihm weiter geht, denn schon bereits in den Vorgängerbänden ist er mir sehr ans Herz gewachsen.
Es ist eine neue Welt und vielleicht muss ich mich auch erst mal eingewöhnen, denn viele Bären, sei es nun Chaos, Nova, Pavel und Yakov oder der kleine Dima waren mir auf Anhieb sympathisch und ich hätte gerne mehr über sie gelesen.
Handlungsorte und Story sind wieder anschaulich und bildhaft beschrieben, sodass ich mich noch besser in die Story fallen lassen konnte.
Die Story hat mich unterhalten, sie war kurzweilig und trotz kleiner Schwächen wieder eine gute Ergänzung im Gestaltwandler-Univerum. Für den nächsten Band würde ich mir weniger Namenschaos, dafür mehr emotionale und romantischere Stellen wünschen, weniger Wiederholungen, dafür mehr Sichtweisen von den anderen Bären, und vielleicht auch weniger Gefechte, dafür mehr über das Clanleben erfahren.
Das Cover ist ein hübscher Blickfang, in grau gehalten strahlt es eine schöne Präsenz aus.
Fazit: Nicht das beste Buch aus der Feder von Nalini Singh, aber ein guter Einstieg in die neue Ära. Knappe 4 Sterne.